Fraport AG rechnet mit Wachstum im Weltluftverkehr - Dividende für 2003 in Aussicht gestellt - EBITDA soll erneut 500 Millionen Euro erreichen
Frankfurt (ots)
Die Fraport AG rechnet für das laufende Geschäftsjahr trotz der Auswirkungen von Irak-Krieg, SARS und weltweiter Wirtschaftsflaute bei den Passagierzahlen allenfalls mit einem geringfügigen Minus. Bei der Luftfracht wird, wie Vorstandsvorsitzender Dr. Wilhelm Bender vor der Hauptversammlung ausführte, dagegen ein deutliches Plus erwartet. In der Jahrhunderthalle von Frankfurt-Höchst sagte Bender: "Langfristige Prognosen für den Weltluftverkehr deuten unverändert auf ein starkes Wachstum hin."
Ungeachtet zweier etwas schwächerer Jahre werden, wie der Fraport- Vorsitzende erklärte, die Kapazitäten in Frankfurt schon in nächster Zukunft ausgeschöpft sein. Der Flughafenausbau stehe nicht zur Disposition. Noch im Sommer werde die Fraport AG die Unterlagen für das Planfeststellungsverfahren zum Bau der neuen Landebahn im Nordwesten des Airports einreichen.
Zum zurückliegenden Jahr betonte der Vorstandsvorsitzende, trotz des sehr ungünstigen Marktumfelds sei das operative Geschäft durchaus zufriedenstellend verlaufen, "die Flughafengesellschaft ist strategisch richtig aufgestellt." Vor der Sonderbelastung durch das Terminalprojekt Manila lag das EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) mit 502,5 Millionen Euro sogar noch leicht über dem prognostizierten Wert von 500 Millionen. Aufgrund der Konsolidierung des Sicherheits-Dienstleisters ICTS Europe stieg der Umsatz um 14 Prozent auf 1,8 Milliarden Euro. Ohne diesen Konsolidierungseffekt legte der Fraport-Konzern beim Umsatz immer noch vier Prozent zu.
Breiten Raum nahmen in der Rede die Vorgeschichte und der jetzige Stand des Projekts Manila ein. Ausführlich erläuterte Dr. Bender bei der Hauptversammlung, weshalb es aus kaufmännischer Vorsicht unumgänglich wurde, das Engagement komplett abzuschreiben. Die Sonderbelastung führte dazu, dass für 2002 keine Dividende aus geschüttet werden konnte.
Die Fraport AG wird, wie der Vorstandsvorsitzende deutlich machte, am geplanten Schiedsgerichtsverfahren gegen die philippinische Regierung bei der Weltbank in Washington festhalten. "Wenn auf die Gültigkeit offizieller Verträge und die Zuverlässigkeit eines Staates über einen Regierungswechsel hinaus nicht mehr vertraut werden kann, ist die Grundlage für jede Auslandsinvestition ent zogen." Als Lehre aus dem Projekt Manila bezeichnete es Dr. Bender, dass die Fraport AG künftig im Rahmen ihres externen Geschäfts grundsätzlich nicht mehr als Finanzinvestor auftreten will. "Wir werden uns noch stärker auf den Abschluss von Service-, Management- und Consultingverträgen konzentrieren."
Angestrebt wird, wie Bender bekräftigte, im laufenden Geschäftsjahr erneut ein EBITDA von 500 Millionen Euro; für 2003 sei die Fraport AG aus heutiger Sicht optimistisch, wieder eine Dividende auszahlen zu können. Dies gelte jedoch unter dem Vorbehalt, dass nicht unvorhersehbare neue Sonderfaktoren den Luftverkehr und die Weltwirtschaft belasteten.
Die Kursentwicklung der Fraport-Aktie nannte der Vorstandsvorsitzende nicht zufriedenstellend. Der derzeitige Kurs spiegele nicht "unsere hervorragende Position als leistungs- und wettbewerbsfähiger Player im internationalen Flughafengeschäft, unsere Substanz und unser Zukunftspotenzial" wider.
Mit Stolz wies Dr. Bender vor den Aktionären und Aktionärinnen darauf hin, dass auch 2002 in einem wirtschaftlich stagnierenden Umfeld betriebsbedingte Kündigungen vermieden werden konnten. Vor dem Hintergrund zunehmender Jugendarbeitslosigkeit wird die Fraport AG im Herbst sogar zehn Prozent mehr Ausbildungsplätze am Flughafen bereitstellen.
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