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Der deutsche Finanzmarkt braucht keine neuen Gesetze aus Brüssel

Hamburg (ots)

Der Finanzplatz Deutschland benötigt derzeit keine weiteren
Gesetze. Vielmehr sollten sich die Interessenverbände
zusammenschließen und gemeinsam für die deutschen Belange in Brüssel
eintreten. So lautet das Fazit der beiden euro adhoc IR-Foren, die am
19. Juli in München und am 20. Juli in Frankfurt stattfanden. Die
dpa-Tochter news aktuell hatte Investor-Relations-Fachleute
eingeladen, die Entwicklungen der Finanzmärkte Deutschland und Europa
kritisch zu beleuchten und einen Ausblick zu geben. Roland Freund,
Chefredakteur von dpa-AFX moderierte die Diskussionreihe.
In seiner Keynote warf Dr. Bernhard Jünemann, stellvertretender
Chefredakteur von Börse Online zunächst einen Blick in die
Vergangenheit. Die Zahl der Gesetze sei seit 1985 stetig gestiegen.
"Jetzt nagen die Zweifel, ob zuviel reguliert wird", sagte Jünemann
in München. Seiner Meinung nach würden neue Richtlinien wie das
Anlegerschutzverbesserungsgesetz (AnSVG) vom Privatanleger nicht
einmal wahrgenommen.
Ähnlich kritisch beurteilten Otmar Winzig von der Software AG und
Dr. Franz-Josef Leven vom Deutschen Aktieninstitut das vor neun
Monaten in Kraft getretene AnSVG, zu dem das BaFin am 20. Juli den
Leitfaden veröffentlicht hat. "Was macht der Privatanleger mit dem
Mehr an Informationen? Kann er noch herausfiltern, was ihn wirklich
betrifft?", fragte Dr. Marc Feiler, Justiziar der Börse München. Er
sei überzeugt, dass es positiv wäre, die Geschwindigkeit der
Regulierung etwas zu drosseln. Roland Tichy, Chefkolumnist beim
Handelsblatt meinte: "Regulierung ist ein Industriezweig". Es werde
zuviel reguliert, deshalb solle sich ein IR-Verantwortlicher nicht
verunsichern lassen.
Ralf Frank, Geschäftsführer der Deutschen Vereinigung für
Finanzanalyse und Asset Management (DFVA) ging sogar noch einen
Schritt weiter. Er wünsche sich, dass das Thema Regulierung
zurückgedrängt würde. Schließlich sei es nicht möglich, eine
Korrelation zwischen guter Corporate Governance und einer guten
Performance am Kapitalmarkt zu finden. Für Frank sei Investor
Relations auch eine Art Vertrieb. "Sie müssen mit vielen Investoren
sprechen, um wenige neue zu gewinnen. Informieren Sie mehr aber
achten Sie dabei auf Relevanz", riet er den IR-Verantwortlichen. Auch
Christoph Hommerich, Leiter Investor Relations bei der Fraport AG
forderte die IR-Verantwortlichen auf, aktiv auf Analysten und
Investoren zuzugehen.
Mirko Wollrab von der CNC AG wünscht sich mehr und vor allem
regelmäßige Informationen. Sein Tipp für die Zukunft: "Versorgen Sie
Analysten und Journalisten mit denselben Kennzahlen und streuen Sie
diese so breit wie möglich." Diesen Rat bestätigte Dr. Jünemann: "Als
Journalisten brauchen wir Ad-hoc-Mitteilungen als normalen
Datenstrom". Die Aufgabe seiner Zunft sehe er darin, die
Informationen für den Privatanleger zu übersetzen.
Die nächsten euro adhoc IR-Foren finden am 31. August in Berlin
und am 1. September in Hamburg statt.
Pressekontakt:

Rückfragen bitte an:

news aktuell GmbH

Sandra Striegler
Public Relations Manager
Telefon: 040-4113 2772
Fax: 040-4113 2876
Email: striegler@newsaktuell.de
http://www.newsaktuell.de

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