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"Bewegtbild in der PR" - dpa-Tochter news aktuell im Gespräch mit den Videoexperten Roman Mischel und Markus Walter

Hamburg (ots)

Bewegtbild im Internet boomt. Online-Videos spielen deshalb auch 
in PR und Kommunikation eine wichtige Rolle. Worauf kommt es aber bei
der erfolgreichen Konzeption und Produktion von Unternehmensclips an?
Das zeigen zwei media workshops von news aktuell im November in 
Hamburg. Vorab sprach die dpa-Tochter mit Videojournalist Roman 
Mischel und PR-Berater Markus Walter, die die beiden Seminare leiten,
über Imagefilme, Interviews und Zielgruppen.
news aktuell: Warum ist Bewegtbild für die PR heute so wichtig?
Markus Walter: Über die Hälfte aller Internetbenutzer lieben 
Online-Videos. Diese erzielen enorme Aufmerksamkeit und werden bei 
Gefallen weiterempfohlen. Bewegtbilder werden vom Zuschauer sehr gut 
erinnert, besser als beispielsweise ein Text oder ein Audio-Beitrag. 
Erweitert man nun die bisherige Kommunikation um Videos, lässt sich 
auf sympathische Weise Know-how vermitteln und der eigene 
Expertenstatus untermauern. Für Unternehmen sind Videos eine gute 
Möglichkeit, nachhaltig positive Emotionen bei der Zielgruppe zu 
wecken. Darüber hinaus erreicht man die Zielgruppe über mehrere Wege:
Neben den Videoportalen wie YouTube binden auch redaktionell 
gestaltete Online-Portale Bewegtbilder ein. Über Social-Media-Kanäle 
wie Facebook, Twitter und Co. kann zusätzlich auf die Videos 
aufmerksam gemacht werden.
news aktuell:  Welchen Aufwand muss ich für ein PR-Video 
betreiben?
Roman Mischel: Das ist ganz unterschiedlich. Möchten Sie 
beispielsweise ein kurzes Interview aufzeichnen, um damit später eine
Pressemitteilung anzureichern, bleibt der Aufwand überschaubar: Einen
geeigneten Ort wählen, Kamera, Ton und Licht aufbauen, Bild 
einrichten, Ton pegeln, Fragen stellen, später das Material schneiden
und in die gewünschten Distributionsformate ausspielen. Wer 
handwerklich und gestalterisch routiniert ist und die möglichen 
Fehlerquellen kennt, schafft das ungefähr in zwei bis drei Stunden. 
Wer häufig solche Interview-Videos produziert, sollte darüber 
nachdenken, es selbst in die Hand zu nehmen und in die notwendige 
Technik zu investieren, die einmalig einige tausend Euro kosten wird.
Wer aber nur selten Videomaterial veröffentlicht, fährt sicher 
besser, wenn er auf einen Dienstleister zurückgreift.
Markus Walter: Egal wie hoch der Aufwand ist, den man betreibt: Es
kommt vor allem auf die Verwertungskette an, damit sich ein PR-Video 
lohnt. Es ist wichtig, sich intensiv darüber Gedanken zu machen, für 
welche Einsatzzwecke ein Video gedreht wird und wo es zu welchem 
Zeitpunkt zum Einsatz kommen soll. Hierfür sollte man zunächst 
überlegen, welche Themen in einem bestimmten Zeitraum kommuniziert 
werden sollen und welche Videos dafür benötigt werden. Steht dies 
fest, kann man den Aufwand insofern gering halten, dass man 
beispielsweise ein Kamerateam für einen ganzen Tag bucht und dann 
gleich das Material für mehrere Themen, PR-Ideen und Termine 
produziert.
news aktuell: Wie ist die Akzeptanz von Video-Material in den 
Redaktionen?
Markus Walter: Verschiedene Studien zeigen, dass auch Journalisten
bei ihrer Recherche verstärkt auf Videos setzen und diese sogar mit 
ihrer Online-Berichterstattung verknüpfen. Somit bieten Unternehmen, 
die bereits jetzt Bewegtbilder in ihrer Pressearbeit einsetzen, den 
Redakteuren zusätzliches Material und heben sich vom Wettbewerb ab. 
Wichtig ist, dass die Videos keinen werblichen Charakter haben 
dürfen. Inhaltlich können beispielsweise mit einem Statement Tipps 
gegeben oder Trends und aktuelle Marktentwicklungen aufgezeigt und 
kommentiert werden. Auch Erläuterungen zu neuen Technologien oder 
praktische Anleitungen sind gefragt.
news aktuell: Gibt es Unterschiede im Videomaterial für 
Endverbraucher?
Markus Walter: Generell sollte man sich in der Kommunikation immer
auf die jeweilige Zielgruppe einstellen und beispielsweise 
Vorkenntnisse bei Fachthemen berücksichtigen. Wenn man von dieser 
Notwendigkeit absieht, sehe ich keine Unterschiede zwischen 
Endverbrauchern und Kunden im B2B. Das Video soll seinen Zweck 
erfüllen, also unterhalten, erklären, wichtige Informationen oder 
Einschätzungen vermitteln. Dabei ist eigentlich alles erlaubt. 
Tendenziell darf natürlich ein Video für den Endverbraucher ein wenig
bunter, lauter und lustiger sein als das für professionelle Zwecke. 
Aber das ist nur ein Richtwert, denn auch im B2B werden die Videos 
für Menschen produziert, die ausgefallene Ideen und Darstellungen zu 
schätzen wissen und gerne Videos an Kollegen weiterleiten. Durch die 
hohe Akzeptanz von Social Media sieht man heute sogar sehr häufig 
viel beachtete und weiterempfohlene Videos im B2B, die sehr laienhaft
produziert sind. Da sieht man dann: Wenn der Inhalt und die Message 
stimmen, kommen auch diese bei der jeweiligen Zielgruppe an!
news aktuell: Reicht ein Selfmade-Video oder sollte immer ein 
Profi ran?
Roman Mischel: Das hängt natürlich ganz davon ab, welche Ansprüche
Sie an das fertige Produkt stellen. Überschaubare Videoproduktionen, 
also etwa Interviews oder die kurze Dokumentation einer 
Veranstaltung, kann man mit Übung und ein wenig Erfahrung sicher 
meistern.
Wenn Sie hingegen einen mehrminütigen Imagefilm in ansprechender 
Qualität produzieren möchten, ist der Aufwand natürlich deutlich 
höher und kann unter Umständen mehrere Tage dauern. Das fängt bei 
detaillierten inhaltlichen Planungen an, erstreckt sich 
möglicherweise über aufwändige Dreharbeiten, wo ein gutes Auge sowie 
routinierter Umgang mit der Technik gefragt ist und mündet in der 
Postproduktion, wo sich ein guter Editor mit kreativen Ideen 
einbringen wird. So etwas ist ein klarer Fall für Profis, die 
ausschließlich damit ihren Lebensunterhalt verdienen.
Markus Walter: Aus meiner Sicht macht es der Mix. Ein Unternehmen 
sollte natürlich professionelle PR-Videos drehen, wenn es mit seinen 
Produkten und Leistungen als hochwertig und kompetent wahrgenommen 
werden möchte. Es spricht aber auch einiges dafür, ab und an 
wackelige, selbst gedrehte Aufnahmen aus den Unternehmen oder auch 
von Events zu verwenden, die die Profi-Videos ergänzen. Diese 
"Amateuraufnahmen" vermitteln immerhin ein Stück Authentizität und 
Sympathie - wichtige Attribute, mit denen Unternehmen vor allem auf 
Social-Media-Plattformen punkten können.
news aktuell: Was sollte ich vor jeder Produktion wissen und 
bedenken?
Roman Mischel: Es geht nichts über eine gute inhaltliche 
Vorbereitung und Ideen, wie man ein Thema visuell umsetzen kann. Wer 
nicht plant, wird meistens sehr viel mehr Material drehen als 
benötigt. Und ganz oft nicht das, was er später gebrauchen kann. Vor 
jedem Dreh sollte man nach Möglichkeit einen Filmplan entwickeln, aus
dem die wesentlichen Aussagekerne sowie mögliche Bildideen bereits 
hervorgehen.
Zudem müssen vor dem Dreh natürlich allerlei technische Fragen 
geklärt werden. Zunächst einmal: In welchem Format soll überhaupt 
gedreht werden? Soll es HD sein oder reicht die normale SD-Auflösung?
Dann die Frage, mit welchem Video-Codec die Kamera aufzeichnet, denn 
dieser bestimmt maßgeblich den Workflow später im Schnitt. Sollen die
Bilder einen bestimmten Look haben? Kommt es bei bestimmten Motiven 
beispielsweise auf geringe Schärfentiefe an? Wenn ja, kommt man mit 
gewöhnlichen Videokameras schnell an die Grenzen des Machbaren. Und 
dann natürlich die von vielen Anfängern immer wieder gern 
vernachlässigte Frage nach dem Ton: Wird in lauteren Umgebungen oder 
in geschlossenen Räumen ohne Nebengeräusche aufgezeichnet? Für jede 
Situation gibt es unterschiedliche Mikrofone.
news aktuell: welche Dos and Don'ts fallen Ihnen spontan ein?
Markus Walter: Wie auch bei einer Presseinformation muss man sich 
beim Video auf eine Hauptbotschaft beschränken. Vermischt man eine 
Fülle von Themen, um zum Beispiel sein gesamtes Leistungsportfolio in
einem Beitrag darzustellen, überfordert man den Zuschauer.
Roman Mischel: Anfänger neigen oft dazu, die Kamera im wahren 
Sinne des Wortes einfach "draufzuhalten". Die bildwichtigen Objekte 
befinden sich dann oft in der Mitte, was selten gut aussieht. Die 
Regel vom goldenen Schnitt ist in der Bildgestaltung eine gute Hilfe,
um die Objekte ins richtige Gewicht zueinander zu setzen.
Markus Walter: Der fertige Clip sollte zudem maximal drei Minuten 
lang sein, damit der Zuschauer ihn bis zum Schluss anschaut.
Roman Mischel: Schwenks und Zooms werden oft falsch eingesetzt, 
oft aus purer Langeweile. Unnötige Bewegung der Kamera lenkt von den 
eigentlichen Inhalten ab. Stattdessen lieber den fotografischen 
Ansatz wählen, das heißt die Kamera ruhig halten und auf die innere 
Bewegung des Bildes setzen.
Seminare:
"Bewegtbild in der PR: Praxis"
Dreh und Produktion von Online-Videos
Referent: Roman Mischel
11. und 12. November 2010 in Hamburg
http://www.media-workshop.de/seminare/1441
"Bewegtbild in der PR: Konzeption"
Strategien und Einsatzmöglichkeiten für Online-Videos
Referent: Markus Walter
24.11.2010 in Hamburg
http://www.media-workshop.de/seminare/1507
Zu den Referenten:
Markus Walter, Geschäftsführer von "Walter Visuelle PR", entwickelt 
als PR-Berater seit mehr als 15 Jahren Ideen für 
vertriebsunterstützende PR-, Marketing- und Social-Media-Strategien. 
Seit 2003 setzt er sich für den verstärkten Einsatz von Bildern und 
Videos in der Pressearbeit ein.
Roman Mischel arbeitet seit 2002 als freiberuflicher Videojournalist 
für TV- und Online-Medien. Der Preisträger des Grimme Online Awards 
2003 in der Kategorie Medienjournalismus schult Redakteure von 
Tageszeitungen und Online-Medien im Umgang mit Videokamera und 
Schnittsoftware. Er ist Mitbegründer des Online-Magazins 
onlinejournalismus.de und schreibt ein Weblog zum Thema 
Videojournalismus.
Über die media workshops:
Seit dem Jahr 2001 haben über 9.000 Kommunikationsfachleute und 
Führungskräfte an den Seminaren von news aktuell in Deutschland und 
in der Schweiz teilgenommen. Die media workshops bieten rund 60 
Themen zu PR, IR, Marketing und persönlichem Erfolgsmanagement an. 
Kleine Seminargruppen und hochkarätige Referenten sichern den 
Lernerfolg und eine individuelle Betreuung der Teilnehmer. news 
aktuell führt die Fortbildungen auch als maßgeschneiderte 
Inhouse-Seminare durch. Das gesamte Programm: 
http://www.media-workshop.de/programm2010

Pressekontakt:

news aktuell GmbH
Leiter Unternehmenskommunikation
Jens Petersen
Telefon: 040/4113 - 32843
Fax: 040/4113 - 32855
http://twitter.com/jenspetersen
petersen@newsaktuell.de

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