EAV: EAV: Medienmitteilung 22. Oktober 2002 Brennkurse getragen von Privaten, der Öffentlichkeit und der Forschung Durch Qualität zum Genuss - nicht durch Quantität zum Suff
Bern (ots)
Die Forschungsanstalt Wädenswil (FAW),) die Eidgenössiche Alkoholverwaltung (EAV) und fünf kantonale Fachstellen für Obstbau organisieren unter dem Patro-nat der Distiswiss (Vereinigung der drei Schweizer Berufsverbände der Spirituo-senbranche) gemeinsam Kurse für Brennerinnen und Brenner. Dies mit dem Ziel, das Qualitätsbewusstsein bei den Teilnehmenden zu fördern - also die Kenntnis-se über die Früchte, das Einmaischen, das Brennen und das Verkosten immer wieder zu überprüfen und zu vertiefen. Es bedeutet, dass sich Hersteller/innen von Destillaten der Stärken und Schwächen ihrer Produkte bewusst werden und verantwortungsvoll mit ihrem Wissen umgehen lernen.
Heute wurde an der Fachstelle für Obst und Beeren in Koppigen das neue Konzept der Ausbildungskurse für Brennerinnen und Brenner vorgestellt. Die Kurse, die früher schon in der Romandie stattfanden, werden von der Forschunganstalt Wädenswil, Distiswiss und der Eidg. Alkoholverwaltung nun mit neuem Konzept auch in der Deutschschweiz durchgeführt und gemeinsam getragen. Das Ziel ist, aus den Schweizer Destillaten qualitativ hochstehende Genussprodukte und nicht "Drogen" herzustellen. Die Chance im Wettbewerb mit der ausländischen Konkurrenz liegt nicht in der Massenproduktion, sondern in qualitativ hochstehenden Edelbränden.
Aufbau der Kursmodule
Der Kursstoff wird in drei Modulen angeboten. Diese Module können einzeln oder in Kombination gebucht werden. Modul 1 behandelt die Rohware bis zur Gärung, Modul 2 das Brennen und die Brenngeräte und das Modul 3 das Fertigstellen der Brände und deren Analyse. Für interessierte Gruppen bietet die FAW zudem ein intensives Training für potenzielle Edelbrand-Degustator/innen (Sensorik-Training) an. In allen Modulen ergänzen sich Theorie und Praxis. Das Wissen von den gesetzlichen Grundlagen gehört genauso zum Stoff wie die Theorie über chemische Prozesse. Viel Wert wird natürlich dem praktischen Lernen beigemessen: Qualität der Früchte, Ein-maischen, Vergären, Destillieren und Verkosten. Nicht zuletzt ist der Umweltschutz ein Thema, ist doch das Entsorgen der Schlempe (Material, das beim Brennen übrig bleibt) für viele ein Problem. Alles unter dem Motto: Wer Nase und Gaumen übt, die Technik kennt und nicht den letzten Tropfen herauspressen will, wird gute Produkte herstellen können.
Spirituosensteuern
Seit dem 19. Jahrhundert werden in der Schweiz Steuern auf gebrannten Wassern erhoben, ausdrücklich mit dem gesundheitspolitischen Ziel, das unmässige Trinken einzudämmen. Heute betragen diese Steuern auf einer 7dl-Flasche zu 40 Prozent Al- koholgehalt rund 8 Franken. Bei einem billigen Produkt ist das ein erklecklicher Betrag, bei einem teuren Qualitätsdestillat erträglich. Das Ziel: die Konsumentenschaft soll genie-ssen und ein Qualitätsprodukt schätzen.
Konsum bei Kindern und Jugendlichen
Spirituosen dürfen erst an Personen über 18 Jahren verkauft oder abgegeben werden. Unter diese Kategorie fallen auch die Alcopops, von denen wir wissen, dass es Mode-getränke der Jugendlichen und sogar der Kinder sind. Alcopops sind gesüsste Alkohol-Mischgetränke, bei denen man den Alkohol nicht riecht, geschweige denn die Qualität des Destillats würdigen kann. Es ist auch eine Aufgabe der Kurse, auf den Jugendschutz hinzuweisen und gemeinsam - EAV, Distiswiss und FAW - die Produ-zent/innen in die Verantwortung für unsere Jugend einzubinden.
Kontaktpersonen: Dr. Lucien Erard, Direktor EAV, 031 309 13 65 Hansruedi Wirz, Präsident Distiswiss, 061 941 17 49, 079 444 82 22 Dr. Peter Dürr, Forschungsanstalt Wädenswil, 01 783 63 43 Paul Jakob, stellv. Leiter Brennerei, Produktion und Veranlagung, EAV, 031 309 12 91; 079 415 25 02 Max Kopp, Fachstelle für Obst und Beeren, 034 413 77 46
Weitere Informationen zur EAV finden Sie auf der Homepage der EAV: http://www.eav.admin.ch
Eidg. Alkoholverwaltung Kommunikation