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Roland Berger Strategy Consultants: Deutscher Maschinen- und Anlagenbau hat Krise unterschätzt, mittelfristige Szenarien deuten auf lang anhaltenden Abschwung hin

München (ots)

- Befragung unter 800 Führungskräften, Interviews und  
  Sekundär-Recherche
- Auftragseingang in den verschiedenen Segmenten um 25%
  bis 60% gesunken, wichtige Abnehmerbranchen (Automobil-, 
  Kunststoff- und Metallindustrie) leiden unter der Krise und werden 
  Produktion und Ausgaben 2009 deutlich senken
- Negative Wachstumsszenarien in allen großen Industrienationen
  werden die Exportwirtschaft stark belasten
- Im April 2008 erwarteten nur 9% der Befragten, dass ihr 
  Unternehmen stark von der Finanzkrise betroffen sein würde, im 
  Februar 2009 sank die Kapazitätsauslastung jedoch auf 
  durchschnittlich 78%
- Manager im Maschinen- und Anlagenbau müssen für kurzfristige
  Liquidität sorgen, Prozesse umstrukturieren und die Krise als 
  Katalysator für die Konsolidierung nutzen
Der Maschinen- und Anlagenbau steht vor der größten Krise aller 
Zeiten. Eine neue Studie von Roland Berger Strategy Consultants macht
deutlich, dass der drastische Konjunktureinbruch fast die gesamte 
Branche überrascht hat: Im April 2008 waren sich noch 90% der 
Befragten aus einer großen Umfrage von Roland Berger unter 800 
Führungskräften einig, dass die Krise vor allem ein Problem der 
Finanzbranche sei. Die überwiegende Mehrheit ging davon aus, dass die
Krise regional begrenzt oder auf die USA beschränkt sein würde. 
Aktuelle Zahlen belegen jedoch, dass der Optimismus nicht 
gerechtfertigt war: Ein Jahr später sind fast alle wichtigen 
Exportmärkte des deutschen Maschinen- und Anlagenbaus eingebrochen, 
der Auftragseingang um 40% zurückgegangen. Schlimmer noch: Wichtige 
Indikatoren deuten darauf hin, dass die Krise voraussichtlich noch 
einige Quartale anhalten wird. Der Maschinen- und Anlagenbau befindet
sich in einer ungünstigen "Sandwich-Position": Während der 
Auftragseingang einbricht und immer mehr Aufträge storniert werden, 
nimmt der Preisdruck zu. Fazit: Nur solche Unternehmen, die der 
Unsicherheit aktiv begegnen und sich völlig auf die Herausforderungen
einstellen, werden die Krise überstehen.
"Fast alle Unternehmen im Maschinen- und Anlagenbau haben die 
Auswirkungen der Finanzkrise auf ihre Branche erheblich 
unterschätzt", sagt Dr. Martin Eisenhut, Leiter des Kompetenzzentrums
Engineered Products/High Tech von Roland Berger. "Vor nicht einmal 
einem Jahr dachten noch 90% der Führungskräfte, die Krise würde ihr 
Unternehmen gar nicht betreffen. Nachdem der Auftragseingang im 
Maschinenbau um 42% eingebrochen ist, lässt sich sagen, dass das eine
klare Fehleinschätzung war. Fast alle Unternehmen haben mittlerweile 
drastische Restrukturierungsprogramme angekündigt." Die 
Kapazitätsauslastung ist im Februar auf durchschnittlich 78% gesunken
(Oktober 2008: 89%).
Ein Ende der Krise ist noch nicht in Sicht
Drei wichtige Indikatoren deuten darauf hin, dass die gegenwärtige
Krise noch einige Zeit andauern wird: Erstens geht ein großer Teil 
der deutschen Produktion in Länder, die schwer unter der 
Wirtschaftskrise leiden. Zweitens verzeichnen alle relevanten 
Kundensegmente einen deutlichen Rückgang von Produktion und 
Auslastung und drittens zwingt die Dynamik der Wertschöpfungskette 
die Maschinen- und Anlagenbauer in den meisten Wirtschaftszweigen 
häufig in eine ungünstige "Sandwich-Position": "Während der 
Auftragseingang einbricht und immer mehr Aufträge storniert werden, 
nimmt der Preisdruck weiter zu", erläutert Eisenhut. "Trotz 
unterschiedlicher Geschäftsdynamik sind alle relevanten Segmente des 
Maschinen- und Anlagenbaus betroffen." Die Automobil- und 
Automobilzulieferindustrie ist besonders stark betroffen: Sie wird 
2009 voraussichtlich 20% bis 25% weniger produzieren als 2008 
(Kunststoffindustrie: -10% bis -15%, Stahl- und Metallbau: -5% bis - 
20%).
Die Unternehmen müssen sich auf alle Szenarien einstellen
"Die weitere Entwicklung hängt von vielen Faktoren ab, wie den 
Kredit- und Kapitalrichtlinien der Banken, den wirtschaftlichen 
Impulsen der staatlichen Konjunkturprogramme oder den Auswirkungen 
staatlicher Subventionen in China", meint Manfred Hader, Partner bei 
Roland Berger Strategy Consultants. Die Wachstumsrate bis 2012 kann 
deshalb je nach Szenario zwischen -10% und +11% liegen. "Unter so 
unsicheren wirtschaftlichen Rahmenbedingungen müssen sich die 
Unternehmen auf das Schlimmste gefasst sein", sagt Hader. "Nur die, 
die der Unsicherheit aktiv mit Plänen für alle möglichen Szenarien 
begegnen, werden die Krise überwinden - und vielleicht sogar von ihr 
profitieren."
Krisenmodus 2009: Drei Prioritäten für Topmanager
"Drei Maßnahmen sollte jede Unternehmensleitung im Maschinenund 
Anlagenbau unverzüglich ergreifen", rät Eisenhut: "Kurzfristige 
Liquidität sichern, Geschäftsprozesse umstrukturieren und von der 
Marktkonsolidierung profitieren." Intensive Gespräche mit Kunden und 
Banken helfen, die Finanzierung zu sichern. Eine kontinuierliche 
Überprüfung der Umsatzplanung (nach Produktlinien) von 2009 bis 2011 
sollte Gegenmaßnahmen für alle möglichen Szenarien liefern, auch für 
den nur scheinbar unvorstellbaren Worst Case. "Unternehmen, die 
bereit sind, auf jede Entwicklung unverzüglich zu reagieren, werden 
in der Lage sein, die Chancen der Krise zu nutzen und vorausschauend 
potenzielle Übernahmeziele zu erkennen", sagt Eisenhut.
Die Studie können Sie kostenlos herunterladen unter: 
www.rolandberger.com/pressreleases
Roland Berger Strategy Consultants, 1967 gegründet, ist eine der 
weltweit führenden Strategieberatungen. Mit 36 Büros in 25 Ländern 
ist das Unternehmen erfolgreich auf dem Weltmarkt aktiv. 2.100 
Mitarbeiter haben im Jahr 2008 einen Honorarumsatz von mehr als 670 
Mio. Euro erwirtschaftet. Die Strategieberatung ist eine unabhängige 
Partnerschaft im ausschließlichen Eigentum von rund 180 Partnern.

Pressekontakt:

Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an:
Sebastian Deck
Roland Berger Strategy Consultants
Tel. +49 89 9230-8190, Fax +49 89 9230-8599
E-Mail: sebastian_deck@de.rolandberger.com
www.rolandberger.com

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