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Situation für die Private Equity-Branche in Europa bleibt schwierig - Marktanalyse von Roland Berger Strategy Consultants

München (ots)

- Volumen der getätigten Investitionen ist 2008 um 27 Prozent 
     gesunken 
   - Prognosen für 2009 lassen eine weitere Schrumpfung um 40 
     Prozent befürchten 
   - Zentrale Erfolgsfaktoren: Sorgfältige Prüfung 
     eines Investments vor der Akquisition, aktives
     Portfoliomanagement sowie rasche Umsetzung notwendiger 
     Restrukturierungsmaßnahmen 
   - Im  kommenden Jahr werden vermehrt günstige Unternehmen auf den 
     Markt kommen
Die europäischen Private-Equity(PE)-Gesellschaften sind von der 
Finanz- und Wirtschaftskrise besonders stark betroffen. 2008 nahm das
Volumen der getätigten Investitionen um 27 Prozent ab, die 
Vorhersagen für 2009 lassen einen weiteren Rückgang um 40 Prozent 
befürchten. Trotz vorsichtig optimistischer Wirtschaftsprognosen für 
2010 wird das Marktumfeld auch im kommenden Jahr mehr als schwierig 
bleiben. Damit rechnet Roland Berger Strategy Consultants in der 
aktuellen Analyse "European private equity outlook 2010". Um 
erfolgreich durch die Krise zu kommen, sind drei zentrale 
Erfolgsfaktoren wichtig:  Die sorgfältige Prüfung eines Investments 
vor der Akquisition, ein aktives Portfoliomanagement und die rasche 
Umsetzung notwendiger Restrukturierungsmaßnahmen bei den 
Beteiligungen. Im kommenden Jahr werden vermehrt günstige Unternehmen
auf den Markt kommen, die PE-Gesellschaften attraktive Chancen 
eröffnen.
2008 gingen die Investitionsvolumina in fast allen 
westeuropäischen Ländern deutlich zurück. Besonders betroffen waren 
Großbritannien, wo der Markt von 20,9 auf 13,75 Mrd. Euro einbrach 
(-66%), und Österreich (-62%). "Der Private Equity Markt in der 
Alpenrepublik verfügt nur noch über ein Volumen von 330 Mio. Euro und
liegt damit hinter dem in Polen (630 Mio.), Ungarn (480) oder 
Tschechien (440)", sagt Hendrik Bremer, Partner im Wiener Büro von 
Roland Berger Strategy Consultants. Im Zuge der Krise haben PE-Fonds 
zudem mit sinkenden Renditen zu kämpfen. Die Rendite (IRR) sank von 
17,1% im Jahr 2007 auf 11,6% 2008. Für 2009 werden weitere Rückgänge 
erwartet. "Nur die besten Fonds können derzeit die hohe  
Erwartungshaltung ihrer Investoren erfüllen. Die 
Performance-Unterschiede zwischen den PE-Gesellschaften werden immer 
deutlicher zu Tage treten, so dass eine Marktbereinigung in den 
nächsten Jahren wahrscheinlich ist", sagt Dr. Sascha Haghani, Partner
und Leiter der Practice Group Corporate Finance bei Roland Berger.
Einige der größeren Gesellschaften verfügen über ungebundenes 
Kapital und können nun die Krise zu ihrem Vorteil nutzen, indem sie 
antizyklisch investieren. Kleinere PE-Fonds hingegen stecken in der 
Klemme: "Die Möglichkeiten, Kapital aufzunehmen sind derzeit sehr 
eingeschränkt, während bestehende Beteiligungen nicht mit der 
geforderten Rendite veräußert werden können", sagt Haghani. Die 
'Funds Raised' erreichten im ersten Halbjahr 2009 mit 5,7 Mrd. Euro 
einen historischen Tiefstand. Gleichzeitig werden auch die 
Divestments zum zweiten Mal in Folge um etwa 50 Prozent zurückgehen. 
Dazu kommt, dass Unternehmenskäufe aufgrund der erschwerten 
Finanzierungsmöglichkeiten durch Banken nicht mehr so stark 
fremdfinanziert werden können. Das zeigen vor allem die sinkenden 
Leverage Ratios: Betrug die Gesamtverschuldung, die dem Unternehmen 
durch Kauf aufgebürdet wird, 2007 noch das Sechsfache des EBITDA, so 
lag dieser Wert im ersten Halbjahr nur noch beim Fünffachen. "Der 
Eigenkapitalanteil an Akquisitionen wird  weiter steigen, da der 
Zugang zu Fremdkapital schwierig bleibt", sagt Haghani. Renditen 
werden also in Zukunft nicht mehr über Fremdkapital, sondern über 
operative Perfomanceverbesserung erzielt werden. PE-Firmen müssen ihr
Geschäftsmodell allerdings noch an die veränderten Marktbedingungen 
anpassen.
Investoren bleiben konservativ
Das herausfordernde Marktumfeld sorgt auch dafür, dass 
Investitionen seit Ende 2007 zunehmend konservativ getätigt werden: 
2008 machten Buyouts 70 Prozent des Marktes aus, Startups und 
Expansionen sanken auf fünf bzw. sieben Prozent. 2001 lag der 
Marktanteil von Startup-Finanzierungen noch bei 15 Prozent, der von 
Expansionsfinanzierungen bei 25 Prozent. Neu hinzugekommen ist 
hingegen die Finanzierung von Wachstumsprogrammen: Sie spielte vor 
2006 keine Rolle, erreichte 2007 fünf Prozent und wuchs 2008 auf 14 
Prozent.
Wesentlich für eine Erholung der europäischen Private 
Equity-Märkte sind das makroökonomische Umfeld und die Entwicklung an
den Börsen. Für das kommende Jahr werden geringere Zuwachsraten 
erwartet, was das Umfeld für Exits weniger attraktiv macht. "Das 
Umfeld für IPOs ist noch nicht gegeben. Für ein 'Secondary Buyout', 
einen Weiterverkauf an einen anderen Fonds, ist der Verkaufsdruck 
noch zu gering", erklärt Roland Berger Partner Dr. Gerd Sievers. 
"Schnäppchen gibt es im Distressed Bereich wenn überhaupt nur bei 
Transaktionen in der Insolvenz, so dass ein Weiterverkauf lediglich 
mit großen Preisabschlägen zu realisieren ist". Dabei ist zu 
erwarten, dass sich der Fokus der Fonds-Manager weiter von der 
Exit-Phase auf die Akquisitions- und Halteperiode verschiebt. Bei 
einer Akquisition werden deshalb Synergiepotenziale zu anderen 
Portfolio-Unternehmen sowie operative Hebel eine weitaus größere 
Rolle spielen als bisher. Aktive Strategien mit Fokus auf 
Kostensenkung und Wachstum haben bereits in der Vergangenheit 
überdurchschnittliche Renditen ermöglicht. Sievers: "Obwohl viele 
Unternehmen bereits in den letzten Jahren Restrukturierungsprogramme 
durchlaufen haben und mehrfach im Rahmen von Secondary Buyouts 
gehandelt wurden, besteht in der aktuellen Wirtschaftskrise oft noch 
weiterer Restrukturierungs- und Anpassungsbedarf".
Auszüge aus der Studie können Sie kostenfrei herunterladen unter: 
www.rolandberger.com/pressreleases
Roland Berger Strategy Consultants, 1967 gegründet, ist eine der 
weltweit führenden Strategieberatungen. Mit 36 Büros in 25 Ländern 
ist das Unternehmen erfolgreich auf dem Weltmarkt aktiv. 2.100 
Mitarbeiter haben im Jahr 2008 einen Honorarumsatz von mehr als 670 
Mio. Euro erwirtschaftet. Die Strategieberatung ist eine unabhängige 
Partnerschaft im ausschließlichen Eigentum von rund 180 Partnern.
Falls Sie Rückfragen haben, wenden Sie sich bitte an:
Sebastian Deck 
Roland Berger Strategy Consultants
Tel.: +49 89 9230-8349, Fax +49 89 9230-8599
E-Mail:  press@de.rolandberger.com
www.rolandberger.com

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