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ASTAG Schweiz. Nutzfahrzeugverband

Verlagerungspolitik: ASTAG fordert Umkehr nach SBB-Cargo-Debakel

Bern (ots)

Im zukünftigen Güterverkehrsverlagerungsgesetz, mit
dem sich der Nationalrat derzeit beschäftigt, sind weitere 
Zwangsmassnahmen auf Kosten des Nutzfahrzeugverkehrs fehl am Platz. 
Insbesondere die Einführung einer Alpentransitbörse würde der ganzen 
Schweizer Wirtschaft mehr schaden als nützen. Wie die massiven 
Probleme von SBB Cargo zeigen, braucht es statt dessen eine 
grundlegende und vorgängige Reform des Schienengüterverkehrs.
Der Nationalrat befasst sich momentan mit der 
Güterverkehrsvorlage, welche die Verlagerungspolitik für die 
kommenden Jahre definieren soll. Nach dem bekannt gewordenen Debakel 
von SBB Cargo ist für den Schweizerischen Nutzfahrzeugverband ASTAG 
dabei eines klar: Wenn die Verlagerung des Transitverkehrs von Grenze
zu Grenze auf die Schiene in absehbarer Zeit tatsächlich gelingen 
soll, ist jetzt eine Umkehr der bisherigen Politik gefordert. Die 
offiziellen Verlagerungszahlen des Bundes für 2007 haben klar 
gezeigt, dass staatliche Zwangsmassnahmen wie das Dosierungssystem am
Gotthard, mehrfache Polizeikontrollen auf derselben Route oder 
umständliche Zollabfertigungsverfahren nicht zum Ziel führen können. 
Stattdessen muss die schweizerische Verkehrspolitik jetzt in erster 
Linie einmal bahnseitig ansetzen. Hier müssen mit weitergehenden und 
prioritären Reformen die Grundlagen geschaffen werden, dass die 
Verlagerung dereinst überhaupt gelingen kann. Im Vordergrund stehen 
für die ASTAG eine rasche Änderung des Trassenpreissystems, der 
Prioritätenordnung sowie eine klare Strategie für SBB Cargo.
Wirtschaftsfeindliche Alpentransitbörse
Ein völlig nutzloses Instrument wäre deshalb auch eine 
Alpentransitbörse, d.h. die Versteigerung einer vom Staat fix 
limitierten Zahl von Durchfahrtsrechten auf den Transitstrecken. 
Transporte können nicht auf die Schiene verlagert werden, wenn dafür 
nicht genügend Kapazitäten vorhanden sind. So sind die Trassen durch 
den neuen Lötschbergtunnel schon jetzt alle belegt, und im Mittelland
fehlen ohnehin Zulaufstrecken zur NEAT. Die staatliche 
Kontingentierung des Strassenverkehrs mittels einer Alpentransitbörse
hätte daher lediglich den Effekt, dass die gesamte Schweizer 
Wirtschaft unter weiteren Einschränkungen zu leiden hätte.
Für die ASTAG ist klar: Offensichtlich scheitert die Schweizer 
Verlagerungspolitik nicht auf der Strasse, sondern auf der Schiene! 
Wenn sie wieder auf Kurs gebracht werden soll, müssen strikte 
Reformen durchgeführt werden.

Kontakt:

Weitere Informationen:
ASTAG Schweizerischer Nutzfahrzeugverband
André Kirchhofer
Weissenbühlweg 3, 3007 Bern
Tel. 031 370 85 85
Bern, 18. April 2008

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