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ASTAG Schweiz. Nutzfahrzeugverband

ASTAG fordert Massnahmen gegen drohenden Kahlschlag im Strassentransport!

Bern (ots)

Nach einem dramatischen Einbruch im internationalen
Verkehr wirkt sich die Wirtschaftkrise immer mehr auch auf den 
Schweizer Transport aus. Während Umsatz und Erträge sinken, nehmen 
die Konkursfälle und die Arbeitslosenzahlen zu. Zahlreiche 
Transportunternehmen stehen mit dem Rücken zur Wand. Trotzdem bleibt 
die staatliche Abgabenlast unvermindert hoch, wie 
ASTAG-Zentralpräsident Adrian Amstutz heute in Bern ausführte: «Die 
Politik nimmt viele Transportbetriebe so stark in den fiskalischen 
Würgegriff, dass keine Luft zum unternehmerischen Atmen bleibt!» Der 
Schweizerische Nutzfahrzeugverband ASTAG fordert deshalb massive und 
rasche Erleichterungen im fiskalischen und administrativen Bereich. 
Er hat dem Bundesrat einen konkreten Massnahmenkatalog zugestellt, 
damit der Wirtschaftsaufschwung dereinst nicht an fehlenden oder 
mangelhaften Transportstrukturen in der Schweiz scheitert.
Mit einem Auftragsrückgang von bis zu 60 Prozent macht sich die 
Wirtschaftskrise im internationalen Strassentransport schon seit 
letztem Herbst auf dramatische Weise bemerkbar. "Wir sind in diesem 
Bereich zudem zusätzlich indirekt in die Negativspirale der 
EU-Osterweiterung geraten", schilderte ASTAG-Vizepräsident und 
Transportunternehmer Jean-Daniel Faucherre die umfassende Problematik
vieler mittlerer Transportunternehmungen. Der Druck aus dem Ausland 
habe sich verschärft, so dass man gezwungen sei, Fahrzeuge still zu 
legen und Personal abzubauen. "Der Konjunktureinbruch hat damit auch 
eine soziale Komponente", so Faucherre.
Immer mehr ist davon seit Jahresbeginn auch der Schweizer 
Transport und vor allem die Stückgutlogistik betroffen. Während die 
Umsätze sinken und die Erträge zurückgehen, mehren sich die Fälle von
Kurzarbeit, Entlassungen und Konkursen. Insbesondere kleinere und 
mittlere Unternehmen kämpfen mit erheblichen Liquiditätsproblemen, 
zumal die Banken mit Überbrückungskrediten äusserst zurückhaltend 
sind.
Schaden für die ganze Schweizer Wirtschaft
Zahlreiche Transportunternehmen stehen deshalb mit dem Rücken zur 
Wand. Wie Adrian Amstutz, Zentralpräsident des Schweizerischen 
Nutzfahrzeugverbands ASTAG an einer Medienkonferenz heute in Bern 
ausführte, drohe sogar ein eigentlicher «Kahlschlag im Schweizer 
Binnenverkehr». Mehr als 40 Prozent der ASTAG-Mitglieder seien im 
Nahverkehr tätig; viele von ihnen hätten wegen fehlender finanzieller
Reserven und kleinem Personalbestand kaum die Möglichkeit zu 
reagieren. Somit ist zu befürchten, dass der bisherige Strukturwandel
über das gesunde Mass hinausführt und es zur Zerstörung eines 
funktionierenden Transportsystems kommt. "Umso gravierender sind die 
Folgen, wenn die Wirtschaftskrise während den nächsten Monaten auch 
den Nahverkehr erfassen sollte", betonte Transportunternehmer und 
ASTAG-Zentralkassier Peter Galliker. Erste Anzeichen seien bereits 
spürbar.
Laut Amstutz würden dann zumal beim nächsten konjunkturellen 
Aufschwung die notwendigen logistischen Kapazitäten und 
Transportstrukturen fehlen. «Darunter leidet die ganze Schweizer 
Wirtschaft».
Transportgewerbe im fiskalischen Würgegriff
Trotzdem zeigten die Behörden bisher kein Entgegenkommen. Vielmehr
wurde die Situation durch staatliche Zwangsmassnahmen noch 
verschärft. So nahm die Gesamtabgabenlast mit der versteckten 
Erhöhung der Leistungsabhängigen Schwerverkehrsabgabe (LSVA) per 1. 
Januar 2009 nochmals massiv zu. Für den Bund sind möglichst hohe 
Einnahmen offenbar wichtiger als ein intaktes Transportsystem, das 
unentbehrliche Leistungen für die gesamte Wirtschaft erbringt. 
Zentralpräsident Adrian Amstutz sprach deshalb von einem 
«fiskalischen Würgegriff der Politik», der keine Luft mehr zum 
unternehmerischen Atmen lassen würde.
Entlastung des Binnenverkehrs dringend notwendig
Die ASTAG fordert deshalb, dass sich der Staat in der jetzigen 
Situation nicht nur für die Grossbanken einsetzt. Stattdessen muss 
endlich auch der Strassentransport rasch und massiv entlastet werden.
Notwendig seien nicht Subventionen, sondern vor allem fiskalische und
administrative Erleichterungen, so Amstutz weiter.
Konkret fordert die ASTAG in einem Schreiben an den Bundesrat, 
dass umgehend Gebühren gesenkt und vor allem der Nahverkehr gegenüber
dem ausländischen Transitverkehr entlastet wird, wie dies in allen 
umliegenden Ländern auch üblich ist. Der Strassentransport darf nicht
zugrunde gerichtet werden. Denn für die Schweizer Wirtschaft ist er 
«too important to fail»!
Konjunktureinbruch und Strassentransport - Die Fakten
Die Inverkehrsetzung neuer Nutzfahrzeuge hat gemäss Bundesamt für 
Statistik (BfS) zwischen Januar und Mai 2009 gegenüber der 
Vorjahresperiode um 14,1 Prozent abgenommen. Statt Neuerwerbungen gab
es Stilllegungen von Fahrzeugen. Die Anzahl der registrierten 
Arbeitslosen in der Berufsgruppe Transport und Verkehr hat im Juni 
gegenüber dem Vorjahresmonat um 63,9 Prozent zugenommen (Quelle: 
seco). Die Anzahl der neu gegründeten Unternehmen ist in der 
Zeitspanne Januar bis Mai von 442 (Jahr 2008) auf 366 (2009) zurück 
gegangen (Quelle: Dun & Bradstreet). Dies entspricht einem Rückgang 
von 17 Prozent.

Kontakt:

ASTAG Schweizerischer Nutzfahrzeugverband
André Kirchhofer, Leiter Politik und Kommunikation, 031 370 85 21
Nationalrat Adrian Amstutz, Zentralpräsident ASTAG, 079 448 71 14
Weissenbühlweg 3, 3007 Bern

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