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Booz & Company Studie: Private Banking in der Schweiz vor grundsätzlichem Wandel

Zürich (ots)

2009 bringt deutlich niedrigere Erträge für
Schweizer Privatbanken / Konsolidierungswelle erwartet / Trotz
Wirtschaftskrise und zunehmendem regulatorischen Druck halten die
Schweizer Privatbanken an ihren Strategien fest
Die Topmanager der Schweizer Privatbanken werten die aktuelle
Wirtschaftskrise als die gravierendste seit 1924 und gehen von einer
umfangreichen Konsolidierungswelle aus. Dies ist das Ergebnis einer
Umfrage der internationalen Strategieberatung Booz & Company unter
den 20 Top-Meinungsführern des Schweizer Private Bankings zur
aktuellen Lage ihrer Industrie. "Die Resultate mahnen zur Vorsicht",
sagt Carlos Ammann, Vorsitzender der Geschäftsführung bei Booz &
Company in der Schweiz. "Zwar stimmen die befragten Top-Private
Banker bezüglich des Ausmasses der Krise überein, gleichzeitig zeigen
sie sich sicher, dass gerade ihr eigenes Geschäftsmodell nicht
gefährdet ist. Darüber hinaus schätzt die Mehrheit der Befragten,
dass mit der bisherigen Strategie auch 2009 Marktanteile zu gewinnen
sind."
Weitere Ertragseinbussen von bis zu 30% erwartet
Die Auswirkungen der Wirtschaftskrise auf die Schweizer
Privatbanken haben sich erst teilweise in den Jahresberichten
niedergeschlagen und verschiedene Privatbanken konnten sogar von
signifikanten Kapitalzuflüssen profitieren. Aufgrund der massiven
Wertverluste bei den verwalteten Vermögen sowie der signifikanten
Margenerosion stehen die grössten Anstrengungen aber erst noch bevor.
Im Geschäftsjahr 2008 mussten die Privatbanken Ertragseinbussen von
rund 20% hinnehmen. Gemäss Berechnungen der Experten von Booz &
Company ist ohne eine signifikante Erholung der Finanzmärkte im
Geschäftjahr 2009 mit einem Ertragsschwund von weiteren 30% zu
rechnen.
Neuausrichtung im Offshore Private Banking notwendig
Mit einer Finanzmarktkrise in diesem Ausmass hatte niemand
gerechnet. Ebenso überrascht sind die Befragten von der Härte und
Geschwindigkeit, mit der ausländische Regierungen das Schweizer
Bankgeheimnis angreifen. Die Reaktionen der Marktteilnehmer sind sehr
unterschiedlich: für die weltweit tätigen Megabanken steht das
Geschäft mit undeklarierten Vermögenswerten schon längst zur
Disposition - hier überwiegen die operativen Risiken und die Sorge
vor einem Reputationsverlust. Für die mittelgrossen und kleinen
Privatbanken ist der Schutz der Privatsphäre traditionell ein
wichtiger Teil der Geschäftsphilosophie - entsprechend gefordert sind
diese Marktteilnehmer von den aktuellen Herausforderungen, da Ihnen
oft auch die "Multi-Shoring-Fähigkeiten" der Megabanken fehlen. Am
Beispiel von anderen Offshore-Zentren lässt sich aber erkennen, dass
die Kunden sehr nervös auf Veränderungen der Rahmenbedingungen
reagieren.
Die Booz & Company Analyse unterscheidet zwischen drei
grundlegenden Fragestellungen, die Privatbanken für ihre zunkünftige
Strategie sehr genau überlegen müssen: Welche Märkte und
Kundensegmente sollen Offshore bedient werden? Wo soll eine
umfangreiche grenzüberschreitende Dienstleistungspalette angeboten
werden? In welchen Märkten ist eine Onshore-Martkbearbeitung sinnvoll
und welcher Markt bietet sich sogar an, als zweiter "Heimmarkt"
aufgebaut zu werden?
Die grossen Privatbanken haben hier bereits signifikante
Investitionen getätigt. Einzelne Standorte sind jedoch unter dem
Gesichtspunkt der veränderten Marktbedingungen neu zu beurteilen.
Kostendruck verschärft sich, weitere Konsolidierung steht bevor
Aufgrund der veränderten Ertragssituation stehen die Privatbanken
vor der Herausforderung, die Kostenbasis weiter zu reduzieren. "Die
variablen Lohnbestandteile erweisen sich im Abschwung als sehr
hilfreich, kann doch so die Kostenbasis kurzfristig reduziert werden.
Weitere und auch tiefgreifendere Einschnitte sind jedoch notwendig,
um die Profitabilität nachhaltig sicherzustellen.", erläutert Andreas
Lenzhofer, Mitglied der Geschäftsleitung bei Booz & Company und
verantwortlicher Leiter dieser Umfrage. Alle Befragten glauben, dass
sich Privatbanken ohne klar definiertes Profil oder mit unklarer
Eignerstruktur nicht halten können und skalengetriebene
Zusammenschlüsse zum Erhalt der Profitabiltiät unabdingbar sind.
"Allerdings darf auch angesichts der grossen Herausforderungen
nicht vergessen werden, dass der Wirtschafts- und Finanzplatz Schweiz
im allgemeinen und die Schweizer Privatbanken (abgesehen von den
bekannten Ausnahmen) im besonderen die aktuelle Finanzkrise bisher
relativ gut überstanden haben", so Lenzhofer. "Zwar haben die
Institute mit realer oder "gefühlter" Staatsgarantie von massiven
Geldzuflüssen profitieren können, doch vielfach sind diese Gelder nur
zwischenparkiert und können mit einer ganzheitlichen Private
Banking-Dienstleistungspalette auch wieder zurückgewonnen werden."
Die Befragten stimmen überein, dass die Frühwarnsysteme der
meisten Privatbanken sich bisher als wenig hilfreich erwiesen haben,
die Entstehung sowie die Auswirkungen dieser Krise zu verstehen. Die
Experten von Booz & Company weisen deshalb daraufhin, wie wichtig es
ist, gerade in volatilen Zeiten, in Szenarien zu denken und mögliche
Konsequenzen zu antizipieren.
So müssen die Banken laut Untersuchung Strategien für den
Extremfall, zum Beispiel dem kompletten, unkontrollierten Abschmelzen
des Bankgeheimnisses, entwickeln. "Die Besinnung auf die eigenen
Fähigkeiten kann auch neue Chancen eröffnen" erklärt Carlos Ammann.
"Die Kenntnisse und Erfahrungen der Schweizer Privatbanken im
grenzüberschreitenden Private Banking sind einzigartig. Mit
geeigneten Akquisition und strategischen Allianzen lassen sich diese
Stärken noch weiter ausbauen".
Über die Studie
Die Studie mit dem Titel: "Private Banking Beyond The 'Perfect
Storm'- Perspectives on the future of Swiss Private Banking after the
Financial Crisis", umfasst die Antworten von über 20 Meinungsführern
des schweizerischen Private Bankings. Die Interviews wurden in der
Zeit zwischen Januar und Februar 2009 geführt.
Über Booz & Company:
Booz & Company ist mit mehr als 3'300 Mitarbeitenden in 58 Büros
auf allen Kontinenten eine der weltweit führenden
Strategieberatungen. Zu den Klienten gehören erfolgreiche Unternehmen
sowie Regierungen und Organisationen. Unser Gründer Edwin Booz
formulierte bereits 1914 die Grundlagen der Unternehmensberatung.
Heute arbeiten wir weltweit eng mit unseren Klienten zusammen, um die
Herausforderungen globaler Märkte zu meistern und nachhaltiges
Wachstum zu schaffen. Dazu kombinieren wir einzigartiges Marktwissen
sowie tiefe funktionale Expertise mit einem praxisnahen Ansatz. Unser
einziges Ziel: unseren Klienten jederzeit den entscheidenden Vorteil
zu schaffen.  Essential Advantage. Informationen zu unserem
Management-Magazin strategy+business finden Sie unter:
www.strategy-business.com. www.booz.com/ch

Kontakt:

Rückfragen und weitere Informationen:
Karla Schulze Osthoff
Manager Marketing & Communications Schweiz
Tel.: +41/43/268'21'37
Fax: +41/43/268'21'22
E-Mail: karla.schulzeosthoff@booz.com

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