Seebeben - Das SAH hilft in Sri Lanka: Die SAH-Geschäftsleiterin ist aus dem Katastrophengebiet zurück
"Der Wiederaufbau wird Jahre dauern"
Zürich (ots) Ruth Daellenbach, Geschäftsleiterin des Schweizerischen Arbeiterhilfswerks SAH, ist aus dem Katastrophengebiet in Nordosten Sri Lankas zurückgekehrt. Heute Dienstag sprach sie an der SAH-Medienkonferenz über ihre Eindrücke, über die Nothilfe des SAH und notwendige Massnahmen zum Wiederaufbau.
"Die meterhohen Flutwellen hinterliessen auf einem 100 Meter breiten Küstenstreifen Trümmer, nichts als Trümmer. Tausende von Menschen starben allein in dieser stark getroffenen Region. Rund 20'000 Wohnhäuser wurden in den Distrikten Mullaitivu und Kilinochchi - auf einem rund 100 Kilometer langen Küstenabschnitt - ganz oder teilweise zerstört. 70'000 Flutopfer leben unter schwierigen Bedingungen in Flüchtlingslagern oder bei Gastfamilien. Ihr gesamtes Hab und Gut hat das Meer fortgerissen, sie stehen vor dem Nichts", so SAH-Geschäftsleiterin Ruth Daellenbach. "In Palllai habe ich ein als Notunterkunft hergerichtetes Schulhaus besucht, wo 6000 Opfer des zerstörten Küstenorts Talaiady auf engstem Raum untergebracht und mit dem Nötigsten versorgt werden. Die Menschen sind niedergeschlagen, denn 2500 ihrer Angehörigen werden nach wie vor vermisst. Und am Rande des Städtchens Mullaitivu besuchte ich die Überreste eines Waisenhauses. Von hundert Kindern haben 13 überlebt."
Mitarbeitende des Arbeiter-Samariter-Bund Deutschland ASB leisten mit Unterstützung von SAH und Norwegian Peoples Aid NPA seit dem Tag des Seebebens Nothilfe. An der Nordostküste Sri Lankas verteilten sie Güter im Wert von 500'000 Euro - darunter 6000 Schlafmatten, 10'000 Kochsets, 2000 Wasserkanister, 100 Wassertanks, Medikamente für 10'000 Menschen, Lebensmittel für 20'000 Menschen, Kleidung für 15'000 Menschen, Stromversorgung für 32 Camps, Notküchen und Schutz-Blachen.
Bereits plant das SAH den Wiederaufbau. Auch Axel Dechamps, Experte für humanitäre Hilfe, war Mitglied der SAH-Delegation in Sri Lanka: 'Das SAH engagiert sich im Nordosten Sri Lankas, da diese Region bereits vor der Flutkatastrophe sehr arm war. Der jahrelange Bürgerkrieg hat Wunden hinterlassen. Und nun wurden vor allem die ärmsten Bevölkerungsschichten von der Flutwelle getroffen. Der Wiederaufbau wird lange dauern und ist teuer.'
Das SAH ist das einzige Schweizer Hilfswerk in dieser stark getroffenen Region und wird dort voraussichtlich über drei Jahre tätig bleiben. Zusammen mit den Partnerorganisationen ASB und NPA koordiniert das SAH die Hilfe für einen 40 Kilometer langen Küstenabschnitt im Raume Vadamaradchi. Bis Juni 2005 werden gegen 4000 Familien mit dem Allernötigsten versorgt. Noch in diesem Jahr soll der Wiederaufbau von zehn zerstörten Dörfern beginnen -aus Sicherheitsgründen zurückversetzt ins Landesinnere. Es braucht Wohnhäuser sowie Schulen, die Wasserversorgung muss sichergestellt werden und die Menschen brauchen wieder eine wirtschaftliche und soziale Perspektive. Dazu gehört die Instandstellung von Transportwegen sowie die Abgabe von Handwerkszeug, Fischerbooten und -netzen für die Bevölkerung. Für 2005 sind Mittel im Umfang von einer Million Franken vorgesehen. Danach wird voraussichtlich Hilfe für rund eine Million Franken pro Jahr geleistet.
Die Seebeben-Katastrophe kann einen entscheidenden Einfluss auf das Verhältnis zwischen der Regierung in Colombo und den Tamil Tigers haben. Sie kann den Friedensprozess stärken oder den Krieg wieder zum Eskalieren bringen. Das SAH wird im Rahmen seiner Projekte in Sri Lanka aktive Friedensarbeit fördern.
Ruth Daellenbach: "Die Opfer dieser schrecklichen Katastrophe sind dringend auf Hilfe angewiesen. Mit Ihrer Spende tragen Sie dazu bei, den Wiederaufbau zu ermöglichen und geben den Betroffenen Zukunftshoffnung."
Spenden: Spendenkonto: 80-188-1. Vermerk: Seebeben Asien Spenden übers Internet: www.sah.ch
Kontakt:
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