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Eidgenössische Kommission für Kinder- und Jugendfragen (EKKJ): Mehr freie Zeit und Freiräume für Kinder!

Bern (ots)

Medienmitteilung
Mehr freie Zeit und Freiräume für Kinder!
Die Eidgenössische Kommission für Kinder- und Jugendfragen (EKKJ) 
untersucht in ihrem neuesten Bericht «... und dann ist der Tag 
vorbei! Freie Zeit, Freiraum und Bewegung für Kinder und 
Jugendliche» die Beziehung von Kindern und Jugendlichen zu ihrem 
unmittelbaren Umfeld. Im Bericht, der am 9. September 2005 den 
Medien vorgestellt wurde, fordert die EKKJ eine bessere 
Berücksichtigung der Ansprüche und Bedürfnisse von Kindern und 
Jugendlichen in Bezug auf Zeit, Raum und Bewegung. Kinder und 
Jugendliche brauchen mehr unverplante Freizeit sowie mehr Räume, in 
denen sie sich frei bewegen können. Eine weitere Forderung der EKKJ 
ist die Umsetzung des europäischen Aktionsplanes der WHO zur 
Verbesserung von Umwelt und Gesundheit der Kinder. Der Aktionsplan 
zielt unter anderem darauf ab, die durch Bewegungsmangel bewirkte 
Krankheitsanfälligkeit zu reduzieren, indem für jedes Kind sichere 
und förderliche Wohnverhältnisse geschaffen werden.
Spiel und Bewegung im Freien sind Grundbedürfnisse von Kindern. 
Schon Vier- oder Fünfjährige brauchen Zeit für sich, ohne ständige 
Beaufsichtigung, und mit dem Alter nimmt das Autonomiebedürfnis zu. 
Es ist heute allerdings gar nicht so leicht, Zeit für sich zu haben, 
nicht einmal für Kinder. Unbeaufsichtigtes Spielen, Bewegung und 
frei verfügbare Zeit haben kaum mehr Platz. Einerseits wird die 
verfügbare Zeit der Kinder vermehrt durch Aktivitäten in Anspruch 
genommen, die Erwachsene für deren schulisches und soziales 
Fortkommen als nützlich erachten. Andererseits wird der öffentliche 
Raum zunehmend von Verkehr, Überbauungen und kommerziell genutzten 
Flächen eingeschränkt. Die Folgen sind Bewegungsmangel und Stress, 
die bereits bei jungen Menschen gesundheitliche Probleme 
verursachen.
Zu diesem Befund kommt die Eidgenössische Kommission für Kinder- und 
Jugendfragen nach ihrer Auseinandersetzung mit dem Thema «Räume», an 
der auch Forscherinnen und Forscher, Fachpersonen sowie die 
Hauptbetroffenen, die Kinder und Jugendlichen, beteiligt waren.
Es ist gar nicht so einfach, diese Probleme zu lösen. Die 
Verantwortlichen für Raum- und Siedlungsplanung, Verkehr, 
Arbeitszeitgestaltung, Erziehung, Sport, Gesundheitsförderung oder 
Integration stehen vor der schwierigen Aufgabe, ein gesundes 
Gleichgewicht zu finden. «Eine bessere Raum- und Zeitgestaltung 
setzt in erster Linie ein Umdenken seitens der Erwachsenen voraus. 
Wir hoffen, dass der vorliegende Bericht dazu den Anstoss geben 
kann», sagte EKKJ-Präsident Pierre Maudet.
Im letzten Kapitel des Berichts werden konkrete Massnahmen für einen 
stärkeren Einbezug der Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen in 
der Raum- und Zeitgestaltung empfohlen. Die Empfehlungen sind in 
verschiedene Schwerpunktthemen aufgegliedert und verlangen zum 
Beispiel mehr unverplante Zeit, eine familiengerechtere 
Arbeitszeitgestaltung, Räume zum Erobern sowie 
geschlechterspezifische Gestaltung des öffentlichen Raums.
Anna Sax, Vizepräsidentin der EKKJ, erörterte einige Forderungen des 
Berichts. Die EKKJ ersucht beispielsweise den Bund, den an der 
vierten WHO-Ministerkonferenz für Umwelt und Gesundheit (Budapest, 
2004) beschlossenen europäischen «Aktionsplan zur Verbesserung der 
Umwelt- und Gesundheitsbedingungen der Kinder» umzusetzen. «Die 
Kantone sind aufgefordert, das vorgesehene Minimum von drei Stunden 
Sportunterricht in der Schule pro Woche zu verwirklichen. Das wäre 
ein erster Schritt in die richtige Richtung», so Anna Sax. «Die 
körperliche Betätigung darf aber nicht einfach auf den 
Sportunterricht in der Schule reduziert werden. Zur körperlichen 
Betätigung gehört auch, dass sich Kinder und Jugendliche täglich in 
einem Umfeld frei bewegen können, das ihrer Gesundheit zuträglich 
ist!»
Die Empfehlungen der EKKJ richten sich an Politik und Verwaltung auf 
kommunaler, kantonaler und nationaler Ebene, aber auch an Eltern, 
Erziehungs- und Bezugspersonen, Vereine und Institutionen, die sich 
für Kinder einsetzen.
EIDGENÖSSISCHE KOMMISSION FÜR KINDER- UND JUGENDFRAGEN
Weitere Auskünfte:
Pierre Maudet, Natel 079 227 36 70
Präsident der EKKJ
Anna Sax, Tel. 043 243 92 22, Natel 079 734 75 64
Vizepräsidentin der EKKJ und Verantwortliche der 
Arbeitsgruppe «Räume»
Anna Volz, Tel. 031 322 79 80, Fax 031 324 06 75, E-Mail ekkj- 
cfej@bsv.admin.ch
Sekretariat der Eidgenössischen Kommission für Kinder- und 
Jugendfragen (EKKJ)
Bundesamt für Sozialversicherung
Der Bericht «… und dann ist der Tag vorbei! Freie Zeit, Freiraum und 
Bewegung für Kinder und Jugendliche» liegt auf Deutsch, Französisch 
und Italienisch vor. Er kann unter folgender Adresse gratis bestellt 
werden: Eidgenössische Kommission für Kinder- und Jugendfragen, 
Bundesamt für Sozialversicherung, Effingerstrasse 20, 3003 Bern Tel: 
031 322 92 26, Fax: 031 324 06 75; E-Mail: ekkj-  cfej@bsv.admin.ch 
Der Bericht kann auch im PDF-Format von der EKKJ-Homepage 
(www.ekkj.ch) heruntergeladen werden.

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