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Ägypter schützten Tote mit Bannsprüchen

Hamburg (ots)

Um ihre Verstorbenen vor fressendem Ungeziefer zu
schützen, belegten die Ägypter sie mit Bannformeln, die ihnen als
Papyri mitgegeben oder in die Wände der Grabkammer geritzt wurden.
Herausgefunden haben dies Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts
für Verhaltensphysiologie in Seewiesen, wie NATIONAL GEOGRAPHIC
DEUTSCHLAND in der aktuellen Mai-Ausgabe (EVT 28.04.2003) des
Magazins berichtet.
Für ihre Untersuchung analysierten die Wissenschaftler unter
anderem das so genannte Totenbuch, das in der Zeit von 1550 bis 525
v. Chr. verfasst wurde. Es enthält neben den Bannformeln Bilder, auf
denen Menschen Insekten symbolisch attackieren: Die Tiere werden mit
dem Messer bedroht oder mit dem Speer durchbohrt. Bei den meisten
Krabbeltieren handelt es sich offensichtlich um Schaben, Rüssel- und
Dungkäfer. Dies lässt die Wissenschaftler folgern, dass sich die
Bannsprüche der Hinterbliebenen wohl weniger gegen Fleisch- und
Aasfresser richteten, die es auf die Mumie selber abgesehen hatten,
als gegen jene Schädlinge, die sich über die Lebensmittel in den
Gräbern hermachten - den Proviant für das Leben im Jenseits.
Sehr effektiv waren die Bannformeln nicht; denn trotz aller
Bemühungen fanden Forscher später in den Schädeln der Toten immer
wieder Speck- und Buntkäfer, die trotz aller Abwehr an den Leichen
gefressen hatten. Doch mehr als passive Schutzmassnahmen und wüste
Drohungen in Wort und Bild trauten sich die Hinterbliebenen
vermutlich nicht gegen die nagenden Fresser einzusetzen. Denn im
Alten Ägypten galt jedes Tier, auch das schädliche, als Geschöpf
Gottes und durfte ohne Not nicht getötet werden. So diente der
spirituelle Schutz wohl eher zur Beruhigung der Hinterbliebenen.
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Oder Sie laden sich die Meldung mit den dazugehörigen Fotos von
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D-20457 Hamburg
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