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Ein Aussetzen der Patentrechte ist keine Lösung

Basel (ots)

Die Entscheidung der US-Regierung, sich bei der WTO für eine Aussetzung des Patentschutzes für COVID-19-Impfstoffe einzusetzen ist aus Sicht von Interpharma enttäuschend und nicht zielführend. Dies ist keine Lösung für ein komplexes Problem, sondern gefährdet vielmehr zukünftige Innovationen.

Interpharma unterstützt voll und ganz das Ziel, dass Menschen rund um den Globus möglichst schnellen und gerechten Zugang zu COVID-19 Impfungen bekommen. Jedoch ist ein Aussetzen der Patentrechte dafür nicht die richtige Lösung. Denn der Verzicht auf Patente für COVID-19-Impfstoffe wird weder die Produktion erhöhen noch praktische Lösungen bieten die zur Bekämpfung dieser globalen Gesundheitskrise benötigt werden.

René Buholzer, Geschäftsführer von Interpharma erklärt hierzu:

"Die Aufhebung geistiger Eigentumsrechte wird für die aktuelle Krise keinen Einfluss auf eine breite Herstellung und gerechte Verteilung von Impfstoffen, Diagnostika und Medikamenten haben. Vielmehr wirkt der Schutz des geistigen Eigentums als Garant für Innovation und erweist sich als effiziente Grundlage für den Technologietransfer zwischen den Firmen. Eine Aufhebung des Patentschutzes würde die Antworten der Forschungsgemeinschaft auf Mutationen und zukünftige Pandemien entscheidend schwächen."

Schwächung von Lieferketten und der Qualität

Der eigentliche Engpass - nämlich die zeitnahe Verfügbarkeit von Produktionskapazitäten, qualifizierten Arbeitskräften und Rohmaterialen - wird nicht behoben. Vielmehr führt der Vorstoss dazu, dass von den wirklichen Herausforderungen bei der Ausweitung der Produktion und Verteilung von COVID-19-Impfstoffen abgelenkt wird: nämlich die Beseitigung von Handelsbarrieren, die Beseitigung von Engpässen in den Lieferketten und der Verknappung von Rohstoffen und Inhaltsstoffen. Ein Aussetzen von Patentrechten birgt die Gefahr, dass Roh- und Hilfsstoffe von gut etablierten, effektiven Lieferketten zu weniger effizienten Produktionsstätten umgeleitet werden, in denen Produktivität und Qualität ein Problem darstellen können.

Fakt ist: Die heute zugelassenen Impfstoffe beruhen auf Technologien, welche seit Jahren dank eines guten Schutzes von geistigem Eigentum erforscht werden konnten und der Schutz des geistigen Eigentums hat es den Unternehmen ermöglicht, in noch nie dagewesener Form zusammenzuarbeiten und Wissen unter Forschenden zu teilen.

Pressekontakt:

Samuel Lanz, Leiter Kommunikation Interpharma, Verband der forschenden pharmazeutischen Firmen der Schweiz, Tel. 079 766 38 86

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