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Gotthard: Das Volk soll schon jetzt Nein zur zweiten Röhre sagen können

Altdorf (ots)

Die Alpen-Initiative und andere Organisationen starten eine Volksvernehmlassung gegen die geplante zweite Strassenröhre am Gotthard. Bundesrat und Parlament sollen die Verfassung respektieren und den Tunnel massvoll sanieren, das heisst ohne die Verdoppelung der Röhren. Die Schweiz darf nicht die baulichen Voraussetzungen für noch mehr Transitlastwagen schaffen. Stattdessen soll die vom Volk gewünschte Verlagerungspolitik bis 2018 umgesetzt sein. Dies forderten die Nationalrätinnen Marina Carobbio und Regula Rytz sowie Nationalrat Mathias Reynard und Alpen-Initiative-Präsident Fabio Pedrina in Luzern.

Im Dezember 2012 hat der Bundesrat seine Pläne für die Sanierung des Gotthard-Strassentunnels vorgestellt. Bis im April 2013 läuft die Vernehmlassung. Dabei soll auch die Bevölkerung mitreden können. Die Volksvernehmlassung in Form einer Petition wird bereits von 18 Organisationen mitgetragen. Nun werden Unterschriften gesammelt.

Fabio Pedrina, Präsident der Alpen-Initiative, sagt angesichts der Tatsache, dass die EU angeblich mit der Schweiz nicht über eine Beschränkung der Lastwagentransitfahrten und eine Alpentransitbörse verhandeln will: "Sollen wir da aus lauter Dankbarkeit nun der EU den roten Teppich in der Form einer zweiten Strassenröhre auslegen?" Die Berner Nationalrätin Regula Rytz: "Ich staune, wie salopp bei der zweiten Röhre mit Investitions- und Unterhaltskosten umgegangen wird. Diese Nonchalance kontrastiert mit finanziellen Engpässen bei anderen Verkehrsprojekten, allen voran in den Agglomerationen." Die Tessiner Nationalrätin Marina Carobbio zeigte sich überzeugt, dass eine zweite Röhre dem Tessin langfristig erheblich schadet und den Kanton zum Transitkorridor degradiert. Mathias Reynard, Walliser Nationalrat und Alpen-Initiative-Vorstandsmitglied, ist überzeugt, dass die Westschweiz nichts von weiteren Grossinvestitionen am Gotthard hat und eine zweite Röhre allen Alpenkantonen mehr Lastwagen bringt.

Der Bundesrat hat aufgezeigt, dass eine Sanierung OHNE zweite Röhre machbar ist. Das Tessin wird dank eines leistungsfähigen Verlads für Autos und Lastwagen nicht von der übrigen Schweiz abgeschnitten. Die temporäre Verladelösung kostet am Ende 3 bis 3,5 Milliarden weniger als die zweite Röhre.

Die Volkspetition unterzeichnen kann jedermann - auf entsprechenden Bögen oder online: www.alpeninitiative.ch/petition

Kontakt:

Fabio Pedrina, Präsident Alpen-Initiative, 079 249 29 42
Regula Rytz, Nationalrätin BE, 079 353 86 38
Marina Carobbio, Nationalrätin TI, 079 214 61 78
Mathias Reynard, Nationalrat VS, 079 328 67 40

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