Raiffeisen Gruppe mit bewährtem Geschäftsmodell auf Rekordkurs (Langfassung)
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St. Gallen/Zürich (ots)
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Die Raiffeisen Gruppe ist konstant, stabil und nachhaltig erfolgreich. Das Geschäftsjahr 2007 war geprägt von einem Wachstum der Ausleihungen und der Kundengelder um je rund 7 Prozent. Der Gruppengewinn ist auf ein Rekordniveau von 701,3 Mio. Franken (+ 7,1%) angestiegen. Die Subprime-Krise ging spurlos an Raiffeisen vorbei.
Die Raiffeisen Gruppe mit ihren 390 selbstständigen Raiffeisenbanken verbuchte im Jahr 2007 bei allen wichtigen Kennzahlen ein Spitzenergebnis und gewann zusätzliche Marktanteile im Kerngeschäft hinzu. Der ausgezeichnete Abschluss bestätige, dass die strategische Ausrichtung der Raiffeisen Gruppe und die daraus abgeleiteten Initiativen die gewünschte Wirkung zeigten, so Pierin Vincenz, Vorsitzender der Geschäftsleitung der Raiffeisen Gruppe, anlässlich der Bilanzmedienorientierung in Zürich: "Die Raiffeisen Gruppe ist im Kerngeschäft, wie bereits seit Jahren, deutlich über dem Markt gewachsen."
Hohes Wachstum im Hypothekargeschäft
Raiffeisen konnte im Geschäftsjahr 2007 das Hypothekarvolumen deutlich auf 94,3 Mrd. Franken steigern, der Zuwachs betrug 6,1 Mrd. Franken (+7,0%). Das Wachstum liegt damit mehr als 3 Prozentpunkte über dem Marktwachstum von 3,4 Prozent. Raiffeisen erreicht einen Marktanteil von 14,1 Prozent. Die Zusammensetzung des Hypotheken-Portfolios ist in den vergangenen Jahren stabil geblieben: 80,3 Prozent der Hypothekarforderungen dienen der Finanzierung reiner Wohnbauten. Im Geschäftsjahr 2007 hat sich der Anteil variabler Hypotheken von 35 Prozent auf 43 Prozent erhöht.
Das überdurchschnittliche Wachstum ging dabei aber nicht zu Lasten der Qualität der Kredite. Das Kreditportfolio steht dank geringer Risiken, guter Diversifikation und hoher Risikotragfähigkeit auf festem Grund. Die Höhe der Wertberichtigungen im Verhältnis zum Engagement ist daher sehr tief. Seit 2003 sind die Rückstellungen für Ausfallrisiken, gemessen an den Ausleihungen, von 0,65 auf 0,43 Prozent zurückgegangen. Die effektiven Verluste aus dem Kreditgeschäft lagen 2007 bei nur 46,2 Mio. Franken (0,05% der Ausleihungen). Raiffeisen verzeichnete damit - im Jahr der Subprime-Krise - einen historischen Tiefststand.
Wachstum der Kundengelder über dem Markt
Raiffeisen konnte im Berichtsjahr den Bestand an Kundengeldern um 6,1 Mrd. Franken auf 94,2 Mrd. Franken (+7,0%) steigern. Die einzelnen Positionen haben sich unterschiedlich entwickelt, der Markt tendierte zur Umschichtung von Spargeldern in höher verzinsliche Festanlagen. Der Bestand an Spar- und Anlagegeldern reduzierte sich um 2,3 Prozent auf 60,9 Mrd. Franken. Der Gesamtmarkt Schweiz verzeichnete gar einen Rückgang um knapp 7 Prozent.
Der Bestand an Kassenobligationen hat 2007 um 13,8 Prozent auf 14,4 Mrd. Franken zugenommen. Auf 18,9 Mrd. Franken (+44,5%) erhöhten sich die Festgeldanlagen, insbesondere im kurz- bis mittelfristigen Bereich.
Im Anlagegeschäft erweist sich die Kooperation mit der Vontobel-Gruppe als erfolgreich. Dies verdeutlicht die Zunahme des Depotvolumens um 12,1 Prozent auf 35,8 Mrd. Franken. Insgesamt sind die Kundengelder seit 2003 um 25,2 Prozent, die Depotvolumen um über 70 Prozent angestiegen.
Ertragswachstum im Zinsengeschäft trotz sinkender Zinsmarge
Der ausgezeichnete Jahresabschluss basiert auf breit abgestützten Erträgen. Wichtigster Ertragspfeiler bleibt mit 1,881 Mrd. Franken das Zinsengeschäft mit einem Wachstum von 4,4 Prozent trotz leicht sinkender Zinsmarge. Zum Wachstum des Betriebsertrags trugen ausserdem das Handelsgeschäft mit 111,8 Mio. Franken (+32,7%) und der übrige Erfolg mit 60,5 Mio. Franken (+27,4%) bei. Der Ertrag aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft war mit 243,4 Mio. Franken (-2,7%) leicht rückläufig.
Im Handelsgeschäft ist der Zuwachs auf höhere Erträge aus dem Devisen- und Eigenhandel zurückzuführen. Verantwortlich für die Steigerung beim übrigen ordentlichen Erfolg sind höhere Beteiligungserträge. Während sich die Kommissionserträge - namentlich die Erträge aus dem Wertschriften- und Anlagengeschäft - weiter im Rahmen der Erwartungen positiv entwickelten, erhöhte sich der Kommissionsaufwand überdurchschnittlich stark. Dies erklärt sich durch die seit dem Berichtsjahr neu im Kommissionsaufwand enthaltenen Outsourcing-Kosten; die Zahlen 2006 und 2007 lassen sich daher nur bedingt vergleichen.
Hohe Investitionen in eine moderne Bankeninfrastruktur
Die hohen Volumensteigerungen der jüngsten Vergangenheit in allen Geschäftsbereichen, die Investitionen in die Modernisierung der Infrastruktur sowie der Ausbau des Bankstellennetzes haben zu einer Zunahme des Geschäftsaufwands in den vergangenen fünf Jahren geführt. Ebenfalls kostentreibend wirkt sich die in Angriff genommene Einführung einer neuen Kernbankenlösung im Rahmen des Programms "Neue Bankenplattform" (NBP) aus. Dies führte im vergangenen Jahr zu einem um 130,4 Mio. Franken höheren Geschäftsaufwand (+10,8%). Davon entfallen rund 50 Mio. Franken direkt auf das Grossprojekt NBP. Ohne Berücksichtigung dieser Projektkosten würde der Anstieg des Geschäftsaufwands 80 Mio. Franken oder 6,7 Prozent betragen. Die Investitionen werden auch in den kommenden Jahren die Entwicklung des Aufwands prägen.
Der Personalaufwand erhöhte sich um 10,6 Prozent auf 880,2 Mio. Franken, der Sachaufwand um 11,4 Prozent auf 452,3 Mio. Franken.
Die Zunahme des Geschäftsaufwands hatte Auswirkungen auf die Cost-Income-Ratio, die auf 58,0 Prozent stieg. Ohne Grossprojekte würde sich die Cost-Income-Ratio mit 55,8 Prozent am Rande der angestrebten Bandbreite bewegen.
Gruppengewinn steigt um 7,1 Prozent
Der Aufwand für Steuern reduzierte sich als Folge der Auflösung von Rückstellungen für latente Steuern aufgrund attraktiverer Steuerquoten um 30,8 auf 138,0 Mio. Franken (-18,2%). Der Abschreibungsaufwand fiel mit 139,5 Mio. Franken 5 Prozent tiefer aus. Die solide Wirtschaftslage hatte zur Folge, dass netto Wertberichtigungen in der Höhe von 12,7 Mio. Franken aufgelöst werden konnten.
Die tiefen Abschreibungen, die Nettoauflösung von Wertberichtigungen für Kreditrisiken und eine tiefere Steuerquote sind mitverantwortlich, dass der Gruppengewinn mit 701,3 Mio. Franken 7,1 Prozent höher ausfiel als im Vorjahr. Der Bruttogewinn reduzierte sich vor allem als Folge des höheren Geschäftsaufwands - insbesondere für die zukunftsweisenden Investitionen in die IT - leicht um 1,7 Prozent auf 964 Mio. Franken.
Eigenmittelerfordernisse deutlich übertroffen
Dank der Gewinn- und Reservebildung hat das Eigenkapital per Ende 2007 gegenüber dem Vorjahr um 10,7 Prozent auf 7,4 Mrd. Franken zugenommen. Damit werden die gesetzlichen Erfordernisse bei Weitem übertroffen. Das Eigenkapital hat seit 2003 um 54 Prozent zugelegt. Der Eigenmittelüberschuss gemäss Basel II beträgt 6,1 Mrd. Franken.
Mit der Verunsicherung auf den Finanzmärkten ist auch die Frage nach der Sicherheit der einzelnen Banken in den Vordergrund gerückt. Raiffeisen profitiert nebst der soliden Eigenkapitalbasis von einem komplexen, auf gegenseitiger Haftung beruhendem Sicherheitssystem, das Kunden wie auch Investoren eine hohe Sicherheit garantiert. Mit dieser Argumentation erhöhte Moody's 2007 das ursprüngliche Rating auf Aa1.
Die genossenschaftlichen und dezentralen Strukturen der einzelnen Raiffeisenbanken wie auch der gesamten Gruppe garantieren Stabilität und sorgen für eine Risikostreuung mit funktionierender Selbstkontrolle. Die Risikosteuerung und -überwachung erfolgen zentral durch Raiffeisen Schweiz. Kredite werden ausschliesslich gegen Sicherheiten vergeben, ohne Zusatzsicherheiten werden Belehnungen nur bis 80 Prozent des Verkehrswertes gesprochen.
Dank dieses stabilen Geschäftsmodells und der restriktiven Risikopolitik blieb Raiffeisen von der Subprime-Krise verschont.
Raiffeisen-Familie wächst
Die Raiffeisenbanken sind ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. So hat die Raiffeisen Gruppe im Berichtsjahr 444 neue Vollzeitstellen geschaffen und 880 Mio. Franken Löhne und Sozialleistungen ausgeschüttet. 17 Mio. Franken wurden für Sponsoring und Spenden investiert. Die Raiffeisenbanken liefern zusammen 138 (2006: 145,7) Mio. Franken direkte Steuern ab.
Die Raiffeisenbanken konnten 2007 rund 73'000 neue Mitglieder in der Raiffeisen-Familie begrüssen, die derzeit knapp 1,5 Millionen Personen umfasst. Die Mitglieder profitierten 2007 vom speziellen Mitgliederangebot "Erlebnis Zentralschweiz zum halben Preis". Über 21'000 Mitglieder reisten mit dem öffentlichen Verkehr in die Zentralschweiz und machten 67'000 Ausflüge auf einen Berg oder See und buchten über 33'000 Übernachtungen.
2008 steht die Aktion "Ganz Graubünden zum halben Preis" auf dem Programm.
Im vergangenen Jahr profitierte jedes Mitglied von Vorteilen und Leistungen im Wert von rund 125 Franken. Raiffeisen zählt insgesamt rund 3 Millionen Kundinnen und Kunden.
Raiffeisen setzt auf Kundennähe
Raiffeisen beurteilt die Chancen für ein anhaltend solides Wirtschaftswachstum als weiterhin gegeben. Die Zunahme des Wettbewerbdrucks wird insbesondere im Hypothekargeschäft anhalten. Auch in Zukunft wird Raiffeisen dem Wettbewerb mit Kundennähe begegnen und auf faire und langfristige Partnerschaft mit den Kunden setzen. Dazu gehören auch weitere Eröffnungen von Bankstellen. Raiffeisen hat im Jahr 2007 insgesamt 18 neue Bankstellen eröffnet, davon rund die Hälfte in der Region Zürich. Netto hat sich die Zahl der Bankstellen damit auf 1'154 Standorte erhöht.
Wachstum hält im Jahr 2008 an
Insbesondere in den grossen Agglomerationen verzeichnet Raiffeisen im laufenden Geschäftsjahr einen kräftigen Zuwachs an neuen Kundengeldern. Die Niederlassungen in Basel und Zürich konnten in den ersten beiden Monaten 2008 neue Spar- und Anlagegelder im Umfang entgegennehmen, wie sie bislang in einem halben oder gar in einem ganzen Jahr zu erwarten waren.
Die Raiffeisen Gruppe im Überblick
2007 2006 Veränderung Verän- (in Mio. (in Mio. (in Mio. derung CHF) CHF) CHF) in % Bilanzsumme 123'075,7 113'998,1 9'077,6 8,0 Kundenausleihungen 101'526,9 95'110,3 6'416,6 6,7 Hypothekarforderungen 94'298,6 88'153,0 6'145,6 7,0 Kundengelder 94'154,9 88'024,8 6'130,1 7,0 Depotvolumen 35'840,6 31'981,2 3'859,4 12,1 Betriebsertrag 2'297,0 2'183,3 113,7 5,2 Zinsertrag 1'881,4 1'801,5 79,9 4,4 Geschäftsaufwand 1'332,5 1'202,1 130,4 10,8 Bruttogewinn 964,5 981,2 - 16,7 -1,7 Gruppengewinn 701,3 654,7 46,6 7,1
Mitarbeitende (Einheiten) 7'208 6'764 444 6,6 Mitarbeitende Total 8'606 8'101 505 6,2 Mitglieder 1'443'841 1'371'107 72'734 5,3 Kunden 3'075'171 2'990'145 85'026 2,7
Raiffeisen: Drittgrösste Bankengruppe in der Schweiz
Raiffeisen als drittgrösste Bankengruppe der Schweiz gehört heute zu den führenden Schweizer Retailbanken. Über 3 Millionen Schweizerinnen und Schweizer zählen zu den Raiffeisen-Kunden. Davon sind 1,5 Millionen Genossenschafter und somit Mitbesitzer ihrer Raiffeisenbank. Sie schätzen die entscheidenden Vorzüge von Raiffeisen: Kundennähe, Sympathie, Vertrauenswürdigkeit und die exklusiven Vorteile für Genossenschafter.
Die Raiffeisen Gruppe umfasst die 390 genossenschaftlich strukturierten Raiffeisenbanken mit 1'154 Bankstellen, Raiffeisen Schweiz Genossenschaft (ehemals Schweizer Verband der Raiffeisenbanken) und die Gruppengesellschaften (Raiffeisen Bürgschaftsgenossenschaft usw.).
Die rechtlich autonomen Raiffeisenbanken sind in der in St.Gallen domizilierten Raiffeisen Schweiz Genossenschaft zusammengeschlossen. Diese hat die strategische Führungsfunktion der gesamten Raiffeisen Gruppe inne, ist für die gruppenweite Risikosteuerung verantwortlich und koordiniert Aktivitäten der Gruppe, schafft Rahmenbedingungen für die Geschäftstätigkeit der örtlichen Raiffeisenbanken und berät und unterstützt sie in sämtlichen Belangen. Raiffeisen Schweiz verfügt über das Aa1-Rating von Moody's.
Hinweis Audio:
Das Video-Interview im MP3-Format - Dr. Pierin Vincenz im Gespräch mit dem Moderator Daniel Hanimann - ist ab 8 Uhr auf der Homepage www.raiffeisen.ch/medien zu hören. Ab 14 Uhr steht die Aufzeichnung der Medienkonferenz bereit. Gesprochen wird in Hochdeutsch.
Hinweis Bilder:
Bilder von der Medienkonferenz stehen ab 14 Uhr auf der Homepage www.raiffeisen.ch/medien zum Herunterladen bereit.
Kontakt:
Franz Würth
Mediensprecher
Tel.: +41/71/225'84'84
E-Mail: franz.wuerth@raiffeisen.ch
Stefan Kern
Leiter Unternehmenskommunikation
Tel.: +41/71/225'94'41
E-Mail: stefan.kern@raiffeisen.ch