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Schweizerischer Nationalfonds / Fonds national suisse

SNF: Globalisierter Wissensmarkt stellt neue Anforderungen an die Wissenschaft

Bern (ots)

Schweizer Wissenschaftsorganisationen fördern den
freien Zugang zu Forschungsresultaten
Die wichtigsten Schweizer Institutionen haben gemeinsam die 
sogenannte „Berlin Declaration on Open Access to Knowledge in the 
Sciences and Humanities“ unterzeichnet, die den offenen Zugang zu 
wissenschaftlichen Forschungsresultaten propagiert. Sie setzen 
damit ein positives Signal für die Einführung von „Open Access“- 
Lösungen in der Schweiz.
Durch die gemeinsame Unterzeichnung der Berliner-Erklärung 
manifestieren die Rektorenkonferenz der Schweizer Universitäten 
(CRUS), die Konferenz der Fachhochschulen der Schweiz (KFH), die 
Schweizerische Konferenz der Rektorinnen und Rektoren der 
Pädagogischen Hochschulen (SKPH), der Rat der schweizerischen 
wissenschaftlichen Akademien (CASS) sowie der Schweizerische 
Nationalfonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (SNF) 
die geschlossene Unterstützung der „Open Access“-Philosophie, 
nämlich einen möglichst offenen und kostenfreien Zugang zu 
wissenschaftlichen Informationen für alle Interessierten. Die 
Erklärung ist die Antwort des Forschungssystems auf die neuen 
Informations-möglichkeiten durch das Internet: Den 
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern schneller, umfassender 
und 
differenzierter Zugang zu digitalen Informationen zu eröffnen und 
die entsprechenden Dienstleistungen zu bieten. Die Konferenz der 
Universitätsbibliotheken der Schweiz (KUB) hatte sich schon länger 
für eine breit abgestützte Unterzeichnung der Berlin Declaration 
ausgesprochen, insbesondere weil mit Open-Access- Systemen dem 
rasanten Preisanstieg für kommerzielle Zeitschriftenabonnements bei 
wissenschaftlichen Verlagen begegnet werden kann.
Wissenschaft als öffentliches Gut für Forschende und 
Interessierte
In der Regel sind wissenschaftliche Informationen durch öffentliche 
Mittel subventionierte Ergebnisse der Wissensproduktion. Als 
Gemeinschaftsgut für alle Interessierten sollen sie ohne 
Nutzungsentgelt zugänglich sein. „Open Access“ hilft gleichzeitig, 
Zugangsschranken zum Forschungswissen abzubauen. Mit “Returning 
Science to the Scientists“ wird der maximale Zugang der 
Wissenschaftsgemeinde zu Forschungsresultaten angestrebt; denn 
Wissenschaft als öffentliches Gut für die Forschenden stimuliert 
und generiert neue Forschungsideen.
Jährlich 2.5 Mio. Artikel in 24'000 wissenschaftlichen 
Zeitschriften 
„Open Access“ von Publikationen konzentriert sich auf die jährlich 
2.5 Mio. Zeitschriften-Artikel, die weltweit publiziert werden in 
den exklusiven 24'000 wissenschaftlichen Zeitschriften mit dem 
Prädikat „peer-reviewed scholarly and scientific journals“. Dies 
kann auf zwei unterschiedliche Arten realisiert werden: Erstens 
durch Selbst-Archivierung der eigenen, in Zeitschriften bereits 
erschienenen Publikationen auf der eigenen Homepage, dem 
Universitätsserver oder einer Institutionen-Plattform (ca. 92% der 
24'000 Zeitschriften erlauben dies ihren Autorinnen/Autoren 
bereits); zweitens durch das Publizieren in „Peer Reviewed Open 
Access Journals“ (an die 10% der 24'000 Zeitschriften machen dies 
heute möglich). Als Beispiel kann der derzeit grösste Anbieter von 
„Open Access“-Zeitschriften, BioMed Central (BMC), aufgeführt 
werden, ein profitorientiertes britisches Verlagshaus mit einem 
Portfolio von über 170 Zeitschriften, darunter 137 reine „Open 
Access-Journals“; aber auch die Non-Profit-Organisation Public 
Library of Science (PLoS).
Forschende sind überzeugt: „Open Access“ fördert 
Wissensaustausch entscheidend 
In der Schweiz fehlt eine Studie, die Einblick in den 
wegen „Open Access“ eifrig diskutierten, aber kaum mit Daten 
belegten Wandel auf dem Publikationsmarkt liefert. Allerdings zeigt 
eine aktuellste Umfrage der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) 
zum Publikations- und Rezeptionsverhalten von Wissenschaftlerinnen 
und Wissenschaftlern ein deutliches Bild: Über 80% der befragten 
Forschenden aus den Geistes-/Sozialwissenschaften, den Natur- 
/Ingenieurwissenschaften und den Lebenswissenschaften sind von der 
Kultur des „Open Access“ überzeugt: Damit wird der Austausch 
wissenschaftlichen Wissens entscheidend gefördert. Überaus positiv 
wird zudem die Selbst-Archivierung von in renommierten 
Fachzeitschriften bereits erschienenen wissenschaftlichen Beiträgen 
bewertet.
Aufbau einer technischen Infrastruktur in der Schweiz notwendig 
Mit der Unterzeichnung der Berlin Declaration verfolgen die 
Rektorenkonferenzen, die Akademien und der Schweizerische 
Nationalfonds als Forschungsförderungsorganisation in Zukunft 
folgende Anliegen: Die Forschenden werden ermutigt, ihre („Peer 
Reviewed“-Zeitschriften-) Publikationen mittels „Open Access“- 
Selbst-Archivierung öffentlich verfügbarer zu machen. Mittels 
Aufbau einer technischen Infrastruktur, die den raschen und 
komfortablen Zugriff auf wissenschaftliche Inhalte erlaubt, sowie 
Hilfestellungen und Service-Leistungen in technischer und 
organisatorischer Hinsicht werden diese institutionell in ihren OA- 
Bemühungen unterstützt. Auch in der internationalen Kooperation 
werden noch eine Reihe von rechtlichen und wissenschaftspolitischen 
Fragen zu klären sein – wichtig ist aber zunächst das gemeinsame 
positive Signal für die Einführung von „Open Access“-Lösungen in 
der Schweiz.
„Berlin Declaration on Open Access to Knowledge in the Sciences and 
Humanities” unter:
http://www.zim.mpg.de/openaccess-berlin/berlindeclaration.html 
(am Ende des Link-Textes in 6 Sprachen als PDF-Files)
Für weitere Informationen:
Dr. Andreas Dick
Schweizerischer Nationalfonds zur Förderung 
der wissenschaftlichen Forschung
Sekretariat Präsidium des Nationalen Forschungsrats
Wildhainweg 3
CH-3001 Bern
Tel: +41 (0)31 308 22 22
e-mail:  adick@snf.ch
Der Text dieser Medienmitteilung in Deutsch, Französisch und 
Englisch steht auf der Website des Schweizerischen Nationalfonds 
zur Verfügung: www.snf.ch/medienmitteilung

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