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Schweizerischer Nationalfonds / Fonds national suisse

SNF: Bild des Monats Mai 2006: Wassermanagement in der Landwirtschaft

SNF: Bild des Monats Mai 2006: Wassermanagement in der  Landwirtschaft
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Bern (ots)

Bild und Text unter:
http://www.presseportal.ch/de/galerie.htx?type=obs
Sensorennetze für Bauernfamilien in Indien
Kabellose Sensorennetze sollen zu einer vielversprechenden 
Technologie in der indischen Landwirtschaft werden. Ziel des 
Projekts: Den Bauern eine Entscheidungshilfe zur Verfügung stellen, 
die einen haushälterischen Einsatz von Wasser ermöglicht. Diese vom 
Schweizerischen Nationalfonds unterstützte Initiative entspringt 
der Zusammenarbeit des Nationalen Forschungsschwerpunkts «Mobile 
Informations- und Kommunikationssysteme» mit dem „Indian Institute 
of Science in Bangalore“.
Obwohl Wasser für den Menschen eine ebenso knappe wie 
lebensnotwendige Ressource ist, wird es oft schlecht eingesetzt. 
Verschiedenen Schätzungen zufolge könnte beim Bewässern von Feldern 
bis zu 40 Prozent Wasser eingespart werden, ohne dass die Qualität 
der Pflanzen dabei leiden würde.
Um den Wasserverbrauch erfolgreich zu reduzieren, müssen die 
Bauern allerdings wissen, wann eine Pflanze wieviel Wasser braucht. 
Sie müssen also auch die jeweiligen Umweltbedingungen gutabschätzen 
können. Vor allem in den semi-ariden Gebieten, wo Pflanzen zwar 
angebaut werden können, das Wasser aber knapp ist, ist eine präzise 
Erfassung von Umweltdaten zentral. Vielversprechend, weil einfach 
anzuwenden und kostengünstig, erscheinen in diesem Kontext 
kabellose Netzwerke von Umwelt-Sensoren, wie sie im Projekt „Common 
Sense Net“ zur Anwendung kommen.
Dieses Projekt bietet den Bauern für den Gebrauch von Wasser 
eine Entscheidungshilfe in Form von spezifischen Umwelt-Profilen 
und Prognosemodellen. An verschiedenen Standorten werden dazu 
systematisch Umweltdaten erfasst - zur Bodenfeuchtigkeit, 
Temperatur, Besonnung, oder Niederschlagsmenge.
Das Projekt im ländlichen Gebiet von Karnataka (Südindien) ist 
eine Zusammenarbeit von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern 
des Nationalen Forschungsschwerpunkts «Mobile Informations- und 
Kommunikationssysteme» (NFS MICS), des Laboratoire Hydrologie et 
Aménagements der ETHL, der Universität Lausanne sowie des Indian 
Institute of Science in Bangalore. Nebst dem Schweizerischen 
Nationalfonds unterstützt es auch die Direktion für Entwicklung und 
Zusammenarbeit (DEZA) des Bundes.
Bedarf an landwirtschaftlichen Daten 
Zwischen 2003 und 2004 evaluierten die Forschenden in einer Umfrage 
den Informationsbedarf der Bevölkerung. Die Ergebnisse zeigen, dass 
spezifische Umwelt-Daten zu einer effizienteren Bewirtschaftung des 
Bodens beitragen könnten – sei es hinsichtlich der Auswahl des 
Saatgutes, des Zeitpunkts der Aussaat und Ernte oder der täglichen 
Arbeit auf den Feldern.
Die kabellosen Sensorennetze setzen keine Infrastruktur voraus 
und können leicht versetzt, neu organisiert oder ausgebaut werden; 
die Kommunikation innerhalb des Netzes ist – da unabhängig von 
einem Netzbetreiber – kostenlos. Dies sind ideale Voraussetzungen 
für den Einsatz in armen ländlichen Gebieten. Gegenwärtig handelt 
es sich bei der neuen Technologie noch um teure Laborentwicklungen, 
die Forschenden gehen aber von Kosten von einigen Franken pro 
Sensor in naher Zukunft aus.
Kabellose Sensorennetze funktionieren folgendermassen: Auf einer 
bestimmten Fläche werden Sensoren verteilt, die ihre Messdaten über 
eine kabellose Verbindung an einen zentralen Server schicken. Die 
Sensoren werden zu Anwendungs-Gruppen zusammengefasst, die 
beispielsweise das „Bewässerungs-Management“ betreffen oder die 
angemessene Wassermenge. Der erste Prototyp eines Sensorennetzes 
wurde anfangs 2005 realisiert. Dieses Pilotprojekt hat gezeigt, 
dass das System der kabellosen Sensorennetzwerke unter realen 
Bedingungen – d.h. draussen, nicht mehr im Labor - zuverlässig 
funktioniert.
Der Einsatz von Sensorennetzwerken auf den Feldern von Karnataka 
ist ungleich anspruchsvoller als jener der allerersten Versuche im 
Labor. So sorgt beispielsweise die dichte Vegetation in dieser 
Gegend immer wieder für Probleme bei der Verbindung zwischen 
Sensoren und Server. Erste Ergebnisse der Tests unter natürlichen 
Bedingungen werden Ende dieses Jahres erwartet. Zur Zeit wird das 
System weiter verbessert, insbesondere im Hinblick auf eine 
Stromversorgung der Knotenpunkte mit Solarenergie. Ob sich das 
Pilotprojekt auf breiter Basis anwenden lassen wird, hängt nicht 
zuletzt von dessen Verankerung in der lokalen Bevölkerung ab. Die 
Apparaturen müssen beispielsweise einfach zu bedienen und zu 
unterhalten sein, wenn sie sich in Entwicklungsländern, wo viele 
Menschen nicht lesen und schreiben können, bewähren sollen. Aus 
diesem Grund ist der Einbezug lokaler Partner in das Projekt 
wichtig. Ein solcher Partner ist Chennakeshava Trust, eine in der 
Testregion aktive Nichtregierungsorganisation. Sie hat von Beginn 
an grosses Interesse an „Common Sense Net“ gezeigt. Sie dürfte sich 
in Südindien als unentbehrliches Bindeglied zwischen den 
Forschenden und den Bauernfamilien erweisen, wenn es um die 
Akzeptanz und Nutzung des Systems geht.
Für weitere Informationen:
Jacques Panchard
Laboratoire pour les communications informatiques et leurs 
applications
Eidgenössische Technische Hochschule Lausanne
CH-1015 Lausanne
Tel. +41 (0)21 693 56 13
E-Mail:  jacques.panchard@epfl.ch
http://commonsense.epfl.ch
Text und Bild dieser Medieninformation können auf der Nationalfonds-
Homepage abgerufen werden http://www.snf.ch/medienmitteilung

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