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Schweizerischer Nationalfonds / Fonds national suisse

SNF: Ausschreibung des Nationalen Forschungsprogramms NFP 59

Bern (ots)

Die Freisetzung wissenschaftlich beurteilen
Der Schweizerische Nationalfonds lanciert das Nationale Forschungs- 
programm „Nutzen und Risiken der Freisetzung gentechnisch 
veränderter Pflanzen“ (NFP 59) und nimmt damit dieses aktuelle Thema 
genauer unter die Lupe. Das Programm soll laut dem eben erschienenen 
Ausführungsplan wissenschaftliche Grundlagen liefern und helfen, die 
derzeitige gesellschaftspolitische Debatte zu versachlichen. Das NFP 
59 hat zwölf Millionen Franken zur Verfügung. Die Laufzeit beträgt 
vier Jahre, das Programm endet 2011.
Gegenwärtig laufen in den USA, in Europa oder auch in China und 
Indien umfangreiche Forschungsprogramme zur Freisetzung gentechnisch 
veränderter Pflanzen (GVP). Es bleibt jedoch abzuklären, inwiefern 
die in solchen Programmen im Ausland gewonnen Erkenntnisse zu Nutzen 
und Risiken der GVP-Freisetzung auf die Schweiz - mit ihren 
kleinräumigen landwirtschaftlichen Nutzflächen - übertragbar sind.
Zudem sind viele Menschen hierzulande der grünen Gentechnik 
gegenüber kritisch eingestellt. Diese Skepsis wurde unter anderem 
auch letzten November in den 56 Prozent Ja-Stimmen für das 
fünfjährige Moratorium bei der kommerziellen Freisetzung von 
gentechnisch veränderten Organismen deutlich. Die Forschung in 
diesem Bereich bleibt vom Moratorium allerdings ausgenommen und wird 
sowohl von Kritikern als auch von Befürwortern der Technologie 
mehrheitlich als wichtig empfunden. Der Bundesrat hat im Dezember 
2005 den Schweizerischen Nationalfonds damit beauftragt, das 
Forschungsprogramm „Nutzen und Risiken der Freisetzung gentechnisch 
veränderter Pflanzen“ zu lancieren. Es soll den ökologischen, 
wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Gegebenheiten in der Schweiz 
Rechnung tragen. Das NFP 59 will auch dazu beitragen, die 
öffentliche Diskussion um GVP durch wissenschaftlich fundierte 
Erkenntnisse zu versachlichen.
Gemäss dem eben veröffentlichen Ausführungsplan verfolgt das 
interdisziplinär angelegte Programm folgende Ziele: Es will 
Anwendungen der Pflanzenbiotechnologie, die für die Schweiz sinnvoll 
sein könnten, untersuchen. Ausserdem will es den rechtlich- 
administrativen Rahmen für GVP in der Schweiz beurteilen sowie 
Verfahrensstandards für Risikoforschung und Monitoring entwickeln.
Die Forschung gliedert sich dabei in vier Bereiche: Der erste 
untersucht das Zusammenspiel von GVP und Umwelt, beispielsweise die 
Einflüsse transgener Pflanzen auf Ökosysteme und die menschliche 
Gesundheit, oder die Bedingungen, unter denen GVP in der Schweiz 
angebaut werden oder auch als Bioreaktoren im Non-Food-Bereich (z.B. 
für die Herstellung pharmazeutischer Wirkstoffe) zum Einsatz kommen 
könnten. Im zweiten Schwerpunkt geht es um gesellschaftliche, 
ethische und ökonomische Fragen, die im Zusammenhang mit GVP 
aufgeworfen werden. Der dritte Schwerpunkt befasst sich mit 
Risikobewertungen und den jeweiligen Entscheidungsprozessen. Im 
vierten Teil sollen bereits gewonnene Erkenntnisse zusammengetragen 
und im Hinblick auf praktische Konsequenzen für die Schweiz 
evaluiert werden.
Die Projektausschreibung des NFP 59 dauert bis August 2006. Der 
Forschungsbeginn ist für April 2007 vorgesehen. Erste 
Freisetzungsversuche werden für den Frühling 2008 erwartet. Wegen 
der grossen politischen Bedeutung des Themas und der vielen 
Interessengruppen (breite Öffentlichkeit, Behörden, Politik, NGOs) 
unternimmt der Schweizerische Nationalfonds spezielle Anstrengungen, 
um den Ablauf und die Ergebnisse des Programms zu kommunizieren. Ab 
dem Frühjahr 2007 ist insbesondere eine Kommunikationsplattform 
geplant. Ende 2009, ein Jahr vor Ablauf des Moratoriums, soll zudem 
bereits ein erster Zwischenbericht über die Ergebnisse des 
Forschungsprogramms vorgelegt werden.
Weitere Auskünfte:
Dr. Christian Mottas
Schweizerischer Nationalfonds
Abteilung IV
Wildhainweg 3 
Postfach 8232
CH-3001 Bern
Tel.: +41 (0)31 308 22 22
E-Mail:  cmottas@snf.ch
Der Text dieser Medienmitteilung steht auf der Website des 
Schweizerischen Nationalfonds zur Verfügung: 
www.snf.ch/medienmitteilung

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