Weiterbildung in der Schweiz: Uneinheitliche Nachfrageentwicklung im Jahr 2005
Baar (ots)
Im Jahr 2005 nahm die Nachfrage nach berufsbegleitenden Weiterbildungsangeboten im Vergleich zum Vorjahr gesamthaft erneut zu und zwar um durchschnittlich 8,4 Prozent. Diese grundsätzlich positive Entwicklung trifft allerdings nicht auf alle Fachbereiche und Weiterbildungsstufen gleichermassen zu, wie eine Detailanalyse des Weiterbildungsmonitors von Edusys (E-WbM) deutlich macht.
Von der gestiegenen Nachfrage profitierten insbesondere Weiterbildungsinstitutionen, die Lehrgänge in den Fachbereichen "ICT/Telekommunikation" (+62,7 %), "Personalmanagement" (+45 %), "Finanz- + Rechnungswesen" (+28,1 %), "Management/Unternehmensführung" (+20,5 %), "Führung" (+18,5 %), "Marketing/Verkauf" (+9,1 %) und "Informatik" (+5,5 %) im Angebot führten.
Demgegenüber entwickelte sich die Weiterbildungsnachfrage in den von Sparmassnahmen der öffentlichen Hand betroffenen Fachbereichen "Ökologie/Umwelt" (-62,7 %), "Gesundheit / Soziales" (-44,4 %) und Verwaltung/Non-Profit' (-33,9 %) massiv rückläufig. Trotz anziehender Konjunktur war im Jahre 2005 allerdings erstaunlicherweise auch in einigen anderen Fachbereichen wie beispielsweise "Recht" (-32,7 %), "Technik" (-19,5 %), "Organisation" (-6,1 %) und "Allfinanz" (-3,3 %) ein teils markanter Nachfrageeinbruch zu verzeichnen.
Insgesamt korrelierte die Entwicklung der Gesamtnachfrage nach berufsbegleitender Weiterbildung im Jahr 2005 mit dem anhaltenden Trend zu hochwertigen', national und/oder international anerkannten Diplomabschlüssen, sei dies auf Stufe "Nachdiplom/MBA/Master of Science" (+21,8 %), "Berufsprüfung" (+17,2 %) oder "Höhere Fachprüfung" (+6,7 %).
Einem regelrechten Nachfrageboom sahen sich im vergangenen Jahr die Höheren Fachschulen (+90 %) gegenüber, während die Nachfrage nach berufsbegleitenden Diplomausbildungen an Fachhochschulen auf dem Niveau von 2004 verharrte (-1 %). Die ausserordentliche Zunahme der Weiterbildungsnachfrage auf der Stufe "Höhere Fachschule" ist überwiegend durch das anhaltend grosse Interesse an der kaufmännischen Generalistenausbildung "Höhere Fachschule für Wirtschaft HFW (ehemals: HKG)" zu erklären.
Geradezu eingebrochen ist im Gegensatz dazu im gleichen Zeitraum die Nachfrage nach anbieter- und verbandsspezifischen Lehrgangsangeboten (-15,4 %), was mehrheitlich auf das stark rückläufige Interesse an Informatikausbildungen mit SIZ-Diplom zurückzuführen ist.
Mit Blick auf die Kostenentwicklung der unterschiedlichen Bildungsangebote kann für das Jahr 2005 festgehalten werden, dass sich diese nicht durchwegs an der Nachfrage(-entwicklung) zu orientieren scheint. Während nämlich die finanziellen Aufwendungen für eine berufsbegleitende Weiterbildung auf Stufe "Höhere Fachschule" im Vergleich zum Vorjahr und trotz Nachfrageboom rund 7,1 % höher ausfielen, reduzierten sich die Kosten zur Erlangung eines eidg. Fachausweises (Berufsprüfung) um durchschnittlich 6,2 %. Gesamthaft verteuerte sich eine Ausbildung im Bereich der tertiären Weiterbildung im Jahre 2005 im Durchschnitt um 1,8 %.
In absoluten Zahlen war - wie bereits im vorletzten Jahr - eine Ausbildung mit Diplomabschluss in den beiden Fachbereichen "ICT/Telekommunikation" (durchschnittlich CHF 20'963) und "Management/Unternehmensführung" (durchschnittlich CHF 19'255) am teuersten. Im Vergleich dazu fallen die Kosten für eine berufsbegleitende Diplomausbildung in den Fachbereichen "Assistenz/Sekretariat/Kaufmännisches" (durchschnittlich CHF 6'260) und "Ökologie / Umwelt" (durchschnittlich CHF 5'600) geradezu bescheiden aus.
Für das kommende Jahr lässt die statistische (Zeitreihen-)Analyse ein Wachstum der Weiterbildungsnachfrage im einstelligen Prozentbereich erwarten. Mehr noch als die konjunkturelle Entwicklung werden dabei vor allem der anhaltende Trend zum Outsourcen von unternehmerischen Teilprozessen an ausländische Lösungspartner sowie die Bemühungen inländischer Bildungsinstitutionen um europaweit anerkannte Weiterbildungsdiplome und -zertifikate die Gesamtnachfrage nach berufsbegleitender Weiterbildung in der Schweiz beeinflussen.
Grundlage der statistischen Nachfrageauswertung durch den Weiterbildungsmonitor von Edusys (E-WbM) bildet das webbasierte Weiterbildungs-Informationssystem "EDUSYS-Lehrgang". Das System gibt detailliert Auskunft über alle unternehmensrelevanten und berufsbegleitenden Weiterbildungsangebote mit Diplom- oder Zertifikatsabschluss (nicht gewerblicher Richtung) in allen Sprachregionen der Schweiz. Die von Edusys fortlaufend aktualisierten Weiterbildungsdaten repräsentieren den für Unternehmen relevanten Angebotsmarkt. Diese Marktdaten werden maschinell mit anonymisierten Nachfrageprofilen verglichen und statistisch ausgewertet. Die betreffenden Profildaten enthalten unter anderem Informationen über Weiterbildungsangebote, die von derzeit rund 225'000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie von gegen 1'200 Ausbildungs-, Personal- und Linienverantwortlichen in Unternehmen aller Branchen und Grössenordnungen sowie in allen Sprachregionen der Schweiz über die Informationssysteme von Edusys nachgefragt worden sind.
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Die Edusys AG (Baar/ZG) entwickelt und betreibt seit 1999 webbasierte und anbieterneutrale Informationssysteme im Bereich der berufsbegleitenden Weiterbildung in der Schweiz sowie im Ausland. Das Unternehmen ist ideell und finanziell unabhängig und bedient mit seinen Informationsprodukten renommierte Unternehmen und Verbände wie z. B. Allianz Suisse, Bank Julius Bär, Basler Versicherungen, Coop, Credit Suisse, Migros-Genossenschafts-Bund, Publisuisse, SAP, Schweizer Börse, Schweizerischer Verband der Raiffeisenbanken, SwissICT, Thurgauer Kantonalbank, UBS, Zürcher Kantonalbank u.a.
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