sharelife® - eine Informationsplattform von Betroffenen und Spezialisten
Bern (ots)
Querverweis auf Bild: www.newsaktuell.ch/d/galerie.htx?type=obs und Verbreitung über Photopress/Keystone
Erstmalig: Schulterschluss in der Transplantationsgemeinschaft
Angst, Unwissen und Tabuisierung in der Bevölkerung rund um das Thema Transplantation verhindern die sachliche Auseinandersetzung und die rechtzeitige Entscheidungsfindung bezüglich Organspende. sharelife, eine Arbeitsgruppe, die sich aus Repräsentanten der Patientenorganisationen sowie aller in der Transplantation involvierten Berufsgruppen zusammensetzt, bietet hierzu ab heute online umfassende Informationen auf der eigenen Website www.sharelife.ch, die als erstes gemeinsames Projekt realisiert wurde.
Fehlinformationen und mangelndes Wissen über die Organspende lösen bei vielen Menschen Verunsicherung, Ängste und zum Teil auch eine Ablehnung des Themas aus. Aber auch Personen, die der Organspende positiv gegenüber stehen, wissen oft nicht, dass nur das Tragen eines Spenderausweises und die Information der Angehörigen Klarheit über ihre Entscheidung bringt. Die Folge: Die Organknappheit ist nach wie vor ein grosses und ungelöstes Problem in der Schweiz; seit drei Jahren nimmt die Spenderrate sogar kontinuierlich ab: Pro 1 Million Einwohner gibt es nur rund ein Dutzend Spender.
Jeder kann ein Warteliste-Patient werden!
Um der Verunsicherung entgegenzuwirken, mit Mythen aufzuräumen" und Wissen und Verständnis in der Bevölkerung für die Anliegen der Betroffenen zu erhöhen, haben sich Anfang 2001 Vertreter der gesamten Transplantationsgemeinschaft Schweiz (Chirurgen, Mediziner, Intensivmediziner, Kardiologen, Nephrologen, Hepatologen, Pflegepersonal, Koordinatorinnen, transplantierte Patienten und Swisstransplant) an einen Tisch gesetzt, um die gemeinsame Kommunikations- und Orientierungsplattform sharelife® für die Öffentlichkeit zu erarbeiten. Die sharelife-Mitglieder wollen sich stärker in der Aufklärung der Bevölkerung engagieren und das Bewusstsein schaffen, dass jeder von uns betroffen sein kann und selbst ein lebensrettendes Organ benötigen könnte.
Andrea Schäfer, Präsidentin des Vereins nierentransplantierter Patienten: Je mehr Menschen sich dessen bewusst werden und sich für eine Organspende entscheiden, desto weniger Patienten müssen auf der Warteliste sterben". Petra Bischoff, Transplantationskoordinatorin am Inselspital Bern, bestätigt: Es ist wichtig, dass jeder sich zu Lebzeiten Gedanken darüber macht, wie seine Haltung zu diesem Thema ist und mit seinen Angehörigen darüber spricht, damit im Todesfall über die persönliche Entscheidung Klarheit herrscht und die Konfrontation mit diesem Thema für die Angehörigen nicht unvorbereitet erfolgt."
Prof. Steiger, Leiter der Abteilung für Transplantationsimmunologie und Nephrologie, Kantonsspital Basel, ergänzt: Mit unseren Aktivitäten wollen wir eine Grundlage zur Meinungsbildung und Auseinandersetzung im Bereich Transplantation und Organspende bieten. Ab sofort können sich Interessierte auf www.sharelife.ch sachlich und aus verschiedenen Perspektiven zu den Themen Organspende und Transplantation informieren."
Situation Schweiz
Die Organknappheit ist nach wie vor ein grosses und ungelöstes Problem. Unwissen und Tabuisierung des Themas in der Bevölkerung, eine emotionalisierte (vor allem durch ausländische) Medienberichterstattung sowie eine unklare Gesetzeslage in der Schweiz erhöhen die Chancen für die Patienten auf der Warteliste nicht.
Am 1.1.2001 waren 468 Patienten auf der Warteliste, Tendenz zunehmend, 50 davon sind im Jahr 2000 verstorben, bevor es zu einer lebensrettenden Transplantation kommen konnte. In der Schweiz gibt es pro 1 Million Einwohner lediglich 14 Spender, Tendenz abnehmend.
Ein Bild der sharelife-Arbeitsgruppe wird heute durch Photopress über das Satellitennetz von Keystone verbreitet.
Kontakt:
sharelife c/o Catwalk
Tel.: +41-(0)31-380'80'90
Fax: +41-(0)31-380'80'99
E-Mail: info@sharelife.ch
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