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"sharelife" macht mobil - Organspende: Immer mehr Todesfälle auf der Warteliste

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Biel (ots)

Hinweis: Die Plakate zur Kampagne "Nackte Tatsachen" können im
         pdf-Format unter www.newsaktuell.ch/d/story.htx?nr=100466433
         kostenlos heruntergeladen werden.
Mit der ungewöhnlichen Kampagne "Nackte Tatsachen"
wollen die Ärzte, das Pflegepersonal und die Patientenorganisationen
der Arbeitsgruppe sharelife in der Bevölkerung die dringend
notwendige Auseinandersetzung mit dem Thema Organspende auslösen.
Schlusslicht Schweiz
Noch immer ist die Organknappheit ein grosses, ungelöstes Problem
in der Schweiz, das sich von Jahr zu Jahr weiter verschärft. Pro 1
Million Einwohner gab es im vergangenen Jahr nur 10 Spender, Tendenz
sinkend!!!
Damit erhöht sich die Anzahl der Personen, die auf der Warteliste
sterben, unerbittlich. Mittlerweile bildet die Schweiz im Vergleich
zu ihren europäischen Nachbarn eines der Schlusslichter bezüglich
Organspenden. Dies, obwohl gemäss Umfragen 80% der Schweizer
Bevölkerung der Organspende positiv gegenüberstehen!
Diskrepanz zwischen Wollen und Tun
Die Personen, die der Organspende positiv gegenüber stehen, wissen
oft nicht, dass nur das Tragen eines Spenderausweises und die
Information der Angehörigen Klarheit über die Entscheidung für eine
Organspende bringt. Die Folge: Angehörige werden mit dem Thema
erstmals im Moment tiefster Trauer konfrontiert; was dann eine grosse
Barriere zur Freigabe der dringendst benötigten Organe darstellt.
Warteliste: Durchschnittlich jede Woche ein Toter
Um das Wissen und Verständnis in der Bevölkerung für die Anliegen
der Betroffenen zu erhöhen, stellt sharelife seit Januar 2002 für
Interessierte auf der Website www.sharelife.ch umfassende
Informationen zum Thema Transplantation und Organspende zur
Verfügung. Dieses Angebot wird zwar rege genutzt, doch angesichts der
dramatischen Situation bezüglich Organmangel will sharelife sein
Anliegen - die Entscheidungsfindung zum Thema Organspende zu
Lebzeiten - schneller und stärker vorantreiben, denn durchschnittlich
stirbt jede Woche ein Mensch auf der Warteliste, und auch die
Lebensqualität der Wartenden ist stark beeinträchtigt.
"Nackte Tatsachen": Aufmerksamkeit erhöhen, Auseinandersetzung
fördern Die von sharelife konzipierte Kampagne "Nackte Tatsachen"
soll die Menschen motivieren, sich mit dem Thema zu beschäftigen und
eine persönliche Entscheidung zu treffen. Fällt diese zugunsten der
Organspende aus, dann soll dies durch Tragen eines Organspendeausweis
zum Ausdruck gebracht werden.
Eine intensive Sponsorensuche in der Schweizer Industrie für einen
nationalen Plakataushang zur Aufklärung der Bevölkerung blieb nahezu
ergebnislos. Lediglich die Stiftung Alfred Bär, Wyeth und McClean
spendeten Beträge, die es möglich machten, diese Kampagne zu
konzipieren und zu produzieren. Für die Verteilung half sharelife
sich daher kurzerhand selbst: Alle niedergelassenen Ärzte, Apotheken
und Krankenhäuser wurden vergangene Woche in einem Schreiben gebeten,
die Kleinplakate in ihren Räumen aufzuhängen und für ihre Patienten
und Kunden den Organspendeausweis und Informationsmaterialien zur
Organspende bereitzuhalten. Alle Materialien werden von sharelife auf
Anfrage kostenlos zur Verfügung gestellt. Es wird lediglich ein
Versandkostenanteil von CHF 10 erhoben.
Zudem hat sharelife ein Bestell-Telefon eingerichtet; unter der
Nummer 0848 00 0858 können Organspendeausweise bestellt werden. Auf
der Website www.sharelife.ch gibt es weiterhin ausführliche
Informationen zur Organspende, und es können Anfragen plaziert
werden, die von einem Spezialisten der Arbeitsgruppe sharelife
beantwortet werden.
"Das Überleben und die Lebensqualität derjenigen, die auf der
Warteliste stehen, hängt von der Organspendebereitschaft der
Mitmenschen ab", erklärt ein Sprecher von sharelife, "daher ist ganz
entscheidend, den eigenen Willen in einem Organspendeausweis zu
dokumentieren. Hierfür müssen wir die verschiedensten
Informationswege nutzen, um die Menschen zum Thema Organspende zu
erreichen. Wir bedanken uns ganz herzlich bei allen Arztpraxen,
Apotheken und Krankenhäusern, die sich aktiv an unserer Aktion
beteiligen".
Organspender DJ Bobo
Prominente Unterstützung findet diese Zielsetzung auch durch
Megastar DJ Bobo: "Jeder sollte von seinem Selbstbestimmungsrecht
Gebrauch machen und noch zu Lebzeiten eine bewusste Entscheidung
hinsichtlich Organspende treffen. Fällt diese positiv aus, muss
unbedingt ein Organspendeausweis getragen werden, um den Angehörigen
eine schwere und belastende Situation zu ersparen, falls sich nach
dem Tod die Frage einer möglichen Organspende stellt und die
Angehörigen dann um eine Entscheidung gebeten werden. Ich wünsche
mir, dass diese Botschaft möglichst viele Menschen erreicht, denn
jeder von uns kann einmal auf eine Organspende angewiesen sein".
6. September: Nationaler Tag der Organspende
Zahlreiche Vereine und Einrichtungen wie Patientenorganisationen,
Dialyse- und Transplantationszentren veranstalten an diesem Tag
landesweit Aktionen. Die Veranstaltungen sind ein wichtiger Beitrag,
um das Interesse in der Bevölkerung für dieses sensible Thema zu
wecken und Ängste abzubauen. Im Mittelpunkt der Aktionen aber stehen
die Menschen, die schon dringend auf ein Spenderorgan warten. Dies
waren in der Schweiz im Jahr 2002 1'137 Patienten. Demgegenüber
standen im vergangenen Jahr lediglich 75 Organspender!
Spenden für die Aufklärungsarbeit gesucht!
Nach wie vor sucht sharelife für seine kontinuierlichen
Kommunikationsanstrengungen zur Aufklärung der Bevölkerung
spendewillige Firmen, Verbände und Bürger, die einen finanziellen
Beitrag zur Aufklärung in der Schweiz leisten. Die Nummer des
Treuhandkontos zugunsten von sharelife bei der Berner Kantonalbank
lautet 16 249.526.0.03.
Der Organspendeausweis
Der Organspendeausweis, den der spendebereite Bürger bei sich
trägt, schafft Klarheit. Im Organspendeausweis kann man das
Einverständnis zur Organspende entweder generell erteilen, oder man
kann es auf bestimmte Organe oder Gewebe einschränken oder auch einer
Organspende widersprechen. Zudem sollte man die Angehörigen oder eine
enge Vertrauensperson über den Entschluss informieren. Es ist
sinnvoll, den Organspendeausweis mit den Personalpapieren bei sich zu
tragen, da in einer Unfallsituation hier als erstes nachgeschaut
wird, um die Angehörigen verständigen zu können. Man kann den Ausweis
aber auch bei Angehörigen oder einer nicht verwandten engen
Vertrauensperson hinterlegen. Der Organspendeausweis wird an keiner
offiziellen Stelle registriert oder hinterlegt. Niemand muss zudem
fürchten, sich ein für allemal festzulegen. Wer seine Einstellung zur
Organspende ändert, muss lediglich den Organspendeausweis vernichten.
Organspendeausweise können bestellt werden unter der Telefonnummer
0848 00 0858. Das Bestellen oder Ausdrucken von Organspendeausweisen
sowie die Plazierung von Anfragen kann ebenfalls erfolgen unter
www.sharelife.ch, www.swisstransplant.org oder Swisstransplant
Info-Telefon 0800 570 234.
sharelife
Anfang 2001 haben Vertreter der gesamten
Transplantationsgemeinschaft der Schweiz (Chirurgen, Mediziner,
Intensivmediziner, Kardiologen, Nephrologen, Hepatologen,
Pflegepersonal, Koordinatorinnen, transplantierte Patienten und
Swisstransplant) die gemeinsame Kommunikations- und
Orientierungsplattform sharelife(r) für die Öffentlichkeit
geschaffen, um die desolate Situation in der Schweiz bezüglich
Organspende zu verbessern. Bereits realisierte Projekte von
sharelife:
  • Bereitstellung und Aktualisierung von Online-Informationen auf www.sharelife.ch
  • Schriftliche Beantwortung von Anfragen
  • Medienarbeit und Koordinationsplattform zur Vermittlung von Interviewpartner für Medienanfragen
  • Vermitteln von Referenten für Informationsveranstaltungen (Schulen, etc.)
  • Versand von Organspendekarten
  • Zusammenarbeit mit Schweizer Grossunternehmen zur Aufklärung ihrer Mitarbeiter
  • Networking und Beziehungspflege mit anderen Organisationen im Bereich der Organspende und Transplantation

Kontakt:

Sharelife
c/o Leaps!
Nadia Dörlinger-Kashman
M. Chipotstrasse 15
2501 Biel
Tel. +41/32/321'93'10
Fax +41/32/321'93'11
E-Mail: ndk@leaps.ch
Kleinplakate "Nackte Tatsachen" und
Inserate zum Herunterladen auf: www.sharelife.ch

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