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Medikamente: Schluss mit der ungerechtfertigten Teuerung

Bern (ots)

Die Krankenkassenprämien steigen und steigen. Schuld
daran ist unter anderem der Medikamentenpreis. Erprobte Heilmittel
werden durch neue, "innovative", bis zu zehn Mal teurere Produkte
ersetzt. Die Krebsliga Schweiz (KLS) und die Stiftung für
Konsumentenschutz (SKS) fordern mehr Transparenz.
Die Behandlungskosten hängen von den erbrachten Leistungen und den
verschriebenen Medikamenten ab. Zurzeit bemüht man sich, erstere
unter Kontrolle zu halten (Zurückhaltung bei der Eröffnung einer
privaten Praxis, Zusammenlegung von Spitalabteilungen). Es kommen nun
immer mehr und immer teurere Medikamente auf den Markt. Wir benötigen
zum Erstellen der Liste der kassenpflichtigen Medikamente, die vom
BAG (Bundesamt für Gesundheit) herausgegeben wird, effizientere
Methoden und Kriterien. Die darauf figurierenden Produkte müssen
unbedingt regelmässig auf ihre Wirksamkeit und Rentabilität hin
untersucht werden und begründete gesetzlich vorgesehene
Preissenkungen (bisher nie durchgeführt) müssen periodisch erfolgen.
In der Onkologie bringen sehr teure Medikamente wie die Mehrzahl
der sogenannt neuen Heilmittel meist gewisse Vorteile für die
Patienten aber nur selten eine Verbesserung der Lebenserwartung.
Zudem müssen sie zusätzlich zu einer bereits teuren Chemotherapie
angewendet werden. Es handelt sich dabei nur in Einzellfällen um
"echte Innovationen", die hohe Preise rechtfertigen.
Zum Leid vieler Krebskranken werden leider bewährte Medikamente,
die ihre Wirksamkeit bewiesen haben, zurückgezogen. Wir bedauern
auch, dass immer mehr häufig unkritisch eingesetzte fakultative
"Begleitmedikamente" auf den Markt kommen und die massive Werbung
darauf abzielt, Ärzten, die sie nicht verschreiben, ein schlechtes
Gewissen suggerieren.
Die Grundlagenforschung für neue Medikamente wird in den
Forschungsinstituten der ganzen Welt weitgehend mit öffentlichen
Geldern finanziert. Viele Unternehmen der Pharmaindustrie leisten
keinen entsprechenden Beitrag dazu. Sie setzen ihren Profit immer
mehr für Marketing und Werbung ein. Nur selten erscheinen wirklich
innovative Heilmittel auf dem Markt. Diese sollten einen fairen Preis
haben und aus ethischen Gründen auch in Zukunft erschwinglich sein.
Dafür müssen viele unechte Innovationen aus der Hochpreiskategorie
heruntergestuft werden. Unter der heutigen Sachlage werden
mittelfristig auch die Hersteller leiden, da zu hohe Preise den
Verkauf bremsen.

Kontakt:

Jacqueline Bachmann
Geschäftsführerin Stiftung für Konsumentenschutz
E-Mail: j.bachmann@konsumentenschutz.ch
Tel. +41/(0)31/370'24'20
Mobile +41/(0)79/326'32'92

Prof. Dr. med. Thomas Cerny
Präsident der KLS und Chefarzt der Onkologieabteilung Kantonsspital
St. Gallen, E-Mail: thomas.cerny@kssg.ch
Tel. +41/(0)71/494'10'62

Krebsliga Schweiz
Effingerstrasse 40
postfach 8219
3001 Bern
Tel. +41/(0)31/389'91'00
Internet: http://www.swisscancer.ch

Stiftung für Konsumentenschutz
Monbijoustrasse 61
Postfach
3000 Bern 23
Tel. +41/(0)31/370'24'24
Internet: http://www.konsumentenschutz.ch

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