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Medienmitteilung: Was fehlt zur systematischen Darmkrebsvorsorge in der Schweiz?

Medienmitteilung: Was fehlt zur systematischen Darmkrebsvorsorge in der Schweiz?
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Etwa 4500 Menschen erkranken jährlich in der Schweiz an Dickdarmkrebs, rund 1700 Personen sterben daran. Doch früh erkannt, ist Dickdarmkrebs in den meisten Fällen heilbar. Das qualitätsgesicherte Vorsorgeangebot in der Schweiz muss deshalb weiter ausgebaut werden und für alle zugänglich sein.

Sehr geehrte Medienschaffende

Zur Früherkennung von Dickdarmkrebs empfehlen Fachpersonen die Darmspiegelung oder den Blut-im-Stuhl-Test (FIT). Seit 2013 übernimmt die obligatorische Krankenversicherung für Personen im Alter von 50 bis 69 Jahren alle zehn Jahre die Kosten für die Koloskopie oder alle zwei Jahre für den FIT-Test. «In Kantonen, die keine organisierten Screeningprogamme haben, ist die Vorsorgeuntersuchung jedoch nicht von der Franchise befreit» bedauert Guido Biscontin, Fachspezialist Früherkennung bei der Krebsliga Schweiz.

Screeningprogamme noch nicht flächendeckend

Solche Screeningprogramme existieren mittlerweile in der gesamten lateinischen Schweiz und vielen deutschschweizer Kantonen (s. Abb. 1). Für die Umsetzung sind in mehreren Kantonen die kantonalen oder regionalen Krebsligen zuständig. Gemeinsam mit weiteren Akteuren analysiert die Krebsliga Schweiz, in welchen fehlenden Kantonen die Chancen gut stehen, die Implementierung ebenfalls anzustossen oder voranzutreiben. Doch organisierte Programme alleine reichen nicht. Die Zielgruppe muss diese auch nutzen. Deshalb ist auch die Information der Bevölkerung ein zentraler Pfeiler im Kampf gegen den Darmkrebs. Die Krebsliga stellt dazu u.a. kurze Videos zur Verfügung.

Erhöhung der Alterslimite auf 74 Jahre

Weiter streben die Fachleute auf dem Gebiet der Darmkrebsvorsorge eine Erhöhung der Alterslimite von 69 auf 74 Jahre an, d.h. die obligatorische Krankenversicherung müsste die Kosten der Früherkennungsuntersuchungen bis zum 75. Altersjahr übernehmen. Damit wäre die Schweiz im Einklang mit den internationalen Empfehlungen.

Trotz Corona zur Darmspiegelung

Insgesamt wurden in der Schweiz 2020 im Vergleich zum Vorjahr gemäss Swiss Cancer Screening 10-15% weniger Screening-Untersuchungen durchgeführt. Das lag jedoch vor allem an der Coronapandemie: Der Lockdown im Frühjahr 2020 hatte zu einem Einbruch der durchgeführten Screening-Untersuchungen geführt. «Alle Menschen ab 50 Jahren, die aufgrund der Pandemie auf eine Früherkennungsuntersuchung verzichtet haben, sollten diese so bald wie möglich nachholen», empfiehlt Guido Biscontin.

Die Krebsliga berät, unterstützt und informiert Menschen mit Krebs und deren Angehörige. Sie setzt sich gezielt für Prävention und Früherkennung von Krebs ein und fördert die unabhängige Krebsforschung. Als nationaler Verband besteht sie aus 18 kantonalen und regionalen Krebsligen sowie der Dachorganisation, der Krebsliga Schweiz. Sie ist eine vorwiegend durch Spenden finanzierte Organisation.

Kontakt
Stefanie de Borba
Medienverantwortliche
Krebsliga Schweiz 
media@krebsliga.ch
T +41 31 389 93 31
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