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Überschwemmungen in der Schweiz - eine Bilanz

Bern (ots)

Die heftigen Regenfälle, welche Europa letzte Woche
überschwemmten, verursachten viele Todesopfer sowie spektakuläre
Schäden von mehreren Milliarden. In der Schweiz waren die Schäden
bedeutend weniger hoch als in den Nachbarländern Österreich,
Deutschland und Italien. Bisher haben die Naturkatastrophen in der
Schweiz Schäden an Gebäuden von CHF 100 Mio verursacht. Dabei fiel
mit CHF 80 Mio vor allem der Hagel im Juni ins Gewicht. Allein der
Kanton Aargau war mit CHF 40 Mio betroffen! Die Überschwemmungen der
letzten Tage sowie Stürme im Januar verursachten insgesamt noch
Schäden von CHF 20 Mio. Eine langfristige Analyse der
Naturkatastrophen zeigt, dass in der Schweiz der Hagel die höchste
Zunahme der Schadenquote aufweist.
Im Vergleich zu den früheren Jahren sind diese Zahlen deutlich
niedrigerer, speziell wenn man 2002 mit dem Katastrophenjahr 1999
vergleicht. Damals erlebte die Schweiz ihre Jahrhundertnaturschäden.
Die Überschwemmungen vom Mai 1999 verursachten Schäden von über CHF
200 Mio! Die Schäden, die auf Schnee und Lawinen im Februar desselben
Jahres zurückzuführen waren, bezifferten sich auf CHF 100 Mio, der
Hagel im Juli auf CHF 100 Mio. Schlussendlich wurde die Bilanz 1999
durch den Orkan Lothar im Dezember mit über CHF 500 Mio verdoppelt.
Die gesamte Schadensumme überstieg damit deutlich die
Milliardengrenze.
Naturkatastrophen, wie die Überschwemmungen in Osteuropa und
Deutschland der letzten Tagen, können uns alle direkt betreffen.
Schadenvorbeugung und -erledigung sowie die
Elementarschadenversicherung sind deshalb aktuelle Themen. In diesem
Zusammenhang organisieren die Interkantonale Rückversicherung (IRV)
und die Nationale Plattform Naturgefahren (PLANAT) am 21. August 2002
eine Tagung mit dem Titel "Herausforderung Naturgefahren". Vertreter
aus der Schweiz und dem Ausland referieren über Schadenpotentiale im
Alpenraum, die Überschwemmungskatastrophe in der Aude (Frankreich),
den Objektschutz und den Weg einer neuen Risikokultur. Die politische
Wünschbarkeit einer nachhaltigen Lösung und die Aufgabenteilung
zwischen Bund und Kantonen werden durch Ständerätin Christiane
Langenberger und Ständerat Dr. Hans Fünfschilling thematisiert. An
einer Podiumsdiskussion unter der Leitung von Filippo Leutenegger
werden die brennenden Fragen über die Bewältigung von
Naturkatastrophen diskutiert.
Im Vorfeld der Veranstaltung findet am 21. August von 9.15 bis
10.00 Uhr eine Medienkonferenz an der Universität Neuenburg statt
(Bâtiments des Jeunes-Rives, Raum R2), bei der auch das neu
erschienene Werk "Gebäudeversicherung in Europa: Die Grenzen des
Wettbewerbs" von Prof. Dr. Thomas von Ungern-Sternberg, über die
ökonomische Analyse der Versicherungssysteme bei Elementarschäden in
verschiedenen europäischen Ländern, vorgestellt wird.

Kontakt:

Interkantonale Rückversicherung IRV
Silvia Kubli
Bundesgasse 20
Postfach
3001 Bern
Tel. +41/31/320'22'11
Fax +41/31/320'22'99
mailto:kubli@vkf.ch
Internet: http://www.irv.ch oder www.beaufort12.ch
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