CSS: Management Forum über die Zukunft der Spitäler - Portmann: "Keine Tabus bei alten Zöpfen"
Luzern (ots)
Spitäler werden zusammengelegt, Spitallabors ausgelagert, Wareneinkäufe zentralisiert - der Spitalmarkt verändert sich rasant. Welche Chancen und Gefahren ergeben sich daraus? Rund 100 Spitaldirektoren, Vertreter von Verbänden und kantonale Verantwortliche folgten am Donnerstag der Einladung der CSS zu einem Management Forum in Luzern.
Die KVG-Revision sei vorderhand gescheitert, aber das sei kein Landesunglück, sagte Georg Portmann, Vorsitzender der CSS-Geschäftsleitung am Management Forum in Luzern. "Im Rahmen der Revision wurde darüber gestritten, wo denn die Grenze zwischen stationär, teilstationär und ambulant zu ziehen sei. Ich sage: Warum nicht weg mit alten Zöpfen? Warum nicht ein einziges Finanzierungssystem für alle medizinischen Behandlungen, die eine Spitalinfrastruktur benötigen?"
In Leistungsaufträgen, so Georg Portmann, könnten Umfang und Qualität der Leistungen für das ganze "Haus Spital" festgelegt werden. "Ist es nicht absurd, dass heute ein komplettes zweites Planungs- und Finanzierungssystem geführt werden muss, bloss weil zwischen Patienten unterschieden wird, die nach der Operation im Spital übernachten und solchen, die nach Hause gehen?" Der Gedanke einer einheitlichen Finanzierungsordnung würde die Organisation, die Führung und die Finanzierungsströme vereinfachen, folgerte der CEO der CSS und: "Widersprüchliche ökonomische Anreize würden verschwinden. Die Zusammenarbeit und Kooperation mit anderen Leistungserbringern wäre effizienter und könnte den Bedürfnissen der Patienten flexibler angepasst werden."
Die CSS Versicherung hatte für das Forum vom Donnerstag vor allem Praktiker und Betroffene eingeladen, um zusammen mit ihnen den Lösungsspielraum auszuloten und die Herausforderungen anzupacken. Zu den Referenten im Kultur- und Kongresszentrum Luzern gehörten unter anderen der Aargauer Regierungsrat Ernst Hasler. Unter dem Titel "Perspektiven zur Entwicklung der Spitallandschaft Aargau" propagierte Hasler den Aargauer Weg - weg von der vergangenheitsorientierten Defizitfinanzierung hin zur bedarfsorientierten Leistungsfinanzierung.
Olivier Schaller (WEKO) erläuterte in seinem Referat wirtschaftliche und wettbewerbsrechtliche Fragen. Claire Pauchad und Joseph Becker, beide von der französischen Caisse Nationale d'Assurance de Maladie, beleuchteten die Entwicklungen im Spitalmarkt in Frankreich.
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