CSS Gruppe: KVG-Revision: Nutzen einer Verbesserung des Risikoausgleichs langfristig nachgewiesen
Luzern (ots)
Grösste Mehrjahres-Studie mit realen Daten weist positive Effekte einer Anpassung des Risikoausgleiches nach.
Eine breit angelegte Studie der Universität Zürich und der CSS Versicherung mit den realen Daten von über 350'000 Versicherten zeigt auf, dass die vom Ständerat bereits verabschiedete Anpassung des Risikoausgleichs die Risikoselektion der Krankenkassen effizient reduziert und Anreize zum Auf- und Ausbau von kostensparenden sogenannten "Managed Care-Modellen" verstärkt. Erste Erfahrungen aus Holland, wo der Risikoausgleich noch wesentlich differenzierter berechnet wird, zeigen, dass diese Ergänzung nicht nur sinnvoll, sondern auch problemlos realisierbar ist. Das Geschäft um die Anpassung des Risikoausgleiches liegt zurzeit vor der entsprechenden Kommission des Nationalrates zur Behandlung.
Der im KVG verankerte Risikoausgleich ist eine direkte und zwingende Folge des dem KVG zugrunde liegenden Solidaritätsgedankens: Weil die Versicherer gesetzlich gezwungen sind, pro Region für alle Versicherten die gleichen Prämien zu verlangen, sorgt der Risikoausgleich dafür, dass Versicherer mit vielen kranken Kunden eine Zahlung aus dem Risikoausgleichstopf erhalten und so verhindern können, dass ihre Prämien aufgrund einer ungünstigen Versichertenstruktur auf ein zu hohes Niveau steigen.
Leider hat sich in den vergangenen Jahren gezeigt, dass die aktuelle Ausgestaltung des Risikoausgleiches mangelhaft ist. Da im gegenwärtigen Risikoausgleich lediglich die Parameter "Alter" und "Geschlecht" berücksichtigt sind und es zwischen Alter/Geschlecht und den Krankheitskosten nur eine schwache Korrelation gibt (es gibt sowohl gesunde Alte als auch kranke Junge), lohnt es sich für die Kassen, gezielt gesunde Kunden anzuwerben und kranke Kunden in andere Kassen abzuschieben.
Der Ständerat hat deshalb dem Antrag seiner Kommission, den Risikoausgleich um die Komponente "Spitalaufenthalt im Vorjahr" zu ergänzen, zugestimmt und das Geschäft zur Debatte an den Nationalrat weitergereicht.
Nun liegt erstmals eine über die letzten 8 Jahre angelegte Studie vor, die auf der Basis von über 350'000 Versichertendaten wissenschaftlich einwandfrei darlegt, dass diese Ergänzung des Risikoausgleiches sinnvoll ist. Die Kassen werden durch diesen Zusatz nicht mehr belohnt, wenn sie sich aktiv um die Anwerbung von sogenannt "guten" Risiken kümmern. Der Zusatz bewirkt, dass es sich für die Kassen langfristig auszahlt, wenn sie sich für auch gesamtwirtschaftlich wirksame, kostensparende "Managed Care Modelle" engagieren.
Neben dem für die Schweiz klaren und wissenschaftlich eindeutig nachgewiesenen Befund zeigt sich auch in der Praxis in Holland, dass diese Anpassung nicht nur sinnvoll und wirksam ist, sondern auch problemlos realisiert werden kann, ohne den Verwaltungsaufwand zusätzlich zu belasten: Die entsprechenden Daten sind bei sämtlichen Versicherern bereits heute verfügbar und müssen lediglich in die Berechnungen zum Risikoausgleich einbezogen werden. Die gemeinsam von der CSS Versicherung und dem Sozialökonomischen Institut der Universität Zürich durchgeführte Studie dürfte eine der grössten, langfristig durchgeführten Studien im Gesundheitswesen der Schweiz sein. Die Aussagen zur positiven Wirkung der Anpassung des Risikoausgleiches werden auch von anderen Wissenschaftern ohne Einschränkungen geteilt. Die Studie dürfte damit auch die letzten Bedenken und Einwände gegen die Revision des Risikoausgleiches zurückweisen.
Die Studie " Beck / Trottmann / Käser / Keller / von Rotz / Zweifel: "Nachhaltige Gestaltung des Risikoausgleichs in der Schweizer Krankenversicherung", Hep-Verlag, Bern 2006, kann direkt bestellt werden bei der CSS Versicherung (für Medienarbeitende kostenlos).
CSS Versicherung
Die CSS Gruppe ist mit 1,21 Millionen Versicherten und einem Prämienvolumen von 3,21 Milliarden Franken der zweitgrösste Krankenversicherer der Schweiz. Sie hat sich besonders auf die Versicherung von Familien spezialisiert: 280'000 ihrer Versicherten sind Kinder. Auch im Unternehmensgeschäft nimmt sie eine Spitzenposition ein: Über 10'000 Unternehmen und Institutionen sind bei der CSS kollektiv versichert. Die CSS zählt rund 2000 Mitarbeiter und 199 Agenturen in der ganzen Schweiz.
Die CSS setzt sich ein für eine auf Freiwilligkeit und Subsidiarität beruhende Solidarität in der sozialen Krankenversicherung. Sie ist überzeugt, dass ein auf klaren gesetzlichen Grundlagen beruhender Wettbewerb unter den Krankenversicherern volkswirtschaftlich und gesellschaftlich die beste Lösung zu einem qualitativ hoch stehenden Gesundheitssystem ist.
Download der Medienmitteilung. Grafik und Zusammenfassung der Studie unter www.css.ch/medien
Kontakt:
Stephan Michel, Mediensprecher
CSS Versicherung
Tribschenstrasse 21
6002 Luzern
Tel.: +41/58/277'13'26
E-Mail: stephan.michel@css.ch
Internet: www.css.ch