Swiss Economic Award 2002: Sieben Finalisten kämpfen um die Spitzenplätze
Thun (ots)
Drei innovative Schweizer Jungunternehmen werden am diesjährigen Swiss Economic Forum vom 6./7. Juni in Thun für ihre herausragenden unternehmerischen Leistungen prämiert. Die sieben Finalisten kommen aus den Branchen Biotechnologie, High-Tech, Gastronomie und Maschinenbau.
Insgesamt haben sich 107 Jungunternehmerinnen und Jungunternehmer für den diesjährigen Preis beworben. Trotz dem Ende des Internet-Hypes und markanten Umwälzungen in der Wirtschaft stieg die Anzahl der eingereichten Bewerbungsdossiers gegenüber dem Vorjahr nochmals um 10 Prozent. Die Bewerbungen stammen aus allen Regionen der Schweiz, was einmal mehr die nationale Ausprägung des Swiss Economic Awards belegt. In einem dreistufigen Jurierungsverfahren wurden durch eine Expertenjury die sieben Finalisten erkoren. Die drei Besten werden am Freitagabend, 7. Juni 2002 im Rahmen des grossen Gala-Dinners vor über 1100 Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Medien die hohe Auszeichnung von der Jurypräsidentin Vreni Spoerry entgegennehmen.
Die eingereichten Dossiers widerspiegeln einen eindrücklichen Querschnitt durch die unternehmerische Tätigkeit in der Schweiz und dokumentieren das beachtliche Potential von Jungunternehmen in unserem Land.
Die Finalisten:
Sercalo Microtechnology Ltd., Neuenburg
Internet: http://www.sercalo.com Gründung: 1999 Mitarbeiter: 19 Branche: Mikrosystemtechnik Tätigkeit: Entwicklung und Produktion elektrooptischer Mikrosysteme
Das Neuenburger Uni-Spin-Off-Unternehmen entwickelt und vertreibt Switcher für optische Datennetze. Die beiden Gründer, Cornel und Donat Marxer, setzen auf die Halbleitertechnologie, die bisher vor allem in Produktion von Mikrochips zum Zuge kam. Die hohe Integration macht die Switcher der Sercalo 50 Mal schneller als konventionell hergestellte Konkurrenzprodukte. Entsprechend kaufen hochkarätige Netzwerkmutlis wie Nortel oder Alcatel in Neuenburg ein.
Ramseier Technologies AG (Rubigen)
Internet: http://www.r-technologies.com Gründung: 2000 Mitarbeiter: 4 Branche: Maschinenbau Tätigkeit: Entwicklung von neuen Technologien für die Pulverbeschichtung
Die gegenüber der Nasslackierung entscheidenden zwei Vorteile der Pulverbeschichtung sind Umweltfreundlichkeit und die bessere Verbindung zwischen Farbe und Untergrund. Wegen der aufwändigen Verarbeitung des Pulvers werden Fahrzeuge meist lackiert. Nun hat die von Jürg Moser gegründete Ramseier Technologies AG mit BMW neue Technologien zur Rationalisierung der Förderung, Mischung und Dosierung des Pulvers entwickelt. Ab August 2002 setzt BMW die neuen Maschinen in der Serienfertigung ein, andere Autokonzerne sind ebenfalls daran interessiert.
Prionics AG (Zürich)
Internet: http://www.prionics.com Gründung: 1997 Mitarbeiter: 50 Branche: Biotechnologie Tätigkeit: Entwicklung von BSE-Schnelltests
Bei der Gründung von Prionics durch Bruno Oesch und Markus Moser glaubten viele Behördenvertreter BSE mit bestehenden Massnahmen schon besiegt. Doch wie der Schnelltest des Spin-offs der Uni Zürich identifizierte unentdeckte BSE-Erreger. Mit der Routinisierung von BSE-Tests in Westeuropa vergangenes Jahr explodierte der Markt und damit der Umsatz der Pironics. Heute beherrscht das Unternehmen den Markt mit einem Weltmarktanteil von über 50 Prozent. Die Zahl der Mitarbeiter wurde verdreifacht. Der Erfolg geht weiter, denn es werden erst zehn Prozent aller Rinder vor dem Schlachten auf BSE getestet, und Pironics arbeitet an neuartigen Testsystemen.
Liebhart Systems (Basel)
Internet: http://www.liebhart.com Gründung: 1998 Mitarbeiter: 75 Branche: IT Tätigkeit: IT-Consulting, Software Engineering, Standardsoftware
2001 konnte die von Daniel Liebhart gegründete Firma Liebhart Systems mit knapp 10 Millionen Franken fast verdoppeln. Grund für den Erfolg ist das spezielle Know-how der Firma über bestehende IT-Systeme die nicht kurzfristig abgelöst, sondern Weiterentwicklungen angepasst werden müssen. Ausserdem zeigt Liebharts Software "webfeedback" in einer 3D-Darstellung den Verkehr auf einer Website, was auch IT-unerfahrenen Marketingexperten erlaubt, ihren Internetauftritt zu beurteilen.
IDS Integral Systems Drive (Zürich)
Internet: http://www.idsag.ch Gründung: 1995 Mitarbeiter: 30 Branche: Maschinenbau Tätigkeit: Entwicklung und Herstellung von Energieumwandlungssystemen
In Antrieben vom Skiliftmotor bis zum Computerlüfter wird elektrische in mechanische Energie umgewandelt, und umgekehrt erzeugen Generatoren aus Bewegung Strom. IDS ist in beiden Gebieten aktiv. Ihr Know-how kompakter Systemen mit hohem Wirkungsgrad.
Seit über zwanzig Jahren beschäftigt sich der 47-jährige Alexander Stoev mit der Umwandlung elektrischer in mechanische Energie und umgekehrt. Das patentgeschützte Know-how von Stoevs IDS erlaubt den Bau besonders kompakter Systeme mit hohem Wirkungsgrad. Die resultierende Energieeinsparung ist für Maschinenbauunternehmen und Hersteller von Windkraftanlagen gleichermassen attraktiv. Das Unternehmen erzielte 2001 einen Umsatz von 8 Mio. Franken, schreibt schwarze Zahlen, ist auf Grund der Diversifizierung sehr krisenresistent und wuchs seit der Gründung jedes Jahr um 20 bis 30 Prozent.
Tibits AG (Zürich)
Internet: http://www.tibits.ch Gründung: 2000 Mitarbeiter: 100 Branche: Gastronomie Tätigkeit: Vegetarische Fastfood-Restaurants
Die Vegetarier Christian, Daniel und Reto Frei hatten schon immer ein Fast-food-Restaurant für gesunde Verpflegung vermisst. Ihr Businessplan wurde am Wettbewerb von McKinsey und der ETH Zürich prämiert, was für Publizität sorgte und den Inhaber des europaweit bekannten vegetarischen Restaurants Hiltl auf das Jungunternehmen aufmerksam machte. Hiltl unterstützte die im Gastronomiebereich unerfahrenen Gebrüder Frei beim Unternehmensaufbau. Nach der Eröffnung des ersten "tibits" im Dezember 2000 im Zürcher Seefeld folgte 2002 ein zweites Restaurant in Winterthur, und noch dieses Jahr ist eine weitere Eröffnung in Bern geplant.
Chemspeed Ltd. (Augst)
Internet: http://www.chemspeed.com Gründung: 1997 Mitarbeiter: 60 Branche: Laborautomation Tätigkeit: Entwicklung und Herstellung von Geräten für automatische chemische Synthesen
In den vergangenen Jahren ist die Medikamentenentwicklung zur industriellen Angelegenheit geworden. Zu den zunehmend automatisch ablaufenden Prozessen gehören Synthesen zur Massenherstellung potenzieller Wirkstoffe. Die fünfjährige Chemspeed ist weltweit Nummer drei im Bereich Syntheseroboter. Ihre Geräte setzten sich vor allem dank der Laborerfahrung der Chemspeed-Mitarbeiter schnell am Markt durch. Gründer und CEO Rolf Gueller leitete jahrelang ein Labor der Roche. Da die Innovationen aus Augst die Bedürfnisse der Anwender erfüllen, hat das Start-up mittlerweile die 10-Millionen-Franken-Umsatzmarke durchbrochen und schreibt seit Beginn im operativen Geschäft schwarze Zahlen. Die Aussichten sind gut: Die Laborautomaten setzen sich nun auch ausserhalb der Pharmaindustrie durch.
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