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Coronakrise am Auto-Markt noch nicht überwunden

Bern (ots)

Im Mai sind in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein 19'991 neue Personenwagen registriert worden. Zwar konnte der Auto-Markt im Vergleich zum stark von der Coronakrise beeinflussten Vorjahresmonat um 43,9 Prozent zulegen. Dennoch steht nach 2020 der zweitschlechteste Mai seit der Jahrtausendwende zu Buche. Die Nachfrage nach neuen Personenwagen zieht nur schleppend wieder an und hat noch lange nicht das Vorkrisenniveau erreicht. Vor diesem Hintergrund wäre die Annahme des neuen CO2-Gesetzes mit den daraus resultierenden Kostensteigerungen Gift für die Schweizer Automobilbranche.

Seit Jahresbeginn sind in der Schweiz und in Liechtenstein 98'542 neue Personenwagen in Verkehr gesetzt worden. Der Zuwachs von 25,2 Prozent zum Coronakrisen-Vorjahr 2020 ist dabei weniger als ein schwacher Trost. Denn das Marktvolumen liegt immer noch mehr als 20 Prozent unter dem 20-jährigen Durchschnitt vor dem Beginn der Pandemie. Seit der Jahrtausendwende lag der Schweizer Auto-Markt bis Ende Mai nur in diesen zwei "Corona-Jahren" unter dem Niveau von 100'000 Neuzulassungen. Sogar während der Finanzkrise 2009 wurde dieser Wert übertroffen.

"Wir kämpfen derzeit mit einigen Herausforderungen", resümiert auto-schweiz-Mediensprecher Christoph Wolnik. "Zum einen sind die Kundinnen und Kunden nach wie vor zurückhaltend, denn die unsicheren wirtschaftlichen Aussichten durch die Pandemie sind vielerorts noch nicht verflogen. Zum anderen führen Lieferprobleme bei Mikrochips seitens der Hersteller zu Verzögerungen von Fahrzeugauslieferungen."

Mitten in diese Krise platzt nun das neue CO2-Gesetz, das am 13. Juni zur Abstimmung kommt. Bei einer Annahme rechnet auto-schweiz mit weiteren Kostensteigerungen für die Branche, ohne dass diese einen CO2-senkenden Effekt haben würden. "Die Absenkungsziele für neue Fahrzeuge ab 2025 respektive 2030 sind völlig unbestritten. Doch mit dem neuen CO2-Gesetz wird der Transformationsprozess hin zu einem klimaneutralen Strassenverkehr nicht unterstützt, sondern lediglich künstlich und unnötig verteuert", so Wolnik. Im Gesetz fehlten neben der Förderung neuer Antriebe und der dazugehörigen öffentlichen Lade- und Tankinfrastruktur auch Investitionen in die Produktion synthetischer Treibstoffe.

Mehr als jedes sechste neue Auto mit Elektroantrieb

Dass die voranschreitende Defossilisierung der Schweizer Fahrzeugflotte nicht vom neuen CO2-Gesetz abhängt, zeigen die aktuellen Zahlen zu den Antriebssystemen. Nach den ersten fünf Monaten des Jahres liegt der Marktanteil der Modelle ohne reinen Benzin- oder Dieselmotor bei 37,8 Prozent. Vor einem Jahr hatte dieser Wert noch 21,4 Prozent betragen. Insgesamt entfielen seit Jahresbeginn 37'252 Neuzulassungen auf Hybrid-, Elektro-, Gas- und Wasserstoff-Antriebe, nach 16'840 im Vorjahr - ein Plus von 121,2 Prozent. Darunter sind 8'629 Elektroautos (+98,8 %) und 8'070 Plug-in-Hybride (+141,9 %). Der gemeinsame Marktanteil dieser Steckerfahrzeuge liegt damit bei 17,0 Prozent - nach 9,7 Prozent zum vergleichbaren Vorjahreszeitpunkt. Im Mai allein betrug ihr Marktanteil bereits 18,8 Prozent.

Die detaillierten Zahlen nach Marken stehen auf www.auto.swiss zur Verfügung.

Pressekontakt:

Christoph Wolnik, Mediensprecher
T 079 882 99 13
christoph.wolnik@auto.swiss

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