Gute Nachrichten bei Brustkrebs
Baar (ots)
Querverweis auf Bild: www.newsaktuell.ch/d/galerie.htx?type=obs
Die Behandlung von Patientinnen nach der Diagnose Brustkrebs hat in den letzten Jahren grosse Fortschritte gemacht. Patientinnen mit oder ohne Lymphknotenbefall können durch eine entsprechende Therapie länger Leben und haben ein geringeres Risiko, dass der Krebs erneut wächst. Der Fortschritt scheint zwar klein zu sein, doch für die Betroffenen ist er ein Segen.
Jüngere und ältere Frauen sind davon betroffen: Brustkrebs, eine erschütternde Diagnose, die noch immer mit einem Todesurteil gleich gesetzt wird. Die jährliche Zuwachsrate an Brustkrebspatientinnen beträgt in der Schweiz 3%. Das bedeutet, dass jedes Jahr 4'200 Schweizerinnen von ihrem Arzt den Bescheid erhalten, an Brustkrebs erkrankt zu sein. Damit ist Brustkrebs der am häufigsten auftretende Tumor, an dem leider immer noch 1'600 Frauen pro Jahr sterben.
Die Aggressivität des Tumors folgt einer Regel: Der Brustkrebs ist aggressiver bei Frauen unter 35 und über 75. Warum das so ist, weiss momentan leider noch niemand. Das heisst aber, dass bei Frauen mit aggressiverem Tumor in der Regel die Chance einer Heilung geringer ist. Sind die Lymphknoten ausserdem noch befallen, so verschlechtert sich damit auch die Wahrscheinlichkeit auf eine Heilung und die Prognose für die Patientin.
Brusterhaltende Operationen wünschenswert
Während früher die Brustentfernung das Mittel der Wahl war, ist es heute dank moderner Therapien und Operationstechniken möglich, viele Patientinnen brusterhaltend zu operieren. Ästhetische Gründe und eine verbesserte Lebensqualität der Patientinnen sprechen für diese Methode. Vor allem bei grossen, operablen Tumoren der Brust sind neuste Resultate zur brusterhaltenden Therapie vielversprechend: Nach einer ersten Behandlung (vier Zyklen) mit der Medikamenten-Kombination Taxotere von Aventis zusammen mit Anthrazyklin lässt sich der Tumor noch vor der Operation verkleinern. Danach wird umliegendes Gewebe entfernt: Dies erfolgt schonender, d.h. oft muss lange nicht so viel wegoperiert werden. Um sicher zu gehen, dass die Krebszellen komplett entfernt wurden, erfolgen vier weitere Chemotherapie-Zyklen im Anschluss an die Operation. Henriette K. aus Z., 39, hatte sich für diese Behandlung entschieden, nachdem sie von ihrem behandelnden Spezialisten im Kantonsspital darauf angesprochen wurde. "Bereits nach dem ersten Zyklus der Chemotherapie konnte ich feststellen, dass der Knoten weicher wurde, nach dem zweiten Zyklus hat sich der Knoten stark verkleinert. Und nach der dritten Behandlung war nichts mehr zu ertasten. Das war für mich wie ein Wunder, denn ich konnte miterleben, wie dem Tumor der gar aus' gemacht wurde. Ausserdem hat es mich total motiviert, an die Behandlung zu glauben und mitzumachen", so Frau K. Die komplette Brustentfernung blieb ihr dadurch erspart und Frau K. ist bis heute beschwerdefrei.
Brustkrebs mit Lymphknotenbefall
Es gibt natürlich auch andere Tumore der Brust, z.B. Brustkrebs im frühen Stadium mit Lymphknotenbefall. In der Schweiz zeigen etwa 60% aller Patientinnen mit knotenpositivem Brustkrebs bereits im Frühstadium eine Ausbreitung des Brustkrebses auf 1 - 3 Lymphknoten. Erste Resultate einer grossen Studie, die Mitte Mai in Orlando (USA) auf einem grossen Krebskongress (ASCO) vorgestellt wurden, zeigen auch bei diesem Befund gute Resultate. 1'491 Frauen aus 20 verschiedenen Ländern wurden über 33 Monate hinweg in der Studie untersucht. Zuerst wurde operiert und danach mit einer Medikamenten-Kombination aus Taxotere, Doxorubicin und Cyclophosphamid behandelt. Die Patientinnen mit der Taxotere-Kombination zeigten wesentlich niedrigere Zahlen an nachwachsendem Brustkrebs (<54%) als mit einer konventionellen Kombinationstherapie. Das Risiko an diesem Brustkrebs mit Lymphknotenbefall zu sterben hatte sich um 54% verringert. Diese ersten Ergebnisse müssen noch durch eine längere Beobachtungszeit erhärtet werden. Die bisherigen Daten sind ausserordentlich ermutigend, da sie für viele betroffene Frauen mit der Diagnose Brustkrebs und Lymphknotenbefall von Bedeutung sind.
Insgesamt gesehen sind es erfreuliche Nachrichten für die Patientinnen: Ihr Leben wird verlängert - oft ist dies verbunden mit einer Steigerung der Lebensqualität - und sie haben grössere Chancen, dass der Krebs nicht wieder zurück kommt.
Kasten
Unter www.swisscancer.ch der Schweizerischen Krebsliga erhalten Sie weitere Informationen zum Thema Brustkrebs. Brustkrebsbroschüren können auch unter Tel. 0844 850 000 bei der Krebsliga bestellt werden. Die Krebsliga verleiht auch gratis Literatur und Videos zum Thema.
Quelle: - 24th Annual San Antonio Breast Cancer Symposium, 10. - 13. Dezember 2001, San Antonio, Texa (USA). - 38th Annual Meeting of the American Society of Clinical Oncology (18. - 21. Mai 2002, Orlando, Florida (USA).
Kontakt:
Philipp Muff
Tel. +41/(0)41/766'11'47
mailto:philipp.muff@h-and-o.ch
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