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EMPA: EMPA: EMPA: Nanotechnologie - Chance für innovative Unternehmungen

Dübendorf (ots)

Zu diesem Thema veranstaltete die Empa in Thun
kürzlich einen Vortragsabend zusammen mit dem regionalen 
Wirtschaftsförderer "InnoBE".
"Du Papi, isch das nöd mega cool?" - Während die Kleinen verbal 
gerne alles grösser machen und von "mega" und "giga" reden, machen 
es die "Grossen" genau umgekehrt. Nach der Mikrowelt sind 
ForscherInnen nun daran, die Nanowelt zu erkunden. Diese atomare 
Zwergenwelt (nanus: lat. für Zwerg) lockte am 28. Oktober 2002 rund 
50 Personen an die Empa in Thun zu einem mit "InnoBE" organisierten 
Vortragsabend.
Nanotechnologie ist nicht schwierig Prof. Hans Joachim Güntherodt 
von der Universität Basel führte die Anwesenden in die Bereiche der 
Milliardstel Meter (10-9). Er zeigte dem mehrheitlichen 
Laienpublikum einige eingängige Grössenvergleiche und zeichnete die 
Entwicklung der Nanotechnologie nach. Diese wurde erst möglich seit 
der Erfindung des Rastertunnelmikroskopes durch die 1986 dafür mit 
dem Nobelpreis ausgezeichneten IBM-Forscher Rohrer und Binnig. Noch 
wichtiger für die Forschung im atomaren Bereich sei heute aber das 
Rasterkraftmikroskop, das wie die Nadel eines Plattenspielers über 
die Atome fährt und sie abbildet. "Nanotechnologie ist nicht 
schwierig", behauptet Güntherodt und sieht in ihr einen 
entscheidenden Technologiesprung wie jenen von der Radioröhre zum 
Transistor oder von der Glühlampe zum Laser. Anwendungsgebiete sieht 
er in den Life Sciences, den neuen Werkstoffen und bei der Suche 
nach Alternativen zu heutigen Techniken, die an ihre Grenzen 
stossen.
Werkstofftechnologie im Nanobereich Der Schritt vom Mikro- zum 
Nanometer stellt auch für Dr. Lukas Rohr, Leiter der in Thun 
ansässigen Empa-Abteilung «Werkstofftechnologie», einen 
Quantensprung dar, der für die Praxis der Werkstofftechnologie 
genutzt werden kann. Vieles, was bisher nur bis in den Mikrobereich 
untersucht werden konnte, lässt sich heute in der Nanodimension 
erforschen. Rohr und sein Team bearbeiten zusammen mit Partnerfirmen 
Projekte auf Gebieten wie der Beschichtungstechnik, Nanorobotik, und 
Medizinaltechnik. "Oft versuchen wir dabei auch das Unmögliche", 
meint er. "Wenn Träume nur geträumt werden, dann ist das vergeudete 
Zeit".
Nanoröhrchen als Elektronenquelle Von seiner Arbeit mit Nanoröhren 
(Nanotubes) berichtete Dr. Pierangelo Gröning, bisher an der Uni 
Fribourg tätig und nun mit dem Aufbau einer zweiten Empa-Abteilung 
in Thun betraut. Gröning entwickelt zusammen mit der französischen 
Firma Thomson eine neue Generation von Flachbildschirmen, welche mit 
einer Vielzahl von Nanoröhrchen als Elektronenquelle funktionieren. 
«In der Nanotechnik arbeiten wir mit den ultimativen Bauteilen der 
Natur». Allerdings brauche es für die angestrebte Nutzung eine sehr 
hohe Uniformität der Röhrchen, was in der Herstellung eine ungeheure 
Präzision voraussetze.
Chance für Unternehmen - auch für KMU «Top Nano 21» ist ein 
Innovationsprogramm des ETH-Bereiches und als Brücke zwischen 
Hochschulen und Industrie gedacht, aber auch als Chance für kleinere 
Unternehmen, in die Nanotechnologie einzusteigen. Wie das geschehen 
kann, legte Anton Tauer dar. In der Schweiz gibt es schon etliche 
Zentren für Nanotechnologie im Hochschul- wie auch 
Fachhochschulbereich sowie an öffentlichen und privaten 
Institutionen. Diese können von interessierten Unternehmern entweder 
direkt oder via "Top Nano 21" angesprochen werden. Das Programm 
bietet Unterstützung in Form von Bedürfnisabklärungen und 
Marktstudien. "Nanotechnologie ist eine Querschnittsdisziplin und 
muss daher Leute aus verschiedensten Branchen interessieren". Aber 
auch in die Ausbildung müsse der Nanometer einbezogen werden: 
"Früher war es Mikro, jetzt ist es Nano", so Tauer.
Dass die Nanotechnologie ein «Giga»-Thema ist, zeigten etliche 
Fragen aus dem Publikum und die rege Diskussion beim anschliessenden 
Apéro.
Bestehende Produkte Durch Nanotechnologie optimierte Produkte gibt 
es bereits. Einige Beispiele: Vergütungsschichten für optische 
Gläser, Antihaftbeschichtungen bei Backblechen, funktionelle 
Textilien, selbstreinigende Fenster, irisierende Farben.
Redaktion: Rémy Nideröst, Public Relations, Tel. 01/823 45 98; E- 
Mail:  remigius.nideroest@empa.ch. Einige Bilder der Referenten sind 
via E-Mail elektronisch erhältlich.
Fachliche Auskunft: Dr. Lukas Rohr, Empa, Abt. Werkstofftechnologie; 
Tel. 033/228 29 59, E-Mail:  lukas.rohr@empa.ch

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