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EMPA: Neben den Chancen auch die Risiken sehen - Verantaltung "Nano zwischen Zweifel und Zuversicht" an der Empa-Akademie

Dübendorf (ots)

"Nano zwischen Zweifel und Zuversicht" unter
diesem Titel diskutierten an der Empa-Akademie 40 Personen aus 
Wissenschaft, Wirtschaft und Medien die Perspektiven und Risiken der 
Nanotechnologie. Initiiert und organisiert hatte diese Veranstaltung 
die St. Galler Stiftung Risiko-Dialog.
"Ich bin misstrauisch geworden", sagte eine Vertreterin einer 
Schweizer Tageszeitung am Schluss der Veranstaltung "Nano zwischen 
Zweifel und Zuversicht" vom 18. Juni. Und: "Ich frage mich, ob an 
den Warnungen vor der Nanotechnologie nicht doch was dran ist". Die 
Diskussion darüber ist das, was die St. Galler Stiftung Risiko- 
Dialog mit dem als "Lernexpedition" bezeichneten Anlass an der Empa- 
Akademie in Dübendorf fördern wollte. Denn in der Nanotechnolgie 
herrsche Goldgräberstimmung, wie Dr. Christoph Meili von der 
Stiftung bereits in der Einführung sagte. Die Forschungsmittel dafür 
würden in der Schweiz, der EU und den USA massiv erhöht. Forschung, 
Politik und Wirtschaft erhofften sich wichtige Wettbewerbsvorteile. 
Einige sähen sogar die dritte industrielle Revolution am Horizont.
Nanotechnologie aus wissenschaftlicher und ethischer Sicht
Was das Vordringen in die atomaren Dimensionen den Konsumentinnen 
und Konsumenten in der Zukunft bringen könnte, schilderte Empa- 
Direktor Prof. Dr. Louis Schlapbach. Zum Beispiel superflache 
Bildschirme, bei denen Millionen von Kohlenstoffröhrchen in 
Nanometer-Dimension das Bild erzeugen. Bereits seien hier erste 
Kontakte mit der Industrie geknüpft. Bei der praktischen Arbeit mit 
solchen Nanoteilchen sei Vorsicht geboten, da noch nicht sicher sei, 
wie sich z.B. ein Einatmen der Teile auswirken könnte. Die 
gesellschaftlichen Szenarien zeigte der Philosoph und Ethiker Dr. 
Klaus Peter Rippe auf. Die Nanotechnologie als "Schlüsseltechnologie 
des 21. Jahrhunderts" werde sich auf die Gesellschaft auswirken. Den 
Ethiker interessierten, so Rippe, bei allen neuen Technologien drei 
entscheidende Punkte: Respekt, Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit. 
Punkto Respekt fordert er Überwachungsmöglichkeiten sowie 
Datenschutz und dass Patientinnen und Patienten gesagt würde, ob bei 
der Entwicklung eines Medikamentes Nanotechnologie eingesetzt worden 
sei. Unter Gerechtigkeit versteht er, dass der Zugang zu einer 
Technologie auch Entwicklungs- und Schwellenländern offen steht. Und 
hinsichtlich Nachhaltigkeit müsse man sich fragen, ob durch die 
Technologie nicht giftige Substanzen freigesetzt werden oder ob sie 
allgemein umweltverträglich sei.
Der Nano-Dialog zwischen Hype, Hope und Hysterie
Die öffentliche Diskussion über die Chancen und Gefahren der 
Nanotechnologie sei erst im Anfangsstadium, doch bereits könnten 
gewisse Analogien zur Gentechnologie-Debatte gesehen werden, sagte 
Christoph Meili von der Stiftung Risiko-Dialog. Er sieht eine grosse 
Chance darin, den Risikodialog, den kommunikativen Austausch 
zwischen unterschiedlichen Interessengruppen, schon jetzt zu 
beginnen. Dabei müsse kommuniziert und nicht nur informiert werden. 
Momentan gebe es allerdings erst Ansätze dazu. Einer dieser Ansätze 
zum Dialog war die Veranstaltung an der Empa-Akademie, an der die 
Nanotechnologie bei Laborbesuchen erfahrbar und in Workshops 
vertieft diskutiert wurde. Die Tagung sensibilisierte, wie das Votum 
eines Forschenden zeigt: "Ich werde künftig die Risiken besser 
bedenken, wenn ich ein Forschungsprojekt anpacke. Vielleicht sollte 
sogar jeweils eine unabhängige Stelle ein solches Risk-Assessment 
durchführen".
Kontaktperson
Dr. Christoph Meili
Stiftung Risiko-Dialog
Kirchlistrasse 2
CH - 9010 St.Gallen
Tel  ++41 (0)71 243 40 14
Fax ++41 (0)71 243 40 40
christoph.meili@risiko-dialog.ch
www.risiko-dialog.ch
Redaktion
Rémy Nideröst, Empa, Tel. 0041 (0)1 823 45 98,  
remigius.nideroest@empa.ch

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