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EMPA: 10 Jahre Empa in Thun Eine Keimzelle für Forschung und Technologie

Dübendorf (ots)

Innert 10 Jahren hat sich die Empa in Thun zu
einem international renommierten Zentrum für Werkstofftechnologie 
mit erstklassiger Ausrüstung entwickelt. Vielfältige Erfolge, 
basierend auf Kreativität und solidem Know-how, säumten den Weg. 
2003 wurde am Standort im Berner Oberland eine zweite Abteilung, 
"nanotech@surfaces", eröffnet.
Die Empa, beauftragt vom Bundesrat und unterstützt mit Geldern aus 
dem EMD, eröffnete am 1. Januar 1994 die Abteilung 
Werkstofftechnologie am neuen Standort in Thun. Knapp dreissig 
Mitarbeiter der Sektion "Material- und Prüftechnik" der Gruppe für 
Rüstungsdienste (GRD) erhielten so eine neue Arbeitgeberin.
Von Beginn an verstand sich die Thuner Forschungsstätte als 
Keimzelle des Neuen. Um an vorderster Front an zukunftsorientierten 
Technologien und massgeschneiderten Werkstoffen mitzuarbeiten, 
benötigte es nicht nur Kreativität und hervorragendes Know-how zu 
Metallverarbeitung und Maschinen- und Apparatebau, sondern auch 
Input von aussen. Abteilungsleiter Dr. Lukas Rohr schuf in den 
folgenden Jahren neue Arbeitsplätze, die mit ExpertInnen 
internationaler Herkunft besetzt wurden. Zahlreiche Karrieren nahmen 
von hier ihren Ausgang. Ein aktuelles Beispiel dafür ist die 
Berufung von Dr. Christophe Ballif, Leiter der Empa-"Nanowerkstatt", 
an den Lehrstuhl für "Physikalische Elektronik" am Institut für 
Mikrotechnik der Universität Neuenburg.
Auf anspruchsvolle Fragen aus der Industrie nützliche Antworten 
finden
Durch nutzbringende Antworten auf Fragestellungen der Industrie, 
u.a. zur Trägerrakete Ariane, hat sich die Empa aussichtsreich in 
das weltweite Netz der Werkstofftechnologie eingebunden. Sie erschuf 
innovative Produkte mit internationaler Ausstrahlung: Formel-1- 
Motorenteile aus metallischen Verbundwerkstoffen, Brennstoffzellen 
mit thermisch gespritzten Schichten oder Nanoroboter für den Einsatz 
in Rasterelektronenmikroskopen sind Beispiele dafür.
Traditionelle mechanische und zerstörungsfreie Werkstoff-Prüfungen 
sind in den Hintergrund getreten. Dadurch entstand mehr Raum für 
disziplinenübergreifende Teamarbeit in einem multikulturellen 
Umfeld. Auf innovative Weise überschreiten die Mitarbeitenden in der 
täglichen Praxis die Grenzen der Disziplinen zwischen 
Materialwissenschaft, Festkörperphysik und Festkörperchemie.
Durch solche Ansätze ist es kürzlich in einem gemeinsamen 
Entwicklungsprojekt mit einer reputierten japanischen 
Forschungsinstitution gelungen, Erkenntnisse aus der 
Verbundwerkstoff-Technologie für Systemkomponenten zur 
thermoelektrischen Energiegewinnung umzusetzen. In folgerichtiger 
Entwicklung öffnete am 1. Januar 2003 neben der Abteilung 
"Werkstofftechnologie" eine zweite Abteilung, "nanotech@surfaces", 
in Thun ihre Tore. Eine kleine Gruppe von Forschern der Universität 
Fribourg, die sich auf dem Gebiet der Elektronenemitter aus 
Nanostrukturen weltweit einen ausgezeichneten Ruf erworben hat, baut 
unter der Leitung von Dr. Pierangelo Gröning eine neue 
Forschungstätigkeit innerhalb der Empa auf, um aus 
selbstorganisierenden Supramolekülen Nanostrukturen herzustellen.
Fondue - nun köchelt es auch auf dem Induktionsherd
In Thun gilt, was auch an der ganzen Empa gilt: Dank der vielen 
Schnittstellen und der anregenden Umgebung wurde ein 
Kreativitätszentrum aufgebaut, das heute attraktiver und bewährter 
Partner für Hochschulen und Industrie ist. Die intensivierte 
Zusammenarbeit mit Universitäten in Europa und Japan schuf eine 
wachsende Zahl von Doktoranden- und Diplomarbeitsplätzen. Mit 
Sorgfalt wird angehenden ForscherInnen und IngenieurInnen in 
Vorlesungen an Fachhochschulen und ETH sowie in zahlreichen 
zahlreichen Workshops und Kursen das Wissen aus der Empa vermittelt. 
Neben dem wissenschaftlichen Aspekt spielt die praktische Umsetzung 
von Projektarbeiten stets eine grosse Rolle: Studierende der FH 
Burgdorf entwickelten z.B. in Teamwork mit der Empa ein Fondue- 
Caquelon für Induktionskochherde: Mit modernsten Labormethoden und 
neuesten Verfahren spritzten sie auf den Boden eines 
Keramikcaquelons eine thermische Schicht mit geeigneter Struktur 
auf. Dank dieser spricht das Caquelon nun auch auf das Magnetfeld 
eines Induktionsherdes an. Das Hightech-Fonduecaquelon wurde zum 
Patent angemeldet und erhielt den 2. Burgdorfer Innopreis. Vier 
weitere Patentanmeldungen im ersten Halbjahr 2004 zeigen, dass es an 
Innovationskraft sicher nicht fehlt.
Dass die Thuner ForscherInnen inzwischen internationales Format 
besitzen, beweisen auch ihre vermehrten Erfolge bei der Bewerbung in 
internationalen Forschungsprogrammen der EU. Dort zeichnen sich auf 
Gebieten wie Medizinaltechnologie und Nanopulvern bereits die 
nächsten Fortschritte ab. Die Idee einer Keimzelle für Neuerungen 
ist Wirklichkeit geworden - aus der ehemaligen Prüfwerkstatt der 
Gruppe für Rüstungsdienste ist ein angesehenes Innovationszentrum 
entstanden.
Kontaktperson
Dr. Lukas Rohr, Abt. Werkstofftechnologie, Tel. +41 (0)33 228 29 59,  
lukas.rohr@empa.ch
Redaktion
Martina Peter, Abt. Kommunikation/Marketing, Tel. +41 (0)44 823 49 
87,  martina.peter@empa.ch

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