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Eidg.Materialprüf.- u. Forschungsanstalt

Empa feiert 125-jähriges Bestehen und öffnete ihre Türen in St. Gallen -- Open house im St. Galler „Moos”

Dübendorf (ots)

1880 wurde die Empa als Anstalt für die Prüfung
von Baumaterialien gegründet. Heute, 125-jährig, ist sie eine 
renommierte Forschungsinstitution im ETH-Bereich. Vieles von dem, 
was sie entwickelt und erforscht, stösst in der technisch- 
naturwissenschaftlichen Fachwelt auf Beachtung. Und nicht nur dort. 
Gut 3000 Besucherinnen und Besucher liessen es sich am Samstag, 18. 
Juni, trotz schönstem Badewetter nicht nehmen, die Forschungspfade 
der Empa im modernen Bau „im Moos“ zu entdecken.
„Mein Bild von der Empa ist detaillierter geworden“, so ein Besucher 
aus St. Gallen. „Ich habe vor dem Besuch nicht gewusst, dass die 
Empa Produkte nicht nur testet, sondern diese auch entwickelt und 
optimiert.“ – So oder ähnlich dürfte wohl der Eindruck der meisten 
gewesen sein, die am Samstag die Empa neu entdeckten. Die Wandlung 
von der Materialprüfanstalt zur modernen Foschungsinstitution ist 
vollzogen, dies bewiesen die St. Galler Empanerinnen und Empaner an 
ihrem Tag der offenen Tür eindrücklich. „Wo wollen wir anfangen?“ 
fragte eine Besucherin ihren Mann. Darauf er: „Lass uns doch einfach 
anfangen, die machen um vier Uhr schon wieder zu!“ – Wer immer den 
Schritt über die Schwelle der Empa am Standort St. Gallen machte, 
dem dürften wohl zuerst die kunterbunten Linien auf dem Boden der 
Eingangshalle aufgefallen sein. Dies waren sozusagen die Wegweiser 
zu den fünf Forschungspfaden, die es zu entdecken galt. Die 
Forschungspfade „der gesunde Mensch“, „Nanotechnologie“, „Energie“, 
“adaptive Werkstoffsysteme“ und „Technosphäre – Atmosphäre“ 
entsprechen den Forschungsprogrammen der Empa. Wer sich für die 
Nanotechnologie interessierte, brauchte beispielsweise nur den 
blauen Linien zu folgen und wurde so zu den entsprechenden Labors 
und MitarbeiterInnen geleitet. Ein sowohl einfaches, wie auch 
effektives Leitsystem, das sich mit seinen fünf Farben auch im 
übersichtlich gestalteten gedruckten Programm wiederfand.
Rund um den gesunden Menschen
Das Programm „Der gesunde Mensch“ steht in St. Gallen im 
Mittelpunkt. Auf dem gleichnamigen Forschungspfad nahmen die 
BesucherInnen den Blickwinkel einer Zelle ein und erlebten, dass 
diese auf Oberflächen ähnlich reagieren wie der Mensch, der barfuss 
über unterschiedlich strukturierte Materialien läuft. Wichtig ist 
diese Erkenntnis bei der Entwicklung so genannt biokompatibler 
Werkstoffe. Die Kenntnis der Reaktion von Zellen auf die 
Beschaffenheit der Oberfläche von Implantaten ist Voraussetzung bei 
deren Optimierung. Die Empa züchtet auch Bakterien, welche zur 
Herstellung von Bioplastik verwendet werden. Dieser ist biologisch 
abbaubar und wegen seiner Verträglichkeit für den Einsatz im 
Medizinalbereich wie geschaffen. Langjährige Erfahrung hat die Empa 
bei Schutzsystemen, besonders bei der Entwicklung von flammhemmenden 
Textilien. Reges Interesse zog die bekleidete Messpuppe Henry auf 
sich, wenn diese stündlich in ein Flammenmeer getaucht wurde, um die 
Auswirkungen von Kleiderbränden am Menschen zu veranschaulichen. 
Helme und Hüftprotektoren für die Stossdämpfung bei Stürzen, feuchte 
Wundverbände für rasche Heilung, leuchtende Bakterien, welche 
Tiefseefischen bei der Nahrungssuche helfen, waren ebenfalls zu 
sehen. Bei der Empa dienen letztere als Indikator für die Toxizität 
von Chemikalien.
Nanotechnologie verändert die Eigenschaften von Textilien
Textilien sind für die Empa am Standort St. Gallen seit ihrer 
Gründung ein zentrales Thema. Heute werden sie mit der 
Nanotechnologie immer weiter verbessert. Am Tag der offenen Tür 
wurde gezeigt, wie eine moderne Faser entsteht und Textilien dank 
Nanotechnologie neue Funktionalitäten und Eigenschaften erhalten. Zu 
sehen war beispielsweise eine Vorrichtung, mit der einzelne Fasern 
im Mikro- und Nanomassstab strukturiert werden. Für die Idee dazu 
und für deren Umsetzung wurde der St. Galler Mitarbeiter Marcel 
Halbeisen dieses Jahr sogar mit dem „Swiss Technology Award“ 
ausgezeichnet. Zu erleben war dieser Forscher wie auch seine 
Kolleginnen und Kollegen hautnah –überall gaben sie aufschlussreiche 
Erklärungen und beantworteten gerne die vielen Fragen der 
BesucherInnen.
Das Leben einer Cola-Dose und vieles mehr
Seit Jahrhunderten sind Geigenbauer auf der Suche nach dem perfekten 
Klang – neuerdings auch HolzforscherInnen der Empa. In 
Zusammenarbeit mit dem «Meisteratelier für Geigenbau» in München 
infizieren sie Holz mit ausgewählten Pilzen mit dem Ziel, die 
akustischen Eigenschaften des Materials zu verbessern. Ob sich damit 
das Geheimnis der berühmten Stradivari-Geigen lüften lässt, darüber 
konnte am Besuchstag noch gerätselt werden. Ein ausrangierter PC 
macht in der Schweiz seine letzte Reise in einen Recyclingbetrieb. 
Doch längst nicht alle Computer werden weltweit so sauber entsorgt. 
In Indien beispielsweise werden sie unter ganz anderen Bedingungen, 
die teils der Umwelt und den Menschen schaden, ausgeschlachtet und 
verwertet. Die Empa untersucht zusammen mit dem seco, welche 
Arbeitsschritte besonders kritisch sind und wie diese sich 
verbessern lassen, ohne den Menschen dort die Arbeit wegzunehmen. 
Ein Thema aus dem Forschungsprogramm „Technosphäre–Atmosphäre“, das 
die Gäste in eine ganz andere Welt versetzte. Interessantes wurde 
auch beim Programm „Energie“ gezeigt, nämlich die Auswirkungen eines 
Produktes auf die Umwelt. Eine Produkte- Ökobilanz umfasst den 
gesamten Lebenszyklus von der Herstellung über die Nutzungsphase bis 
zur Verwertung am Ende der Nutzungsdauer. Einbezogen werden dabei 
auch alle Transporte. Eindrücklich dargestellt wurde das den auf dem 
Energiepfad Wandelnden am „Leben einer Cola-Dose“.
Ein grosses Fest und anschliessend noch eine Bratwurstparty
Im und um den vom Architekten Theo Hotz entworfenen Empa-Bau „im 
Moos“ wurde an diesem Samstag neben den fachlichen Informationen 
auch sonst noch vieles geboten. Wer den Wettbewerb richtig 
ausfüllte, wurde mit einem kleinen Präsent belohnt. Als Attraktion 
wurde stündlich spielerisch eine kleine Chemielektion mit Knall- und 
Farbeffekten geboten. Im Kinderclub „Zauberwelt“ durften sich die 
Kleinen wohl fühlen, während die Eltern auf Entdeckungsreise gingen. 
Im Kinderkino „Harry Potter“ wurden nonstopTrickfilme gezeigt. Im 
Rahmen des 125-Jahr-Jubiläums war auch ein Fotowettbewerb für 
angehende GestalterInnen ausgeschrieben worden. Die eingereichten 
Arbeiten waren in St. Gallen erstmals ausgestellt. Jugendliche, die 
noch keinen festen Berufswunsch haben, konnten sich über die an der 
Empa angebotenen Lehren informieren, z.B. PolytechnikerIm, Chemie- 
oder PhysiklaborantIn. Den BesucherInnen und Besuchern bot sich an 
diesem Tag sehr viel. Empanerinnen und Empaner liessen den Tag, 
nachdem sie die Türen für die Öffentlichkeit wieder geschlossen 
hatten, mit der alljährlichen „Bratwurstparty“ gemütlich ausklingen.
Redaktion: Rémy Nideröst, Tel. 044 823 45 98,  
remigius.nideroest@empa.ch
Das Bild zur Medienmitteilung und weitere Bilder vom Tag der 
offenen Tür in St. Gallen ist verfügbar in Druckauflösung unter 
www.empa.ch/bilder
Tag der offenen Tür am Empa-Standort in Dübendorf: Samstag, 25. 
Juni 2005, 9 bis 16 Uhr
Aktueller Veranstaltungshinweis
Anschliessend an die Mitgliederversammlung des tebo, 
Technologiezentrum für die Euregio Bodensee, werden am Mittwoch, 22. 
Juni 2005, um 17 Uhr, folgende Referate gehalten:
• Prof. Dr. Jan-Egbert Sturm vom Thurgauer Wirtschaftsinstitut an 
der Universität Konstanz spricht zum Thema «Die Wachstumsperformance 
der Schweiz – ein internationaler Vergleich». Prof. Sturm dürfte 
neuer Leiter der Konjunkturforschungsstelle KOF an der ETH in Zürich 
werden und somit Nachfolger des in Pension gehenden Prof. Bernd 
Schips.
• Prof. Dr. Louis Schlapbach, CEO der Empa, erläutert die Rolle der 
«Empa als Innovationsförderer». Vor dem Hintergrund der Diskussion 
über die Positionierung der Empa, welche im ETH-Rat geführt wird und 
auch in der Ostschweiz für hohe Wellen sorgt, verspricht das Referat 
eine sachliche Information über den Stand der Diskussion.
• Daniel Fäh, Empa Testmaterials AG, informiert unter dem Thema 
«Empa Spin-off erfolgreich im internationalen Markt» über den 
erfolgreichen Start seiner Firma.
• Walter Nüesch von der Firma Powerprotec schliesslich referiert 
über die Nutzung von «High-Tech-Textilien in der Formel 1». Walter 
Nüesch entwickelt die Sicherheitsseile für die Räder der Formel 1- 
Boliden.

Plus de actualités: Eidg.Materialprüf.- u. Forschungsanstalt
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  • 17.06.2005 – 10:05

    KantonsschülerInnen auf Forschungspfaden

    Dübendorf (ots) - Kantonsschülerinnen und -schüler aus der Region konnten am Donnerstag, 16. Juni 2005, als Erste die Forschungspfade der Empa an ihrem Standort St. Gallen unter die Füsse nehmen, noch bevor am Samstag, 18. Juni 2005, die Türen für alle Interessierten anlässlich des 125-Jahr-Jubiläums geöffnet werden. Rund 200 Schülerinnen und Schüler aus Appenzell, Wattwil und St. Gallen nahmen ...

  • 16.06.2005 – 10:11

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