Krankenkassenprämien 2005: Kinder kosten nächstes Jahr weniger
Zürich (ots)
Querverweis auf Grafik: www.newsaktuell.ch/d/story.htx?nr=100479332
Die Krankenkassenprämien für das Jahr 2005 steigen um 4,1 Prozent, so das Resultat der Berechnungen des Internet-Vergleichsdiensts comparis.ch. Die Erhöhung ist im Vergleich zu anderen Jahren sehr moderat, über die Altersklassen verteilt aber nicht einheitlich. Bei den Erwachsenen beträgt der Aufschlag 4,3 Prozent. Wieder trifft es die 19- bis 25-Jährigen härter: Sie müssen durchschnittlich über 6 Prozent mehr an Prämien bezahlen. Freuen können sich hingegen Familien: Die Kinderprämien sinken im Schnitt um 1,5 Prozent.
Der Internet-Vergleichsdienst comparis.ch verfügt bereits für rund drei Viertel aller Versicherten über die provisorischen Krankenkassenprämien 2005. Aufgrund dieser Zahlen hat die Spezialistin für Krankenkassen-Vergleiche berechnet, dass die landesweite Prämienerhöhung über alle Franchisen und Altersgruppen durchschnittlich 4,1 Prozent betragen wird. 2004 betrug der so berechnete Prämienaufschlag 7,4 Prozent.
Tiefere Prämien - höheres Risiko bei Kindern
Während bei den Erwachsenen im kommenden Jahr der Aufschlag im Schnitt 4,3 Prozent beträgt, werden die Krankenkassenprämien im nächsten Jahr für Kinder bis 18 Jahre 1,5 Prozent tiefer sein. 16 Prozent weniger Prämien muss man zum Beispiel bei der Helsana für Kinder ohne Wahlfranchise bezahlen. Ein weiterer Grund für die tieferen Prämien ist, dass viele Kassen Kinder mit einer Wahlfranchise aufgrund der neuen Franchisenregelung in eine höhere Kategorie umteilen müssen. Die Eltern sparen so zwar einen schönen Batzen Geld, aber sie tragen auch ein höheres Risiko, falls das Kind krank wird.
Es trifft nochmals die jungen Erwachsenen
Wenig Freude an den neuen Prämienrechnungen dürften einmal mehr die jungen Erwachsenen haben. Laut Berechnungen von comparis.ch steigen die Prämien der 19- bis 25-Jährigen über alle Franchisenkategorien hinweg um 6,2 Prozent. Bereits in den Vorjahren wurde diese Alterskategorie jeweils mit einem überdurchschnittlichen Prämienanstieg belastet. Im letzten Jahr lag er bei fast 11 Prozent.
Einheitliche Aufschläge in den Kantonen
Im Gegensatz zu früheren Jahren ist die Prämienerhöhung über die Kantone hinweg gesehen mit 3 bis 6 Prozent sehr ausgeglichen. Dabei fällt auf, dass Kantone mit hohen Krankenkassenprämien, wie etwa Genf oder Basel, unterproportionale Aufschläge von 3 Prozent verzeichnen, während das sonst günstige Appenzell-Innerhoden eine Erhöhung von über 5 Prozent ausweist. Aber aufgepasst: Die tatsächliche Erhöhung in Franken ist massgebend. Und hier dreht sich das Bild: Die Genferinnen freuen sich über ihre moderate Erhöhung von 3 Prozent - in Franken macht dies, basierend auf der hohen kantonalen Durchschnittsprämie, Mehrkosten von CHF 11 pro Monat aus. In Appenzell liegt dieser Wert lediglich bei CHF 9 pro Monat, womit die absoluten Prämiendifferenzen zwischen den Kantonen weiter steigen dürften.
Jo-Jo-Effekt bei den Prämienerhöhungen?
Ist es mit den Prämienerhöhungen wie mit dem Gewichtsverlust bei Diäten? Zuerst nimmt man ab, um später umso mehr zuzunehmen. Ein Blick auf die Grafik zeigt, dass die Gesundheitskosten seit Einführung des Krankenversicherungsgesetzes (KVG) pro Jahr kontinuierlich zwischen 4 und 6 Prozent stiegen. Dagegen wiesen die jährlichen Prämienerhöhungen beträchtliche Schwankungen zwischen 3 und 10 Prozent auf. In den Jahren 1998 bis 2001 nahmen die Gesundheitskosten stärker als die Prämienerhöhungen zu. Die Krankenkassen wurden damals vom Bundesamt für Sozialversicherung (BSV) dazu gezwungen, Reserven aufzulösen, um die Mehrkosten nicht auf die Versicherten abzuwälzen. Dies spiegelte sich in der Entwicklung der Reserven wieder, die 2002 mit 12,8 Prozent weit unter dem gesetzlichen Limit lagen. Diesen Notstand bei den Reserven bekamen die Versicherten in den Jahren darauf zu spüren: 2002 und 2003 gab es Prämienerhöhungen um 10 Prozent.
Eine solch ungesunde Entwicklung könnte sich bereits im kommenden Jahr wieder zeigen. Die Prämien steigen einmal mehr nicht proportional zu den Gesundheitskosten. Zwar haben sich die Reserven der Krankenkassen wieder etwas erholt, aber 57 der 93 Krankenkassen in der Schweiz verfügen gegenwärtig nicht über die gesetzlich vorgeschriebenen Reserven. Gelingt es nicht, eine massive Verlangsamung der Kostensteigerung im Gesundheitswesen durchzusetzen und sollen die Krankenkassen ihrer gesetzlichen Verpflichtung bei den Reserven nachkommen, ist eine grössere Prämienerhöhung wohl schon im nächsten Jahr absehbar.
Entwicklung Kostensteigerung im Gesundheitswesen, Prämienerhöhung und Reserven der Krankenkassen. Grafik: comparis.ch
3 von 4 Versicherten können bereits jetzt die provisorischen Prämien 2005 ihrer Krankenkasse unter www.comparis.ch abfragen und vergleichen - Prämien weiterer Krankenkassen kommen laufend hinzu.
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