comparis.ch zur Zahl der Krankenkassenwechsel - Alternative Versicherungsmodelle sind 2006 der Renner
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Zürich (ots)
- Hinweis: Eine Tabelle mit den Mitgliederzahlen der 35 grössten Schweizer Krankenkassen kann im pdf-Format unter http://www.presseportal.ch/de/story.htx?firmaid=100003671 kostenlos heruntergeladen werden -
Trotz zum Teil markanter Prämienaufschläge ist die Zahl der Krankenkassenwechsel 2006 im Vergleich zum Vorjahr um ein Fünftel auf rund 200'000 zurückgegangen. Dies zeigt eine Umfrage des Internet-Vergleichsdiensts comparis.ch bei den 35 grössten Krankenkassen. Kassenwechsel waren weniger beliebt, aber die Zahl der Versicherten, die innerhalb ihrer eigenen Krankenkasse neu in ein alternatives Versicherungsmodell (HMO, Hausarzt-Modell, Telmed) gewechselt haben, hat markant zugenommen.
Auf das Jahr 2006 hin haben rund 200'000 Versicherte die Krankenkasse gewechselt. Im Vorjahr waren es 250'000. Die Wechselquote ging von 3,3 auf 2,7 Prozent zurück. Dies, obwohl die Prämien im Vergleich zu 2005 stärker gestiegen sind. Auf das Jahr 2004 hin wechselten sogar 4,6 Prozent der Versicherten die Krankenkasse. Diese Zahlen beruhen auf einer Umfrage des Internet-Vergleichsdiensts comparis.ch bei den 35 grössten Krankenkassen, die zusammen mehr als 95 Prozent der Versicherten repräsentieren.
Verlierer und Gewinner 2006
CSS, die mitgliederstärkste Krankenkasse, konnte ihren Bestand von 960'000 Mitgliedern halten. Die ganze CSS-Gruppe (CSS, Arcosana, Auxilia Vollèges) hat sogar leicht zugelegt. Die Abwanderung bei Helsana, der Nummer zwei auf dem Markt, hat wieder eingesetzt. Das Resultat sind 4 Prozent weniger Versicherte. Als Gruppe ist Helsana mit ihren Tochterkassen trotzdem nochmals um 3 Prozent gewachsen. Der Zuwachs von 75'000 Versicherten bei den Helsana-Töchtern Progrès, Sansan und Avanex hat sich im Vergleich zum Vorjahr - über 100'000 neue Versicherte - aber abgeschwächt. Trotzdem ist Progrès in die Top Ten der grössten Krankenkassen vorgestossen. Auch Groupe Mutuel konnte den Versichertenbestand ausbauen, allerdings nicht aus eigener Kraft, sondern durch die Übernahme von Philos. Assura, die Billigkasse aus der Westschweiz, ist weiter auf Wachstumskurs und liegt mittlerweile auf Platz 6.
Anteilsmässig am meisten Versicherte verloren hat die Krankenkasse 57: minus 31 Prozent. Die starken Prämienaufschläge haben offensichtlich viele Versicherte vertrieben. Im Gegensatz dazu hat die Atupri stark zugelegt. Sie ist zwar keine Billigkasse, trotzdem bietet sie sehr attraktive Prämien. Dies und das gute Qualitätsrating erklären den ansehnlichen Versichertenzuwachs von 22 Prozent. Visana konnte überraschenderweise den seit ihrer Entstehung andauernden Abwärtstrend stoppen und bei den Versicherten erstmals leicht zulegen. Ein Grund dafür ist das neue flächendeckende Hausarztmodell, das die Berner Kasse seit letztem Herbst anbietet.
Bei der eigenen Kasse Prämien sparen
Die Prognose vom vergangenen November von 300'000 Wechslern für 2006, bestätigt sich nicht. Das Interesse, etwas gegen die hohen Krankenkassenprämien zu unternehmen, war bei den Versicherten im vergangenen Herbst trotzdem markant höher als in den Vorjahren. Die Webseite www.comparis.ch etwa hat deutlich mehr Besuche als im Vorjahr verzeichnet. Eine Analyse von comparis.ch zeigt, dass die Versicherten häufiger, aber anders als in den Vorjahren gehandelt haben: Statt die Krankenkasse zu wechseln, sparen sie Prämien durch einen Wechsel in ein alternatives Versicherungsmodell (z. B. Hausarzt-, HMO- oder Telmed-Modell). Nicht zuletzt dank des ausgebauten Grundversicherungsvergleichs von comparis.ch dürften viele Versicherte festegestellt haben, dass sie bei der eigenen Kasse bleiben, den langjährigen Hausarzt behalten und trotzdem bis zu 20 Prozent Prämien sparen können.(1)
Offertanfragen für alternative Versicherungsmodelle haben sich bei comparis.ch gegenüber dem Vorjahr verdoppelt. Lieblinge unter den alternativen Versicherungsmodellen sind die Telmed-Lösungen. Dabei verpflichtet sich die versicherte Person, vor einem Arztbesuch immer zuerst ein medizinisches Callcenter zu kontaktieren. So werden unnötige Behandlungen vermieden, die Versicherten mit Prämienrabatten belohnt.
Trendwende bei den alternativen Versicherungsmodellen
Nachdem in den vergangenen Jahren die Mitgliederzahlen bei den alternativen Versicherungsmodellen stagnierten oder gar rückläufig waren, hat sich das Blatt nun gewendet. Vier Mal mehr Mitglieder in alternativen Versicherungsmodellen als im Vorjahr verzeichnet zum Beispiel CSS für das Jahr 2006. Auch Helsana stellt eine markante Zunahme fest: Je nach Produkt beträgt dort der Versichertenzuwachs zwischen 16 und 30 Prozent. Ebenfalls einen klaren Trend zu den alternativen Versicherungsmodellen beobachten Concordia und Groupe Mutuel. Letztere will in Zukunft in der ganzen Schweiz ihr Hausarztmodell anbieten.
"Die Beliebtheit der alternativen Versicherungsmodelle ist begrüssenswert", sagt Richard Eisler, Geschäftsführer von comparis.ch. "Je mehr Personen sich für alternative Versicherungsmodelle entscheiden, umso eher gibt es Hoffnung auf eine Dämpfung des dauernden Kostenanstiegs im Gesundheitswesen, welcher die Ursache für die jährlichen Prämiensteigerungen ist."
Kassenwechsel noch möglich
Versicherte mit der Minimalfranchise von 300 Franken und traditioneller Grundversicherung haben noch bis Ende März 2006 die Gelegenheit, ihre Krankenkasse per Ende Juni 2006 zu kündigen und zu einer günstigeren Kasse zu wechseln. Alle anderen Versicherten müssen bis zum Herbst warten, um die Krankenkasse, das Versicherungsmodell oder die Franchise zu wechseln.
Notiz an die Redaktionen: In der Beilage erhalten Sie eine Tabelle mit den Mitgliederzahlen der 35 grössten Schweizer Krankenkassen.
(1) Siehe Medienmitteilung "Neues Prämienspar-Rezept vom Hausarzt" vom 20. September 2005. Abrufbar unter: http://www.comparis.ch/comparis/press/communique.aspx#refs2
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Richard Eisler
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