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comparis.ch: Studie zu Spitalzusatzversicherungen - Zweiklassenmedizin für viele bereits Realität

Zürich (ots)

In den Augen der Versicherten existiert bereits
heute eine Zweiklassenmedizin: Fast drei Viertel der Schweizerinnen 
und Schweizer sind zumindest teilweise der Meinung, dass nicht mehr 
alle Patienten die bestmögliche medizinische Behandlung erhalten. 
Dies zeigt eine repräsentative Studie des Internet-Vergleichsdiensts 
comparis.ch. Mehr als die Hälfte der 1000 Befragten ist zudem der 
Meinung, dass in zehn Jahren nur noch die Reichen medizinisch 
wirklich gut versorgt werden.
Zürich, 26. April 2006 - Eine repräsentative Studie des Internet- 
Vergleichsdiensts comparis.ch zum Thema Spitalzusatzversicherungen 
gewinnt durch die bevorstehende Diskussion über die Einheitskasse im 
Nationalrat zusätzlichen Zündstoff. comparis.ch wollte unter anderem 
wissen, wie zufrieden die Versicherten mit der Krankenversicherung 
sind und wie sie die Zukunft sehen.
Die heute vorab veröffentlichten Ergebnisse der Studie sind 
brisant: Bei der Hälfte der Befragten herrscht die Meinung vor, dass 
eine Zweiklassenmedizin bereits heute Realität ist. Ein weiteres 
Viertel glaubt, dass zum Teil nicht mehr alle Patienten Zugang zu 
den besten Behandlungsmethoden und Therapien erhalten. Für die 
Studie wurden 1001 Personen in der Deutsch- und Westschweiz befragt. 
Das Marktforschungsinstitut Demoscope hat Ende März die telefonische 
Umfrage durchgeführt.
Düstere Zukunftsaussichten
Noch düsterer ist der Ausblick in die Zukunft: Sechs von zehn 
Befragten erwarten in den nächsten Jahren einen "radikalen" Abbau 
von Leistungen in der Grundversicherung. Ein Viertel ist der 
Meinung, dass Kürzungen von Leistungen in der Grundversicherung 
durchaus möglich sind. Interessant ist, dass Personen mit höheren 
und hohen Einkommen stärker davon überzeugt sind, dass ein 
Leistungsabbau stattfinden wird als Personen mit einem 
Monatseinkommen unter 4000 Franken. Auch wer schon einmal im 
Spital war, glaubt eher an einen Leistungsabbau.
"In zehn Jahren können sich nur noch Reiche den Zugang zu den 
besten Therapien und Behandlungsmethoden leisten": Dieser These 
stimmen drei Viertel der Befragten ganz oder teilweise zu. Die hohe 
Zustimmung kann man in allen Alters- und Einkommensklassen 
beobachten.
Heutige Leistungen genügen 
Die Schweizerinnen und Schweizer haben Angst davor, wie sich das 
Gesundheitswesen in Zukunft entwickeln wird. Mit der heutigen 
Situation sind sie dagegen zu einem grossen Teil zufrieden. Die 
Leistungen in der obligatorischen Grundversicherung, so wie sie 
heute sind, empfinden 75 Prozent der Befragten als ausreichend. Nur 
für 17 Prozent sind sie nicht ausreichend. Den Restlichen sind die 
Leistungen "teils/teils" ausreichend.
Zusatzversicherungen für zusätzlichen Luxus 
Auch wenn der grösste Teil der Befragten die Leistungen der 
obligatorischen Grundversicherung als ausreichend empfindet, eine 
Spitalzusatzversicherung haben sie trotzdem abgeschlossen. Von den 
1001 Befragten haben 27 Prozent eine private oder halbprivate 
Spitalzusatzversicherung. Häufigste Gründe für den Abschluss solcher 
Zusatzversicherungen sind die freie Arzt- oder Spitalwahl und "mehr 
Luxus", sprich individuelle Weckzeiten oder Essen nach Wunsch. Wer 
halbprivat versichert ist, hat üblicherweise Anspruch auf ein 
Zweibett-Zimmer und die Behandlung durch den Oberarzt. 
Privatversicherte liegen in der Regel im Einerzimmer und werden vom 
Chefarzt behandelt. 45 Prozent der Befragten sind mit einem Zusatz 
"allgemeine Abteilung ganze Schweiz" versichert. Damit können sie 
sich auch ausserhalb des Wohnkantons im Spital behandeln lassen.
Am häufigsten nicht abgeschlossen werden 
Spitalzusatzversicherungen, weil es am Geld fehlt. Wo die Prämien 
für die Grundversicherung schon relativ hoch sind, ist der Anteil 
der Personen mit einer Spitalzusatzversicherung geringer. In der 
teuren Westschweiz verzichten fast 40 Prozent auf eine solche 
Versicherung. In den fünf Deutschweizer Kantonen mit den günstigsten 
Prämien (Appenzell Innerrhoden, Appenzell Ausserrhoden, Obwalden, 
Nidwalden und Uri) verzichtet dagegen kein einziger der Befragten 
auf eine Spitalzusatzversicherung.
Gemeinsam ist diesen Kantonen nicht nur das tiefe Prämienniveau, 
sondern auch dass sie kein grosses Spital oder Universitätsspital 
haben. Wer hier keine Spitalzusatzversicherung hat, vertraut darauf, 
dass der Staat dafür sorgt, dass die Patienten optimal versorgt 
werden, bei Bedarf auch ausserhalb des Wohnkantons. "Das Vertrauen 
in den Staat ist aber nicht vorhanden, was bei der Diskussion um die 
Einheitskasse zu denken geben sollte" meint Richard Eisler, 
Geschäftsführer von comparis.ch.
Brennendes Haus versichern 
Bedenklich stimmt, dass über ein Drittel der Befragten ohne 
Zusatzversicherung eine solche in Betracht ziehen würden, wenn es 
schon zu spät wäre: Nämlich vor einem geplanten Spitalaufenthalt 
oder bei der Verschlechterung des Gesundheitszustands. Wenn das Haus 
brennt, ist es allerdings zu spät, um es noch zu versichern. Dies 
gilt auch bei den Spitalzusatzversicherungen: Im Gegensatz zur 
obligatorischen Grundversicherung sind die Krankenkassen nicht 
verpflichtet, Versicherte aufzunehmen. Wer bereits krank oder 
gesundheitlich vorbelastet ist, kann abgelehnt oder nur mit einem 
Vorbehalt aufgenommen werden. Darum: Wer den Abschluss einer 
Spitalzusatzversicherung in Betracht zieht, sollte sich frühzeitig 
darum kümmern. Ein Preis-/Leistungsvergleich findet sich auf 
www.comparis.ch.
Weitere Informationen: 
Richard Eisler
Geschäftsführer
Telefon 044 360 52 62
E-Mail:  media@comparis.ch
Internet: www.comparis.ch
Präsentation der Studie zu Spitalzusatzversicherungen: 
Interessierten Journalisten und einem Fachpublikum stellt 
comparis.ch die ausführlichen Ergebnisse der Studie 
"Spitalzusatzversicherung" vor: Dienstag, 2. Mai 2006, 16.00 - 16.45 
Uhr bei comparis.ch, Stampfenbachstrasse 48, 8006 Zürich. Anmeldung 
bis 28.April an  media@comparis.ch. Studienbestellungen unter 
gleicher Adresse.

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