comparis.ch: Analyse zur Wechselbereitschaft der Krankenversicherten - Angst und Bequemlichkeit kosten 1174 Franken
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Zürich (ots)
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Fast 2000 Franken beträgt das durchschnittliche Sparpotenzial in der obligatorischen Kranken-versicherung im kommenden Jahr pro Haushalt. Die Analyse des Internet-Vergleichsdiensts comparis.ch zeigt weiter, dass unter den Versicherten, die einen Krankenkassenwechsel zunächst kategorisch ablehnen, in erster Linie die jüngeren Versicherten, Männer und die Besserverdienenden bereit sind, ihre Meinung zu ändern und einen Wechsel in Betracht zu ziehen, wenn ihnen ihr Sparpotenzial aufgezeigt wird. Personen aus der untersten Einkommensklasse schlagen dagegen vermehrt wider besseren Wissens ihre Sparmöglichkeiten aus. Wer jemals die Kasse gewechselt hat, ist eher wieder zu einem Wechsel bereit. Und Haushalte, die aus Angst vor administrativem Aufwand und Bequemlichkeit einen Wechsel ablehnen, verzichten auf ein Sparpotenzial von 1174 Franken pro Jahr.
Zürich, 29. Oktober 2007 - Eine vor Wochenfrist publizierte repräsentative Studie des Internet-Vergleichsdiensts comparis.ch hat gezeigt, dass die Versicherten das Sparpotenzial in der obligatorischen Grundversicherung viel zu tief einschätzen. (1) Kein Wunder, dass nur je 5 Prozent der Umfrageteilnehmer ihre Bereitschaft zu einem Krankenkassenwechsel mit "ja" oder "vielleicht" bekundeten, während vier von fünf sich einen Wechsel "sicher nicht" vorstellen können. Wird den befragten Versicherten aufgezeigt, wie viel Geld sie effektiv bei den Prämien für die Krankenkasse sparen können, ändern sie ihre Einstellung gegenüber einem Krankenkassenwechsel: Nur noch jeder Zweite sagt "sicher nicht", 13 Prozent sagen "ja" zu einem Wechsel und 17 Prozent "vielleicht". (2) Das Sparpotenzial liegt für alle befragten Haushalte bei durchschnittlich 1193 Franken, wenn sie sich für die günstigste Krankenversicherung am eigenen Wohnort entscheiden würden und bei 1925 Franken, wenn sie zusätzlich die Franchise optimieren würden.
comparis.ch nun hat die Antworten jener vier Fünftel der Befragten, welche sich einen Wechsel der Krankenkasse spontan "sicher nicht" vorstellen können, weiter ausgewertet, um folgende Fragestellungen zu vertiefen. Erstens wurde untersucht, wer aufgrund der Information über das Sparpotenzial seines Haushalts seine Einstellung zu einem Krankenkassenwechsel von "sicher nicht" zu "ja" oder "vielleicht" ändert. Zweitens wurden die Antworten jener Versicherten genauer analysiert, die trotz Kenntnis des enormen Sparpotenzials die Wahl des für sie günstigsten Produktes an ihrem Wohnort weiterhin kategorisch ablehnen (sog. Wechselverweigerer).
Wer ändert seine Meinung? * Die wechselbereiten Familien haben mit 2222 Franken ein um 23 Prozent höheres Sparpotenzial als Familien, die einem Wechsel gegenüber negativ eingestellt bleiben. Bei den Alleinerziehenden ist dagegen das Sparpotential bei den wechselbereiten Haushalten gleich hoch wie bei den Wechselverweigerern (siehe Tabelle 3). * Jüngere Personen lassen sich durch das Sparpotenzial eher umstimmen: 20- bis 49-jährige Befragte ändern eher ihre Meinung und stehen nach Aufzeigen ihres Sparpotenzials der Wahl einer neuen Krankenversicherung plötzlich positiv gegenüber (sog. Wechselbefürworter). Besonders flexibel im Wechselverhalten zeigt sich die Altersgruppe der 20- bis 29-Jährigen: Mit 45 Prozent liegt in dieser Altersgruppe der Anteil der Wechselbefürworter fünf Mal höher als in der Altersgruppe der über 70-Jährigen (siehe Tabelle 1). * Männer sind mit 30 Prozent eher zu einem Umdenken zu bewegen gegenüber 22 Prozent der Frauen. * Die Untersuchung nach Haushaltform ergibt folgendes Bild: Alleinerziehende ändern ihre Einstellung zum Kassenwechsel mit 38 Prozent am häufigsten von "sicher nicht" zu "ja" oder "vielleicht", wenn ihnen ihr Sparpotenzial vorgerechnet wird. Bei den Singles sind es nur 21 Prozent, bei den Familien 31 Prozent (siehe Tabelle 3).
Bei den Reichen lernt man sparen Befragte aus der tiefsten Einkommensklasse (bis CHF 4000 brutto Haushaltseinkommen pro Monat) haben gemäss Studie (3) bisher am wenigsten häufig die Krankenkasse gewechselt, obwohl sie das höchste Sparpotenzial haben. (4) Es erstaunt, dass die Wechselverweigerer aus dieser Einkommensklasse auch in Kenntnis ihres Sparpotenzials im Vergleich zu Besserverdienenden am wenigsten häufig ihre Meinung ändern: Von den ursprünglichen Wechselverweigerern aus Haushalten mit einem Einkommen unter 4000 Franken pro Monat ändern nur 24 Prozent ihre Meinung, nachdem ihnen gezeigt wurde, wie viel sie mit der Wahl der günstigsten Krankenversicherung an ihrem Wohnort sparen können. Bei der Gruppe mit den höchsten Einkommen (über 10000 Franken) liegt dieser Wert mit 36 Prozent um die Hälfte höher (Tabelle 2).
Gute Erfahrungen als Katalysator Wer schon einmal die Krankenkasse gewechselt hat, ändert eher seine ablehnende Haltung zum Kassenwechsel, wenn er sein Sparpotenzial erfährt, als Personen, die noch nie gewechselt haben (37 Prozent versus 21 Prozent). Und dies trotz höherem Sparpotenzial bei denen, die noch nie gewechselt haben: Ihr Sparpotenzial liegt mit 812 Franken pro Jahr um rund 40 Prozent höher als jenes derjenigen, die bereits einmal gewechselt haben (585 Franken). Für Richard Eisler, Geschäftsführer von comparis.ch, ist damit klar: "Wer einmal die Erfahrung gemacht hat, wie einfach ein Kassenwechsel möglich ist, für den braucht es einen viel geringeren Anreiz, um seine Kasse wieder zu wechseln. Wahrscheinlich würden noch viel mehr Versicherte einen Kassenwechsel ins Auge fassen, wenn ihnen bewusst wäre, wie einfach dieser möglich ist".
Angst vor administrativem Aufwand und Bequemlichkeit kosten 1174 Franken pro Haushalt comparis.ch wollte von allen Haushalten, die trotz Kenntnis ihres Sparpotenzials weiterhin einen Wechsel der Krankenkasse kategorisch ablehnen, wissen, wo die Gründe für die Zurückhaltung liegen. Für 64 Prozent ist die Zufriedenheit mit der jetzigen Kasse der wichtigste Grund, gefolgt von der Angst vor administrativem Aufwand und Bequemlichkeit mit 23 Prozent (weitere Gründe: siehe Tabelle 4). comparis.ch hat darüber hinaus das Sparpotenzial pro Antwortkategorie bei dieser Frage untersucht: Das höchste Sparpotenzial pro Haushalt findet sich bei den Personen, die aus Angst vor Leistungseinbussen die Krankenkasse nicht wechseln wollen: 1426 Franken pro Jahr. Offenbar wissen viele Leute nicht, dass die Leistungen in der Grundversicherung gesetzlich vorgeschrieben und somit überall gleich sind. Haushalte, die aus Zufriedenheit mit der eigenen Krankenkasse nicht wechseln wollen, haben ein Sparpotenzial von 1246 Franken pro Jahr und bei jenen, die aus Angst vor administrativem Aufwand und Bequemlichkeit die Kasse nicht wechseln wollen, liegt es bei 1174 Franken pro Jahr.
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(1) Studie vom 23. Oktober 2007: "Krankenkassenprämien 2008: Sparpotenzial wird massiv unterschätzt", abrufbar unter: http://www.comparis.ch/comparis/press/mediencorner.aspx. (2) "Krankenkassenprämien 2008: Sparpotenzial wird massiv unterschätzt", Seiten 9, 19. (3) Studie "Krankenkassenprämien 2008: Sparpotenzial wird massiv unterschätzt", Seite 10. (4) Studie "Krankenkassenprämien 2008: Sparpotenzial wird massiv unterschätzt", Seite 13.
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