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comparis.ch zur neuen Tarifstruktur beim Swisscom-Auskunftsdienst 1811 - Der Wettbewerb als Schein-Wettbewerb

Zürich (ots)

Swisscom hat heute eine neue Preisstruktur für den
Auskunftsdienst 1811 bekannt gegeben. Ins Mobilnetz weitervermittelte
Gespräche werden dadurch günstiger, solche ins Festnetz dagegen 
spürbar teurer. Wie eine Analyse des Internet-Vergleichsdiensts 
comparis.ch ergibt, bezahlen Swisscom-Kunden im Vergleich zu Ende 
2006, als der frühere Auskunftsdienst 111 eingestellt wurde, deutlich
mehr.
Der Auskunftsdienst 111, der für Schweizerinnen und Schweizer 
während Jahrzehnten die erste Anlaufstelle für Auskünfte aller Art 
war, ist Ende 2006 eingestellt worden. Für Telefon- und 
Adressauskünfte werden heute vor allem die Nummern 1811 sowie 1818 
genutzt. Erstere wird von der Swisscom betrieben, letztere von der 
1818 Auskunft AG. Die beiden Unternehmen teilen den Markt praktisch 
unter sich auf. Wie Comparis festgestellt hat, resultiert für 
Kundinnen und Kunden aus dem Wettbewerb kein Nutzen. Beide Anbieter 
verrechnen in etwa die gleichen Gesprächskosten, egal, ob lange oder 
kurze Gespräche geführt werden und unabhängig davon, ob die 
Auskunftsstelle das Gespräch direkt an den gewünschten Teilnehmer 
weitervermittelt oder nicht. Die Preisunterschiede bewegen sich im 
10-Rappen-Bereich. Ralf Beyeler, Telecom-Experte bei Comparis: «Im 
Bereich Auskunftsdienste haben wir es mit einem Schein-Wettbewerb zu 
tun. Auskünfte am Telefon kosten heute mehr als vor zwei Jahren.»
Ins Mobilnetz günstiger
Heute hat die Swisscom, der grösste Schweizer Telecomanbieter, eine 
neue Preisstruktur für den Auskunftsdienst 1811 bekannt gegeben. 
Vorteilhaft ist die neue Tarifstruktur für Festnetzkunden, die sich 
von der Vermittlungsstelle direkt ins Mobilfunk-Netz weiterverbinden 
lassen. Ab der 2. Gesprächsminute kostet das neu 22 Rappen/Minute 
statt wie bisher 50 Rappen/Minute. Auf der Verliererseite stehen die 
Festnetzkunden, die den Auskunftsdienst kontaktieren. Bei Swisscom 
kostet eine Auskunft bei 1811 in der ersten Gesprächsminute neu 70 
Rappen statt wie bisher 50 Rappen. Unverändert bleibt die 
Eintrittsgebühr von CHF 1.50. Ein 1-Minuten-Gespräch beim 
Auskunftsdienst kostet damit neu CHF 2.20 statt CHF 2. Gemäss der 
Analyse von Comparis haben sich bei Swisscom - bei einer typischen 
Gesprächsdauer von 30 bis 75 Sekunden - die Kosten für eine Auskunft 
seit Ende 2006 um 5 bis 20 Prozent erhöht. Unter vergleichbaren 
Annahmen sind auch beim Auskunftsdienst 1818 die Tarife heute um 10 
bis 25 Prozent höher als noch Ende 2006. Diese Preisanpassung bei 
1818 ist bis heute nie kommuniziert worden.
43 Prozent teurer als 2006
Noch schlechter aus sieht es für Festnetzkunden, die sich von der 
Auskunftsstelle direkt mit einem andern Festnetzteilnehmer verbinden 
lassen. Statt wie bisher höchstens 8 Rappen/Minute (ab 2. 
Gesprächsminute) bezahlen diese künftig einheitlich 22 Rappen/Minute.
Das ist eine happige Preiserhöhung, die sich preislich umso 
unvorteilhafter auswirkt, je länger ein Gespräch dauert. Die 
Tatsache, dass der Wettbewerb im Bereich der Auskunftsdienste nicht 
spielt, zeigt auch folgender Vergleich: Eine Auskunft mit direkter 
Weitervermittlung und einer Gesamtgesprächsdauer von 6 Minuten 
kostete Ende 2006 bei beiden Anbietern CHF 2.30. Inzwischen sind es 
bei beiden CHF 3.30. Dies entspricht einer Verteuerung von 43 
Prozent.
Hinweis an die Redaktionen:
Eine Tarifübersicht findet sich unter http://www.comparis.ch/telec
om/info/glossar.aspx?id=TC_Info_Auskunftsnummern

Kontakt:

Ralf Beyeler
Telecomexperte
Telefon: 044 360 52 77
Mobil: 079 467 07 81
E-Mail: ralf.beyeler@comparis.ch
www.comparis.ch

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