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comparis.ch zum neuen Abrechnungssystem des Mobilfunkanbieters Orange - Preiserhöhung durch die Hintertür

Zürich (ots)

Orange hat auf den 1. November in aller Stille ein
neues Abrechnungssystem eingeführt. Neu werden Mobilfunk-Gespräche 
nicht mehr sekundenweise, sondern in 10-Sekunden-Intervallen 
verrechnet. Die Folge: Orange generiert Mehreinnahmen in 
zweistelliger Millionenhöhe zulasten seiner rund 1 Million 
Privatkunden. «Preiserhöhungen durch die Hintertür taxiere ich 
schlicht und einfach als unfair», erklärt Ralf Beyeler, 
Telecom-Experte beim Internet-Vergleichsdienst comparis.ch.
Die Mobilfunkanbieter sind erfinderisch, wenn es darum geht, ihre 
Kassen zu füllen. Jüngstes Beispiel: Orange. Der Westschweizer 
Provider hat dieser Tage seinen rund 1 Million Privatkunden die 
Monatsrechnung verschickt und - en passant - mitgeteilt, dass per 1. 
November ein geändertes Abrechnungssystem eingeführt werde. Neu 
stellt Orange seinen Abo-Kunden nicht mehr sekundengenau erhobene 
Gesprächsgebühren in Rechnung; stattdessen werden alle Anrufe ins 
Schweizer Fest- und Mobilnetz, zur Orange-Box sowie alle in der 
Schweiz getätigte Auslandanrufe im 10-Sekunden-Takt abgerechnet. 
«Dieser Abrechnungstrick schwemmt Orange gemäss unserer Schätzung 
zusätzlich 15 bis 30 Millionen Franken pro Jahr in die Kasse», sagt 
Ralf Beyeler, Telecom-Experte bei comparis.ch.
Preiserhöhung von 4,4 Prozent
Die geänderte Abrechnungspraxis von Orange kommt im Endeffekt einer 
versteckten Preiserhöhung gleich. Davon sind die Mobilfunkkunden je 
nach Wahl des Abos und des persönlichen Gesprächsverhaltens in 
unterschiedlichem Ausmass betroffen. «Handy-Nutzer, die in der Regel 
kurze Gespräche führen, werden prozentual stärker zur Kasse gebeten 
als Langtelefonierer», analysiert Beyeler. Dass Oranges neue 
Abrechnungsmethode die Handy-Rechnung künstlich in die Höhe treibt, 
zeigt folgendes Fallbeispiel: Ein Kunde, der mit dem weitverbreiteten
Abo «Optima» telefoniert, hat bisher für rund 150 Gesprächsminuten 
und 40 SMS pro Monat CHF 73.50 bezahlt [1]. Das aus Konsumentensicht 
verschlimmbesserte Abrechnungssystem hat nun zur Folge, dass der 
gleiche Kunde für die gleiche Dienstleistung plötzlich 4,4 Prozent 
mehr bezahlen muss. Laut der Berechnung von comparis.ch werden dem 
«Optima»-Kunden im Fallbeispiel plötzlich 7 Minuten Gesprächskosten 
verrechnet, während denen er gar nicht wirklich telefoniert hat. 
Telecom-Experte Ralf Beyeler: «Mit dem neuen Abrechnungssystem hat 
Orange noch während des Spiels einseitig die Spielregeln geändert. So
was nennt man normalerweise 'Bschiss'!».
[1] Durchschnittliche Gesprächsdauer pro Anruf: 104 Sekunden. 
Dieser Wert entspricht gemäss Statistik des Bundesamtes für 
Kommunikation der durchschnittlichen Dauer eines Handy-Gesprächs im 
Inland (Statistik 2006).

Kontakt:

Ralf Beyeler
Telecom-Experte comparis.ch
Telefon: 044 360 52 77
Handy: 079 467 07 81
E-Mail: ralf.beyeler@comparis.ch
Internet: www.comparis.ch

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