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comparis.ch zur Situation der Schweizer Hypothekarschuldner - Tiefe Hypothekarzinsen stärken den Konsum

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Zürich (ots)

Information: Die Grafik "Tiefe Hypothekarzinsen:
Verwendung des eingesparten Geldes nach Sprachregion" kann unter 
www.presseportal.ch/de/pm/100003671 kostenlos heruntergeladen werden.
Schweizer Hypothekarnehmer empfinden die Zinsen zurzeit als tief 
und geben das durch die günstigen Zinsen eingesparte Kapital für den 
Konsum aus. Westschweizer verwenden das zusätzliche Geld am 
häufigsten für Konsumausgaben, Tessiner am wenigsten. Dies zeigt eine
repräsentative Umfrage des Internet-Vergleichsdiensts comparis.ch. 
Für die Wirtschaft ist das erfreulich. Steigen die Zinsen jedoch 
wieder, könnte dies für einige Hypothekarschuldner zum Problem 
werden.
Wer eine Hypothek aufnimmt, sollte Hypothekarzinsen von bis zu 5 
Prozent bezahlen können. Auch wenn - wie derzeit in der Schweiz - die
Zinsen tiefer sind, prüfen die Banken mit der so genannten 
Tragbarkeitsrechnung, ob sich der Hypothekarnehmer die Hypothek auch 
in einer Hochzinsphase leisten kann. Da momentan die Zinsen 
wesentlich tiefer sind, haben die Eigenheimbesitzer mehr Geld zur 
Verfügung. Der Internet-Vergleichsdienst comparis.ch wollte wissen, 
wie die Wohneigentümer dieses zurzeit zusätzlich frei verfügbare Geld
einsetzen und ist der Frage nachgegangen, ob die Hauseigentümer das 
Geld direkt ausgeben oder es auf die hohe Kante legen. Im Auftrag von
comparis.ch befragte das Marktforschungsinstitut Demoscope 1212 
Hypothekarschuldner in der ganzen Schweiz.
Geld fliesst in den Konsum
Knapp drei Viertel der befragten Eigenheimbesitzer geben an, sie 
bezahlten zurzeit weniger für ihre Hypothek als in der Vergangenheit.
Dadurch bleibt mehr Geld im Haushaltsportemonnaie. Dieses zusätzliche
Geld verwenden die Eigenheimbesitzer in erster Linie für den Konsum. 
So geben 62 Prozent der Befragten an, das zusätzliche Geld in 
irgendeiner Form wieder auszugeben. In der Westschweiz ist mit 65 
Prozent der Befragten der Anteil der Wohneigentümer am höchsten, die 
das zusätzliche Geld für den Konsum ausgeben (vgl. Grafik nächste 
Seite). In der Deutschschweiz geben 63 Prozent und im Tessin 55 
Prozent der Befragten mehr für den Konsum aus.
Die wichtigsten Ausgaben beim Konsum sind die eigene Wohnsituation
(36% der Befragten), also zum Beispiel Renovationen oder 
Anschaffungen wie Haushaltsgeräte oder Möbel, und die Freizeit (28%),
also Ferien, Kleider oder Restaurantbesuche. «Dass der Konsum durch 
die tiefen Hypothekarzinsen gestärkt wird, ist natürlich erfreulich 
für die Gesamtwirtschaft. Die Umfrage bestätigt die Tiefzinspolitik 
der Nationalbank», sagt Martin Scherrer, Bankenexperte bei 
comparis.ch.
Tessiner am sparsamsten
Mit 31 Prozent gibt knapp ein Drittel der Befragten an, das Geld zu 
sparen. Besonders gross ist der Anteil der Sparer in der 
italienischsprachigen Schweiz: Mit 42 Prozent legt dort fast jeder 
Zweite das Geld, das er wegen der zurzeit tiefen Hypothekarzinsen 
einspart, auf die hohe Kante. In der Deutschschweiz beträgt der 
Spareranteil 33 Prozent, im Welschland nur 15 Prozent.
Dass das zusätzliche Geld vor allem für den Konsum verwendet wird,
birgt auch Risiken: Steigen die Zinsen wieder, werden einige der 
Befragten Probleme haben, die Zinsen zu zahlen. Bei Hypothekarzinsen 
von 5 Prozent müssten sich 16,6 Prozent der Befragten einschränken, 
um die Zinsen weiterhin bezahlen zu können. Weitere 7,6 Prozent 
könnten die Zinsen nicht mehr bezahlen. Knapp drei Viertel der 
Befragten könnten die Zinsen auch dann aufbringen, wenn diese auf 5 
Prozent anstiegen. «Es zeigt sich hier, dass die 
Tragbarkeitsberechnung der Bank nur eine theoretische Grösse ist. Wie
der Hypothekarnehmer sein Geld in der Praxis ausgibt, steht auf einem
anderen Blatt», sagt Bankenexperte Scherrer. «Momentan rechnet zwar 
niemand mit Hypothekarzinsen von 5 Prozent, aber auch schon die 
Immobilienkrise Anfang der 1990er-Jahre wie auch die aktuelle 
Finanzkrise haben viele auf dem falschen Fuss erwischt.» Müssten 
Wohneigentümer plötzlich vermehrt ihr Heim verkaufen, weil sie sich 
die Hypothekarzinsen nicht mehr leisten könnten, hätte das für den 
Immobilienmarkt fatale Folgen.

Kontakt:

Martin Scherrer
Bankenexperte
Telefon: 044 360 34 00
E-Mail: media@comparis.ch
www.comparis.ch/banken

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