comparis.ch zur Motion für eine Krankenkassen-Prämienregion pro Kanton - Landgemeinden müssten für Zentren bluten
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Zürich (ots)
Der Bundesrat hat gestern die Annahme einer Motion empfohlen, die die Aufhebung der Prämienregionen für die Grundversicherung der Krankenkasse fordert. Wird die Motion angenommen und umgesetzt, dürfen sich die Versicherten in den Zentren dieser Kantone freuen: Ihre Prämien dürften einmalig kaum ansteigen oder würden sogar leicht sinken. Die Leidtragenden davon wären die Versicherten der ländlichen Regionen im gleichen Kanton: Ihre Prämien stiegen um bis zu 17 Prozent.
Elf Kantone haben mehr als eine Prämienregion. Prämienregionen ermöglichen es den Krankenkassen, innerhalb eines Kantons verursachergerecht unterschiedlich hohe Prämien anzubieten. Damit soll jetzt Schluss sein. Pro Kanton soll es zukünftig nur noch eine Krankenkassenprämie pro Versicherung geben. Dies fordert eine Motion. Der Bundesrat empfiehlt die Annahme der Motion, wie gestern Abend bekannt geworden ist.
Wird die Motion tatsächlich angenommen und werden die innerkantonalen Prämienregionen abgeschafft, stiegen die Krankenkassenprämien in den Zentren der Kantone während einer Übergangszeit zwar weniger stark, dafür umso mehr in den umliegenden Gemeinden. Dies zeigt eine Berechnung des Internet-Vergleichsdiensts comparis.ch. Diese basiert auf den aktuellen Prämien und auf der Annahme eines Prämienanstiegs von 5 Prozent.
Die Berechnungen zeigen: Versicherte, die jetzt in der günstigsten Prämienregion (Prämienregion 3) ihres Kantons wohnen, müssten Aufschläge von gegen 17 Prozent hinnehmen (vgl. Kantonsta-belle). Nur wenig besser würde es den Versicherten in der Prämienregion zwei ergehen: Um die 10 Prozent würde in diesen Regionen der Aufschlag aufgrund der einheitlichen Prämie pro Kanton betragen. Profiteure dieser Aufschläge wären die Versicherten in den Zentren: Ihre Prämien stiegen kaum oder liessen sich einmalig sogar leicht senken.
Dabei handelt es sich um eine konservative Berechnung: Müssen die Krankenkassen aufgrund zu niedriger Reserven die Prämien stärker erhöhen, wie dies im letzten Jahr der Fall gewesen ist und wohl auch in diesem Jahr geschehen wird, stiegen die Prämien in den aufzulösenden Prämienregionen noch stärker an. Zudem ist anzunehmen, dass die Kassen die Prämien in der Prämienregion eins kaum im vollen Ausmass senken. Dies hätte eine weitere Erhöhung des Prämienanstiegs in den aufzulösenden Regionen zur Folge.
«Letztlich zahlen die Landgemeinden die Zeche der Zentren», kommentiert Richard Eisler, Geschäftsführer des Internet-Vergleichsdiensts comparis.ch den Vorschlag. «Und das, obwohl die Prämien aufgrund regional unterschiedlich hohen Kosten unterschiedlich hoch sind.» Auch eine Anpassung über mehrere Jahre macht kaum einen Unterschied. «Der Prämienschock würde einfach über mehrere Jahre verteilt. Am Ende zahlen die Versicherten auf dem Land trotzdem die von den Bewohnern der Zentren verursachten Kosten mit», sagt Eisler.
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