comparis.ch zur Aufhebung der Rollover-Gebühren bei Swisscom - Endlich: Swisscom schafft die Knebelverträge ab
Zürich (ots)
Wer aus einem laufenden Handyvertrag aussteigen will, muss künftig keine überrissenen Strafgebühren mehr bezahlen. Jedenfalls bei Swisscom: Sie will diese konsumentenfeindliche Praxis noch in diesem Jahr stoppen. Der Internet-Vergleichsdienst comparis.ch freut sich, dass die Kunden nun weniger bevormundet werden.
Swisscom, die Schweizer Marktführerin im Telekommunikationsgeschäft, kommt weg von den Knebelverträgen. Gemäss einer Meldung der Nachrichtenagentur AWP will Swisscom damit aufhören, wechselwillige Kundinnen und Kunden an sich zu binden. Die sogenannten Rollover-Verträge sollen noch in diesem Jahr abgeschafft werden. Dies sind Verträge, die sich nach Ablauf der Mindestvertragsdauer automatisch jeweils um ein Jahr verlän-gern und nur einmal jährlich spesenfrei gekündigt werden können. Swisscom bestätigte auf Anfrage von comparis.ch das Vorhaben. Details, wann und wie Swisscom ihre Kundinnen und Kunden mit den neuen Vertragskonditionen beglücken will, sind aber noch nicht bekannt.
Bis anhin war es so, dass Kunden, die aus einem laufenden Handyvertrag aussteigen wollten, eine exorbitante Strafgebühr von mehreren hundert Franken bezahlen mussten. Swisscom war vor zehn Jahren nämlich die erste Anbieterin, die diese Knebelverträge für Mobilfunk-Abos eingeführt hat. Sunrise und Orange zogen kurz darauf nach.
Der Internet-Vergleichsdienst comparis.ch kritisiert diese kundenunfreundliche Praxis der Telecom-Anbieter seit Jahren. Dass Swisscom im Lauf dieses Jahres nun auf diese Strafe verzichten will, freut Ralf Beyeler, Telecom-Experte von comparis.ch. «Ich finde es super, dass Swisscom diesen Schritt macht. Wurde aber auch Zeit, nach zehn Jahren Knebelvertrag-Praxis.»
«Es ist eine Kunst, herauszufinden, wann der Kündigungstermin genau ist. Selbst die Hotline des Anbieters kann da nicht immer weiterhelfen. Und dass sich der Handyvertrag nach Ablauf der Mindestvertragsdauer automatisch um ein Jahr verlängert, haben die Kunden nie verstanden», so Beyeler. Der Telecom-Experte erwartet, dass die Mindestvertragsdauer beim Abschluss eines neuen Vertrags bleiben wird. «Dies ist durchaus berechtigt, wenn man sich ein neues Handy vom Anbieter subventionieren lassen will».
Auf Anfrage von comparis.ch teilte Sunrise mit, dass man aktuell keine Pläne hinsichtlich einer Änderung der automatischen Vertragsverlängerung habe. Sunrise analysiere jedoch die Markt-situation und behalte sich eine Reaktion darauf zu einem späteren Zeitpunkt vor. Sunrise wendet im Gegensatz zu Swisscom bei Festnetz und Internet ebenfalls die Knebelvertragsklausel an. Bei Orange tönt die Antwort ähnlich: Momentan sei keine Änderung geplant. Beyeler hofft, dass auch Sunrise und Orange bald ein Einsehen mit ihren Kundinnen und Kunden haben. Übrigens: Cablecom hat die Knebelverträge bei Festnetz, Internet und Digital-TV auf Anfang Jahr bereits abgeschafft.
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