Medienmitteilung: Im Corona-Jahr: Liechtensteiner und Schweizer sind die kreditwürdigsten Nationalitäten in der Schweiz
Un document
Medienmitteilung
Comparis-Analyse zu Bonität
Im Corona-Jahr: Liechtensteiner und Schweizer sind die kreditwürdigsten Nationalitäten in der Schweiz
Ältere Männer mit Schweizer Pass haben die beste Bonität. Das zeigt eine Analyse von Comparis in Kooperation mit der Wirtschaftsauskunftei CRIF. Bei den 26- bis 39-Jährigen haben allerdings chinesische Staatsbürger die höchste Kreditwürdigkeit in der Schweiz. Eine Schlüsselrolle spielt das Einkommen: «Je mehr Geld eine Person im Portemonnaie hat, desto bessere Konditionen erhält sie beim Abschluss von Versicherungen, Privatkrediten und Hypotheken», erklärt Comparis-Consumer-Finance-Experte Michael Kuhn.
Zürich, 25. Februar 2021 – Im Corona-Jahr 2020 schrumpfte in vielen Haushalten das Einkommen – mehr als eine Million Beschäftigte waren gemäss Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) alleine von Kurzarbeit betroffen*. Trotz dem Weniger in der Geldbörse hatten die meisten Menschen in der Schweiz im vergangenen Jahr einen guten bis sehr guten Credit-Score. Der durchschnittliche Credit-Score betrug im letzten Jahr 510 Punkte und war damit gleich hoch wie 2019. Der Credit-Score ist ein Massstab zur Beurteilung der Kreditwürdigkeit einer Person.
Über die höchsten durchschnittlichen Scores können sich Menschen mit einem Pass aus dem Fürstentum Liechtenstein (515), der Schweiz (511) und Dänemark (506) freuen. Das zeigt die Analyse des Online-Vergleichsportals comparis.ch in Kooperation mit dem Bonitätsdaten-Provider CRIF. Der Credit-Score reicht auf einer Skala von 250 (hohes Ausfallrisiko) bis 610 (sehr tiefes Ausfallrisiko). Alle dreissig Punkte sinkt das Ausfallrisiko um 50 Prozent. Ab einem Credit-Score von 450 ist das Ausfallrisiko tief und die Bonität damit hoch.
Im Vergleich der Nationalitäten vorne mit dabei sind auch Holland und Grossbritannien. Die nach Bevölkerungsanteil grössten Ausländergruppen haben durchschnittlich einen guten bis sehr guten Credit-Score: Italien (485), Deutschland (499), Portugal (456) und Frankreich (483).
Nachteile bei tiefer Bonität
Ein hoher Score ermöglicht bessere Konditionen zum Beispiel beim Abschluss von Versicherungen, Privatkrediten und Hypotheken. Ein tiefer Credit-Score dagegen bedeutet für Unternehmen ein höheres Ausfallrisiko und für die Konsumentinnen und Konsumenten häufig schlechtere Konditionen.
«Eine tiefe Bonitätseinstufung sorgt in vielen Lebensbereichen für Nachteile», sagt Comparis-Consumer-Finance-Experte Michael Kuhn. So kann der Credit-Score darüber entscheiden, ob jemand eine Mietwohnung erhält, wie hoch die Überzugslimite bei Kreditkarten ist und ob beim Online-Shopping die Option «Zahlen auf Rechnung» angeboten wird.
Je älter, desto kreditwürdiger
Auch beim besten Credit-Score nach Altersgruppen dominieren die Schweizerinnen und Schweizer. Einzig in der Kategorie der 26- bis 39-Jährigen haben chinesische Staatsbürger eine höhere Kreditwürdigkeit. Die Gründe hierfür können nicht ermittelt werden.
Die nach Altersgruppen tiefste Bonität haben bei den 18- bis 25-Jährigen die Portugiesen, bei den 26- bis 49-Jährigen Personen aus der Dominikanischen Republik. Bei den 50-Jährigen und älteren Personen ist der Score bei Menschen aus Marokko, Serbien und Italien am tiefsten (siehe Tabelle).
Grundsätzlich gilt: Je älter eine Person, desto höher der Credit-Score. Entsprechend erreichen die über 80-Jährigen Personen in der Schweiz mit 540 die höchste Punktzahl. «Das erstaunt, da jede achte Person im Alter von Altersarmut betroffen ist», sagt Comparis-Consumer-Finance-Experte Michael Kuhn. «Offensichtlich achten die meisten älteren Menschen, auch wenn sie nur über bescheidene Mittel verfügen, auf ihre Finanzen und zahlen ihre Rechnungen pünktlich.»
Zum Vergleich: Der durchschnittliche Credit-Score bei den 18- bis 25-Jährigen beträgt 459 – und liegt damit nur knapp über der Marke von 450; der Grenze zwischen einer mittleren und einer guten Bonität.
Männer liegen vor den Frauen – aber nicht überall
Frauen und Männer haben bis zu ihrem 49sten Altersjahr nahezu denselben durchschnittlichen Credit-Score. Erst bei der Altersgruppe der 50- bis 59-Jährigen zeigen sich deutliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern: Männer liegen hier mit 504 vor den Frauen (498).
Auch aufgeschlüsselt nach den jeweils fünf Nationalitäten mit den höchsten und tiefsten Credit-Scores liegen die Männer bis auf drei Ausnahmen vorne: Die Italienerinnen und die Frauen aus der Demokratischen Republik Kongo sowie aus der Dominikanischen Republik haben einen jeweils höheren Credit-Score als ihre männlichen Landsleute.
Ist das Einkommen hoch, ist die Bonität oft gut
Bei der Analyse des Credit-Scores nach Einkommen zeigt sich, dass ein höheres Salär in der Tendenz mit einem hohen Score einhergeht: Die drei Spitzenreiter Liechtenstein, Schweiz und Dänemark verfügen über die höchsten Bruttoeinkommen pro Person.
«Menschen mit tiefen Einkommen geraten eher mit der Zahlung von Rechnungen in Verzug und werden betrieben. Das sorgt für einen schlechteren Credit-Score», analysiert Comparis-Experte Kuhn. Trotzdem korreliert der Credit-Score nicht zwingend mit dem Einkommen, «sondern mit der Fähigkeit, seine Ausgaben im Griff zu haben». So haben auch Menschen mit mittlerem und hohem Einkommen eine schlechte Bonität, zum Beispiel aufgrund von vielen Mahnungen – und damit Einschränkungen im Alltag. Kuhn: «Deshalb lohnt es sich, seinen Credit-Score zu kennen und aktiv an der Verbesserung zu arbeiten.»
* Die Lage auf dem Arbeitsmarkt, Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco). Link: https://www.seco.admin.ch/seco/de/home/Arbeit/Arbeitslosenversicherung/arbeitslosenzahlen.html
Welche Kriterien beeinflussen den Credit-Score?
Der Credit-Score setzt sich aus verschiedenen messbaren und sozio-demografischen Kriterien zusammen. Wirtschaftsauskunfteien sammeln dazu Daten zum Zahlungsverhalten, zur Identifikation und zum Mobilitätsverhalten. Als Quelle werden einerseits öffentlich zugängliche Daten, wie solche aus dem Handelsregister und den SHAB-Publikationen, herangezogen, andererseits Zahlungserfahrungsdaten von Tausenden von Firmen. Aus diesen Informationen wird ein Credit-Score pro Person berechnet. Diese persönliche Bonität kann bei Wirtschaftsauskunfteien eingesehen werden.
Die Bewertung der eigenen Zahlungswürdigkeit kann jede und jeder bei der Comparis-Bonitätsauskunft anfragen: www.comparis.ch/bonitaetsauskunft. Die von der Wirtschaftsauskunftei CRIF erstellte Bonitätsauskunft zeigt die persönliche Bonität und eine Einstufung im Vergleich zur Schweizer Bevölkerung. Die persönliche Identifikation, die aus rechtlichen Gründen notwendig ist, wird durch sichere, digitale Übertragung vereinfacht.
Methodik
Daten des Comparis-Bonitätspartners CRIF, Erhebung per 31.1.2021.
Weiterführende Links: Comparis-Bonitätsauskunft
Weitere Informationen
Michael Kuhn Consumer-Finance-Experte Telefon: 044 360 53 91 E-Mail: media@comparis.ch comparis.ch
Über comparis.ch
Mit über 100 Millionen Besuchen im Jahr zählt comparis.ch zu den meistgenutzten Schweizer Websites. Das Unternehmen vergleicht Tarife und Leistungen von Krankenkassen, Versicherungen, Banken sowie Telecom-Anbietern und bietet das grösste Schweizer Online-Angebot für Autos und Immobilien. Dank umfassender Vergleiche und Bewertungen bringt das Unternehmen Transparenz in den Markt. Dadurch stärkt comparis.ch die Entscheidungskompetenz der Konsumenten. Gegründet 1996 vom Ökonomen Richard Eisler beschäftigt das Unternehmen heute rund 180 Mitarbeiter in Zürich.