Medienmitteilung: Mit einem Krankenkassenwechsel hätten Versicherte innert 10 Jahren über 30'000 Franken sparen können
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Medienmitteilung
Comparis-Analyse über Krankenkassen-Prämien
Mit einem Krankenkassenwechsel hätten Versicherte innert 10 Jahren über 30'000 Franken sparen können
In den letzten Jahren waren die Grundversicherten in der Schweiz angesichts moderater Prämienerhöhungen besonders wechselfaul. Comparis hat die Prämiendaten analysiert und herausgefunden, dass Versicherte mit einem Kassenwechsel im Extremfall über 3’000 Franken pro Jahr hätten sparen können. In 10 Jahren wäre somit das Geld für einen Kleinwagen zusammengekommen. «Mit den happigen Prämienerhöhungen diesen Herbst wird das Sparpotenzial noch grösser», prognostiziert Comparis-Krankenkassenexperte Felix Schneuwly.
Zürich, 18. August 2022 – Gut 7 Prozent der Haushaltsausgaben hierzulande gehen auf das Konto der Krankenkassenprämien. Im Schnitt zahlen Erwachsene in der Schweiz 4’598 Franken Grundversicherungsprämien pro Jahr. Das ist besonders in Zeiten steigender Inflation relevant. Denn das Sparpotenzial wäre gross. Das zeigt eine Analyse des Online-Vergleichsdienstes comparis.ch für die grössten Schweizer Kantonshauptorte.
Wer vor 10 Jahren – also von 2011 auf 2012 – von der teuersten zur günstigsten Kasse gewechselt hätte, hätte in Zürich seither total 33’396 Franken (54,1 Prozent) gespart. In Bern wären 30’064 Franken (49,1 Prozent) zusammengekommen, in Luzern 23’789 Franken (49,1 Prozent) und in St. Gallen 25’132 Franken (48,5 Prozent). In Basel-Stadt wäre man heute 33'490 Franken reicher (49,13 Prozent).
Auch in den anderen Sprachregionen konnten Versicherte mit einem Kassenwechsel viel Geld sparen; in Bellinzona 33’646 Franken (51,9 Prozent), in Genf 31’032 Franken (48,3 Prozent) und in Lausanne sogar satte 36’494 Franken (53,9 Prozent).
«Besonders die Versicherten, die in den letzten 10 Jahren nie zu einer günstigeren Krankenkasse gewechselt haben, hätten am meisten Geld sparen können und sollten sich nicht über steigende Prämien beklagen. Mit den happigen Prämienerhöhungen diesen Herbst wird das Sparpotenzial noch grösser», sagt Comparis-Experte Felix Schneuwly.
Bei gleichem Modell und gleicher Franchise konnten Versicherte 17’023 Franken sparen
Selbst ohne Modell- und Franchisewechsel wäre in 10 Jahren das Geld für einen Kleinwagen zusammengekommen. Am meisten hätten Versicherte in Basel-Stadt von einem Kassenwechsel mit demselben Modell und derselben Franchise profitiert; nämlich 17’023 Franken (23,7 Prozent). Das gilt für einen Wechsel von Visana mit dem OKP-Modell und einer Franchise von 300 Franken zu Assura.
2012 war in Zürich Visana für OKP-Versicherte mit einer Franchise von 300 Franken die teuerste Kasse. Wären Versicherte vor 10 Jahren hingegen zur Assura gewechselt, hätten sie 14’303 Franken (23,2 Prozent) gespart.
In Bern wären die Versicherten von Visana mit dem OKP-Modell und einer Franchise von 300 Franken am besten gefahren mit einem Wechsel zu Sanitas. Sie hätten in 10 Jahren 10’541 Franken (17,0 Prozent) Prämien gespart.
Luzerner Versicherte bei Sanitas mit dem OKP-Modell und einer 300-Franken-Franchise hätten am besten zur Krankenkasse Luzerner Hinterland gewechselt. In 10 Jahren wäre eine Sparsumme von 8’102 Franken zusammengekommen (16,2 Prozent).
Die St. Gallerinnen und St. Galler bei Helsana mit dem OKP-Modell und einer Franchise von 300 Franken hätten derweil mit einem Wechsel zu Avenir (gehört zur Groupe Mutuel) gesamthaft 8’537 Franken (16,3 Prozent) gespart.
In Genf hätten Versicherte mit einem Wechsel von Visana mit dem OKP-Modell und einer 300-Franken-Franchise zu Assura 16’931 Franken (24,3 Prozent) gespart.
In Lausanne hat das Sparpotenzial 16’919 Franken (25,0 Prozent) betragen. Es konnte realisiert werden mit einem Wechsel von Visana zu Avenir mit dem OKP-Modell und einer 300-Franken-Franchise.
Und die Tessiner Bevölkerung in Bellinzona schliesslich hatte die Möglichkeit, von Visana mit dem OKP-Modell und einer 300-Franken-Franchise zu Easy Sana zu wechseln und so über die Jahre 13’979 Franken (21,6 Prozent) zu sparen.
«Selbst ohne Modell- und Franchisenwechsel war das Sparpotenzial in den letzten 10 Jahren um die 1’000 Franken pro Jahr und erwachsene versicherte Person. Und mehr Wechselbereitschaft würde auch die Servicequalität der Krankenversicherer verbessern. Denn nur Anbieter, die Kunden verlieren, strengen sich mehr an», so Schneuwly.
Sparpotenzial für Versicherte mit Hausarztmodell von bis zu 13’890 Franken
Gut die Hälfte der Erwachsenen in der Schweiz ist *hausarztversichert. Auch hier gab es erhebliches Sparpotenzial, selbst bei einer Minimalfranchise von 300 Franken. Gut 13’890 Franken (22,6 Prozent) hätten Versicherte in Genf sparen können (Wechsel von Swica zu Assura).
In Zürich konnten Hausarztversicherte in den letzten 10 Jahren 11’037 Franken (20,7 Prozent) sparen mit einem Wechsel von Swica zu Assura. Berner sparten im gleichen Zeitraum 10’060 Franken (18,1 Prozent) mit einem Wechsel von Vivacare zu Helsana. Basler Versicherte mit einem Hausarztmodell konnten mit einem Wechsel von Visana zu Assura 12’725 Franken (20,6 Prozent) sparen. In St. Gallen betrug das Sparpotenzial 6’352 Franken (13,8 Prozent). Davon konnten Versicherte mit einem Wechsel von Swica zu Sana24 profitieren.
Und in Lausanne hatten die Versicherten von Visana nach einem Wechsel zu Supra 12’310 Franken (21,5 Prozent) mehr im Sack. Die Tessiner schliesslich sparten 10’288 Franken (18,7 Prozent) mit einem Wechsel von Visana zu Swica.
Bei einer 2’500-Franken-Franchise betrug das Sparpotenzial in Zürich 11’423 Franken (28,7 Prozent, Wechsel von Visana zu Assura), in Bern 10’985 Franken (26,0 Prozent, Vivacare zu Progrès), in Basel 14’513 Franken (29,5 Prozent, Visana zu Assura), in Luzern 6’864 Franken (22,1 Prozent, von Swica zu KK Luzerner Hinterland) und in St. Gallen 6’633 Franken (19,9 Prozent, von Swica zu Avenir).
Die Romands konnten in Genf von 14’654 Franken (30,6 Prozent) profitieren mit einem Wechsel von Sanitas zu Supra und in Lausanne von 22’746 Franken (42,3 Prozent, von Sanitas zu Supra). Im Tessin schliesslich betrug das Sparpotenzial 11’170 Franken (26,5 Prozent, von Visana zu Atupri).
«Wahrscheinlich wissen viele Versicherte nicht, dass sie, ohne ihren Hausarzt wechseln zu müssen, mit einem Hausarztmodell beim günstigsten Versicherer in den letzten 10 Jahren jedes Jahr mehr als 1’000 Franken hätten sparen können», sagt der Comparis-Experte.
Fast 10'000 Franken Sparpotenzial für Telmed-Versicherte
Gut 14 Prozent der Erwachsenen in der Schweiz haben ein *Telmed-Modell gewählt. Wer hier vor 10 Jahren vom teuersten zum günstigsten Versicherer gewechselt hat, konnte in der Stadt Zürich bei einer 2’500-Franken-Franchise 9’420 Franken (23,6 Prozent) sparen (Wechsel von ÖKK zu Mutuel Assurance).
Bei einer 300-Franken-Franchise lag das maximale Sparpotenzial bei 9’147 Franken (17,0 Prozent). Dieses konnte ebenfalls von Versicherten in der Stadt Zürich realisiert werden, mit einem Wechsel von CSS zu Mutuel Assurance.
Beim HMO-Modell, wofür sich aktuell knapp über *7 Prozent aller Erwachsenen entschieden haben, konnte man in den letzten 10 Jahren mit einer Maximalfranchise bis zu 8’438 Franken (17,9 Prozent) sparen, nämlich in Basel-Stadt (Wechsel von Visana zu Swica).
Bei der Minimalfranchise betrug das Sparpotenzial 8’075 Franken (13,6 Prozent) bei einem Wechsel von Visana zu Swica, auch in Basel-Stadt.
Methodik
Comparis hat anhand der Versicherungsprämiendaten des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) die durchschnittlichen Grundversicherungsprämien und das Sparpotenzial für Erwachsene in der ganzen Schweiz untersucht. Dabei wurden nur Kassen und deren Produkte (Modell und Franchise) berücksichtigt, welche seit 2011 durchgehend zur Auswahl standen. Des Weiteren wurden nur Produkte in die Analyse aufgenommen, welche mindestens 100 Versicherte aufweisen konnten.
* Krankenkassen-Grundversicherungsanalyse 2022
Weitere Informationen:
Felix Schneuwly Krankenkassen-Experte Telefon: 079 600 19 12 E-Mail: media@comparis.ch comparis.ch
Über comparis.ch
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