Medienmitteilung: Das Hausarztmodell gewinnt weiter an Beliebtheit
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Medienmitteilung
Krankenkassentrends 2023
Das Hausarztmodell gewinnt weiter an Beliebtheit
Das sind die Krankenkassentrends für 2023: Das Hausarztmodell wird immer beliebter, das Telmed-Modell kommt nicht vom Fleck und die Nachfrage nach der Standard-Grundversicherung hat nach den massiven Prämienerhöhungen für 2023 einen starken Einbruch erlitten. Die Analyse der Suchanfragen auf dem Krankenkassenvergleichsportal von comparis.ch zeigt zudem eine leicht rückläufige Entwicklung beim HMO-Modell. «Die sinkende Nachfrage nach HMO-Modellen ist aber bloss ein Phänomen der Definition. Faktisch sind die neuen Hausarzt-Modelle mit Hausärzten in ambulanten Medizinischen Zentren ebenfalls HMO-Modelle», erklärt Comparis-Krankenversicherungsexperte Felix Schneuwly.
Zürich, 27. Oktober 2022 – Der Onlinevergleichsdienst comparis.ch mit dem grössten Krankenkassenvergleich in der Schweiz hat die Krankenkassentrends 2023 anhand der Suchanfragen in der Zeitperiode vom 1. bis 15. Oktober 2022 ermittelt.
Beliebtestes Modell 2023: Das Hausarztmodell gewinnt klar
Am beliebtesten ist demnach bei den Erwachsenen über 25 Jahre für das kommende Jahr das Hausarzt-Modell. Das Suchvolumen betrug hier 42,5 Prozent aller Krankenkassen-Suchanfragen. Das sind 5,1 Prozentpunkte mehr als 2021.
In der Gruppe der jungen Erwachsenen bis 25 Jahre wurde ebenfalls das Hausarzt-Modell mit einem Volumen von 43,0 Prozent am meisten nachgefragt. Das sind satte 7,1 Prozentpunkte mehr im Vergleich zum Vorjahr.
«Alle reden von Digitalisierung. Trotzdem ist das Hausarzt-Modell am beliebtesten. Das erstaunt auf den ersten Blick. Auf den zweiten Blick erkennt man aber neue Hausarzt-Modelle, die mit digitaler Unterstützung auch die Behandlungen von Spezialärztinnen und -ärzten, Therapierenden, Spitälern, Rehakliniken etc. mit digitaler Unterstützung koordinieren», erklärt Comparis-Krankenkassenexperte Felix Schneuwly.
Das Telmed-Modell tritt an Ort und Stelle
Die Suche nach Telmed-Grundversicherungen bei Comparis betrug zwischen Anfang und Mitte Oktober 20,5 Prozent bei den über 25-Jährigen. Im Vorjahr waren es 20,1 Prozent gewesen. Bei den jungen Erwachsenen suchten 19,6 Prozent nach Telmed-Produkten. Hier waren es im Vorjahr 19,1 Prozent gewesen.
«Die Telmed-Modelle haben gegenüber neuen Hausarztmodellen den Nachteil, dass die Behandlungen nach der telemedizinischen Erstkonsultation kaum weiter koordiniert werden, obwohl das die grossen Telemedizinanbieter Medi24 und Medgate sehr gerne tun würden», kommentiert Comparis-Krankenversicherungsexperte Felix Schneuwly.
Deutlicher Einbruch bei Suche nach Standardversicherung
Noch immer betreffen 18,9 Prozent aller Suchanfragen bei den Erwachsenen die Standardversicherung mit freier Arztwahl. Im Vorjahr waren es allerdings 23 Prozent gewesen. Bei den Erwachsenen unter 25 Jahren suchten heuer 20,2 Prozent nach Standardversicherungen (Vorjahr: 26,8 Prozent).
«Der Trend zu alternativen Versicherungsmodellen, AVM, hält seit Jahren an und wird durch die starken Prämienerhöhungen 2023 der Standard-Grundversicherung in diesem Herbst weiter stimuliert. Diese Entwicklung könnte aber durch das Sparpaket 2, das der Nationalrat in der Dezembersession beraten wird, gebremst werden», vermutet Schneuwly.
Nachfrage nach HMO-Modell rückläufig
Am wenigsten nachgefragt wird für das kommende Jahr bei den Erwachsenen das HMO-Modell. 18,0 Prozent der Suchanfragen im Untersuchungszeitraum betrafen dieses Modell. Das ist ein Minus von 1,4 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr. Im vergangenen Jahr war die Nachfrage ebenfalls beim HMO-Modell mit 19,4 Prozent am geringsten.
Auch bei den jungen Erwachsenen ist das HMO-Modell für einen Krankenkassenwechsel am unbeliebtesten. Nur 17,2 Prozent der Suchanfragen in dieser Altersklasse entfielen darauf. Im vergangenen Jahr war das HMO-Modell mit einem Suchvolumen von 18,1 Prozent ebenso Schlusslicht.
«Die sinkende Nachfrage nach HMO-Modellen ist jedoch bloss ein Phänomen der Definition. Faktisch sind die neuen Hausarzt-Modelle mit Hausärzten in ambulanten Medizinischen Zentren ebenfalls HMO-Modelle», so Schneuwly.
Top/Flop letzte 5 Jahre
Im Fünfjahresvergleich hat das Hausarzt-Modell mit 5,8 Prozentpunkten bei den Erwachsenen und 6,0 Prozentpunkten bei den jungen Erwachsenen am meisten an Beliebtheit gewonnen. Am meisten verloren hat derweil das Standardmodell mit einem Minus von 5,2 Prozentpunkten bei den Erwachsenen und von 5,4 Prozentpunkten bei den unter 25-Jährigen.
«Die steigende Nachfrage nach alternativen Versicherungs-Modellen ist die positive Folge des verbesserten Risikoausgleichs. Dieser führt dazu, dass sich die Jagd nach guten Risiken für die Kassen nicht mehr lohnt, die gute medizinische Versorgung der kranken Kunden aber schon», erklärt der Comparis-Experte die Entwicklung.
Maximalfranchise wird am meisten gesucht
Wer sich nach einer neuen Krankenkassenlösung umsieht, sucht derzeit am häufigsten ein Produkt mit einer 2500-Franken-Franchise. Das betraf im Oktober 2022 53,7 Prozent der Comparis-Suchanfragen bei den Erwachsenen. Damit hat die 2500-Franken-Franchise in den letzten fünf Jahren 4,3 Prozentpunkte hinzugewonnen.
Bei den jungen Erwachsenen wurde ebenfalls am häufigsten die 2500-Franken-Franchise mit einem Volumen von 54,5 Prozent angefragt. Hier hat die 2500-Franken-Franchise in den letzten fünf Jahren sogar um 6,0 Prozentpunkte zugelegt.
Am meisten nachgefragt wurde die Höchstfranchise mit einem Total von 61,5 Prozent aller Suchanfragen in der Prämienregion Zürich 1 (zu der die Stadt Zürich gehört) bei den Erwachsenen. Bei den unter 25-Jährigen dominierte die Prämienregion Glarus mit einem Volumen von 68,8 Prozent.
Minimalfranchise hat bei Erwachsenen leicht dazu gewonnen
Die Minimalfranchise von 300 Franken hat bei den Erwachsenen um 1,3 Prozentpunkte zugelegt. Das Suchvolumen betrug hier 31,0 Prozent. Bei den jungen Erwachsenen betrafen dieses Jahr 27,4 Prozent der Suchanfragen die 300-Franken-Franchise. Das ist eine Abnahme um 1,5 Prozentpunkte.
«Die Versicherten wollen lieber mit AVM sparen, statt mit höhen Franchisen bei Krankheit mehr selber zu bezahlen», so Schneuwly.
Methodik
Analysiert wurden über 6,5 Millionen Krankenversicherungsvergleiche während des Zeitraums vom 1. bis 15. Oktober auf dem Vergleichsportal comparis.ch für die Jahre 2018 bis 2022. Die Suchanfragen wurden in der Auswahl nach der Anzahl zu versichernder Personen gewichtet. Das heisst: Wurde für mehrere Personen nach mehreren Produkten gesucht, wurden diese Suchanfragen anteilig in die Auswertung übernommen. Der Grund: Die Anzahl an potenziellen Policen soll der Anzahl an zu versichernden Personen entsprechen.
Weitere Informationen:
Felix Schneuwly Krankenkassen-Experte Telefon: 079 600 19 12 E-Mail: media@comparis.ch comparis.ch
Über Comparis Mit über 80 Millionen Besuchen im Jahr zählt comparis.ch zu den meistgenutzten Schweizer Websites. Das Unternehmen vergleicht Tarife und Leistungen von Krankenkassen, Versicherungen, Banken sowie Telecom-Anbietern und bietet das grösste Schweizer Online-Angebot für Autos und Immobilien. Dank umfassender Vergleiche und Bewertungen bringt das Unternehmen Transparenz in den Markt. Dadurch stärkt comparis.ch die Entscheidungskompetenz von Konsumentinnen und Konsumenten. Gegründet 1996 vom Ökonomen Richard Eisler beschäftigt das Unternehmen heute rund 200 Mitarbeitende in Zürich.