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Medienmitteilung: Von rund 20 bis gut 1’000 Franken: Grosse Preisunterschiede bei Anwohnerparkkarten

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Comparis-Analyse zu Dauerparkkarten in Schweizer Städten

Von rund 20 bis gut 1’000 Franken: Grosse Preisunterschiede bei Anwohnerparkkarten

Die Preisunterschiede für Dauerparkkarten in der Schweiz sind riesig: In La Chaux-de-Fonds parkieren Anwohnende ein Jahr lang für 20 Franken, in Wetzikon kostet die Jahresparkkarte 960 Franken. Das zeigt ein Comparis-Vergleich der Dauerparkkarten in den 40 grössten Schweizer Städten. «Wie in vielen anderen Bereichen ist die Schweiz auch bei den Parkkarten ein Flickenteppich. Das zeigt sich sowohl in den immens unterschiedlichen Tarifen als auch in den verschiedenen Richtlinien für die Vergabe von Anwohnerparkkarten», sagt Comparis-Mobilitätsexperte Adi Kolecic. Zudem ist ein Trend zur Verteuerung der Parkkarten erkennbar, was das Budget vieler Autobesitzenden in den Städten zusätzlich belastet.

Zürich, 18. Februar 2025 – Eine aktuelle Analyse des Online-Vergleichsdiensts comparis.ch zeigt riesige Preisunterschiede für Anwohnerparkkarten in den 40 grössten Schweizer Gemeinden. Während eine Jahresparkkarte in La Chaux-de-Fonds nur 20 Franken kostet, verlangt Wetzikon 960 Franken.

«Wie in vielen anderen Bereichen ist die Schweiz auch bei den Parkkarten ein Flickenteppich. Das zeigt sich sowohl in den immens unterschiedlichen Tarifen als auch in den verschiedenen Richtlinien für die Vergabe von Anwohnerparkkarten», beobachtet Comparis-Mobilitätsexperte Adi Kolecic.

Günstig parkieren in Westschweizer Städten

Westlich gelegene Regionen zeigen sich grosszügiger als Städte in der östlichen Schweiz. So kostet eine Dauerparkkarte in allen Genfer Gemeinden 200 Franken, in Neuenburg nur 110 Franken. Anwohnende in La Chaux-de-Fonds erhalten eine Jahresparkkarte sogar kostenlos. Sie müssen lediglich eine Bearbeitungsgebühr von 20 Franken entrichten. Auffallend günstig sind auch die Berner Städte Thun (220 Franken) und Bern (264 Franken).

«Die günstigsten Dauerparkkarten gibt es oft in Städten mit hohen Steuern – also tendenziell in der Westschweiz», sagt der Comparis-Experte. So habe beispielsweise Genf mit über 43 Prozent den höchsten Einkommenssteuersatz, in Zug ist er mit knapp 23 Prozent deutlich niedriger.

Parkgebühren unabhängig von der Umweltpolitik

Die regionale Preisgestaltung lässt sich jedoch nicht direkt mit der politischen Ausrichtung der Städte in Verbindung bringen. Während links-grün dominierte Städte oft eine strengere Umweltpolitik verfolgen, zeigt sich bei den Gebühren für Dauerparkkarten kein eindeutiger Zusammenhang. So gehören Städte wie La Chaux-de-Fonds (64 Prozent links-grüne Sitze im Gemeindeparlament), Genf (55 Prozent) und Bern (55 Prozent) zu den günstigsten. Gleichzeitig sind in den Städten mit vergleichsweise hohen Parkgebühren eher bürgerliche Mehrheiten vorherrschend. Dazu gehören etwa Wetzikon, wo der links-grüne Anteil bei lediglich 36 Prozent liegt, Wil SG (33 Prozent) oder Zug (31 Prozent).

«Die Preise für Dauerparkkarten hängen weniger von der politischen Farbe einer Stadt ab als von wirtschaftlichen Rahmenbedingungen», sagt Mobilitätsexperte Adi Kolecic. «Hohe Gebühren finden sich oft in finanzstarken Gemeinden.»

Anwohnende müssen für Parkkarten immer tiefer in die Tasche greifen

Die noch günstigen Dauerparkkarten in Bern werden nicht von langer Dauer sein. 2023 haben die Stimmberechtigten einer Erhöhung von 264 auf 492 Franken zugestimmt. Doch die Umsetzung verzögert sich wegen laufender Beschwerden. In Basel sind die Preise bereits stark gestiegen: Seit 2025 kostet eine Anwohnerparkkarte dort bis zu 512 Franken statt bisher 284 Franken. In Zürich ist eine deutliche Erhöhung der Gebühren geplant. Zudem sollen strengere Bedingungen gelten. Allerdings wurde gegen den Entscheid das Referendum ergriffen. Im Herbst 2025 kommt es zu einer Volksabstimmung.

Diese Entwicklungen zeigen, dass Dauerparkkarten in vielen Städten immer teurer werden. Das belastet vor allem Autofahrende ohne eigene Stellplätze. «Die steigenden Gebühren für Dauerparkkarten sind ein klares Zeichen dafür, dass der öffentliche Raum immer teurer wird und Parkplätze zunehmend als wertvolle Ressource behandelt werden», so Kolecic.

Die Preissteigerungen von Dauerparkkarten bleiben nicht unbeachtet. So hat der Preisüberwacher ein Kostenmodell für Dauerparkplätze entwickelt. Um faire Preise zu bestimmen, werden Landkosten, Herstellung und Bewirtschaftung der öffentlichen Parkplätze berücksichtigt. Die Gemeinden müssen vor jeder Gebührenerhöhung eine Empfehlung des Preisüberwachers einholen.

Mehr Hürden für Autobesitzende in der Stadt

Immer mehr Schweizer Gemeinden vergeben Parkkarten nur dann, wenn kein privater Stellplatz zur Verfügung steht. Städte wie Biel, Winterthur oder Luzern setzen bereits auf diese Regelung, in Zürich ist sie geplant. Grund: Private Parkplätze werden oft lukrativ an Pendlerinnen und Pendler vermietet, statt von den Fahrzeughaltenden selbst genutzt zu werden.

Allerdings bringt diese Praxis auch Herausforderungen mit sich: «In vielen Grossstädten sind private Stellplätze teuer – die monatlichen Kosten können mehrere Hundert Franken betragen. Das ist besonders für einkommensschwache Haushalte problematisch, die trotz hoher Wohnkosten auf ein Auto angewiesen sind – sei es für die Arbeit oder die Betreuung von Angehörigen», sagt der Mobilitätsexperte.

SUV-Fans werden in Basel bestraft

Die zunehmende Beliebtheit von SUVs in der Schweiz führt nicht nur zu einem höheren Platzbedarf auf den Strassen, sondern auch zu einem wachsenden Parkplatzproblem in den Städten. Basel hat als erste Schweizer Stadt darauf reagiert und 2025 eine gestaffelte Parkgebührenregelung eingeführt: Während die Parkkarte für kleine Autos 332 Franken kostet, müssen Fahrer grösserer Fahrzeuge 512 Franken pro Jahr entrichten. Zürich plant eine ähnliche Regelung.

Der Comparis-Experte begrüsst die gestaffelte Parkgebührenregelung. «Grössere Fahrzeuge nehmen mehr Fläche in Anspruch. Eine differenzierte Gebührenstruktur schafft einen finanziellen Anreiz, kleinere und platzsparendere Autos zu nutzen.» Zudem könne diese Massnahme dazu beitragen, den Druck auf die knappen Parkflächen in den Städten zu verringern.

Gratis-Parkplätze sind eine Seltenheit

In der Schweiz werden kostenlose Parkplätze zunehmend zur Ausnahme. Während in Rapperswil-Jona das Parkieren in den Wohnquartieren gratis möglich ist, hat Winterthur im Jahr 2024 die Gratis-Parkplätze in der weissen Zone abgeschafft. In anderen Gemeinden wie Wädenswil gibt es zwar noch kostenlose Parkmöglichkeiten. Doch wer in der Zürichsee-Gemeinde das Auto über Nacht abstellt, zahlt eine Nachtparkgebühr von 540 Franken pro Jahr.

Methodik

Der Dauerparkkarten-Vergleich von Comparis umfasst die 40 grössten Gemeinden der Schweiz, gemessen an der Einwohnerzahl. Die Informationen basieren auf Angaben der Gemeinden oder auf öffentlich zugänglichen Quellen.

Weitere Informationen:

Adi Kolecic
Experte für Mobilität und Reisen
Telefon: +41 78 884 11 54
E-Mail:  media@comparis.ch
comparis.ch

Über comparis.ch

Mit über 80 Millionen Besuchen im Jahr zählt comparis.ch zu den meistgenutzten Schweizer Websites. Das Unternehmen vergleicht Tarife und Leistungen von Krankenkassen, Versicherungen, Banken sowie Telecom-Anbietern und bietet das grösste Schweizer Online-Angebot für Autos und Immobilien. Dank umfassender Vergleiche und Bewertungen bringt das Unternehmen Transparenz in den Markt. Dadurch stärkt comparis.ch die Entscheidungskompetenz von Konsumentinnen und Konsumenten. Das Unternehmen wurde 1996 vom Ökonomen Richard Eisler gegründet und ist in Privatbesitz. Das Unternehmen gehört heute noch zur Mehrheit dem Gründer Richard Eisler. Es sind keine anderen Unternehmen oder der Staat an Comparis beteiligt.