SKIV - Schweiz. Kioskinhaber-Verband
SKIV AG reicht Klage gegen Expo.02 ein
Cham (ots)
Das Betreiberunternehmen der Expo-Shops fordert von der Expo.02 einen Konzessionsgebührenverzicht und Schadensersatz in Millionenhöhe.
Die SKIV AG, das Betreiberunternehmen der Expo-Shops, verklagt die Expo-Organisation auf den Verzicht jeglicher Entschädigung aus dem Konzessionsvertrag und auf Schadenersatz in Millionenhöhe. Die entsprechende Klage wurde eingereicht. Im Kern wirft die SKIV AG den Verantwortlichen der Expo.02 vor, gravierende Managementfehler, Fehleinschätzungen, falsche Berechnungen begangen zu haben, die allesamt den erfolgreichen Betrieb der Expo-Shops völlig verunmöglich hätten. Bei der SKIV AG führten die von der Expo.02 in Planung, Entwicklung und Umsetzung gemachten Fehler zu einer existenzbedrohenden Situation. Das Unternehmen strebt nun mit seinen Gläubigern die Vereinbarung eines aussergerichtlichen Nachlassvertrags an.
Laut SKIV AG ist die Expo-Direktion bei der Planung der Expo-Shops von unrealistischen Umsatzerwartungen ausgegangen. Trotz lange vor Beginn der Landesausstellung erfolgter Einsprüche seitens des SKIV AG-Leitung, rechneten die Expo-Verantwortlichen für die ursprünglich errichteten und häufig zu gross bemessenen 24 Expo-Shops (+12 mobile Verkaufseinheiten) mit einem weit überrissenen Gesamtumsatz. Ihrer Umsatzannahme folgend, schrieb die Expo-Führung der SKIV AG unter anderem vor, welche Warensortimente in welchem Umfang zu beschaffen und zu welchen Preisen Merchandising-Artikel einzukaufen seien. Nach gegenwärtigen Berechnungen wird der Gesamtumsatz der Expo-Shops bis Ende der Expo.02 maximal 15 Prozent des von den Expo-Verantwortlichen budgetierten Umsatzes betragen.
Den Einsprüchen und Bedenken der SKIV AG wurden weder in der Planungs- noch in der Entwicklungsphase Beachtung geschenkt. So wurden die von der SKIV AG gemachten Hinweise, wonach sich viele Expo-Shops aufgrund einer zu geringen räumlichen Distanz gegenseitig konkurrenzierten ebenso ignoriert wie der Einwand, dass die von der Expo-Direktion erstellten Kapazitäten zu gross bemessen seien.
Die Vorgaben der Expo-Leitung bezüglich der Anzahl der Läden, der Ladengrösse, der zu beschaffenden Waren und der Einkaufspreise auf Merchandising-Produkte hat laut SKIV AG dazu geführt, dass die Kosten zu hoch, der Umsatz infolge falscher Expo-Prognosen jedoch viel zu gering ausfielen.
Trotz des Missverhältnisses zwischen Kosten und Umsatz untersagte es die Expo-Leitung der SKIV AG, Sofort-Massnahmen zur Kostensenkung und Umsatzsteigerung zu realisieren. So wurde der SKIV AG von der Expo-Direktorin Nelly Wenger persönlich unter anderem eine eindeutige Kennzeichnung der Läden untersagt. Ebenso verboten wurde der SKIV AG beispielsweise das Aufstellen von Werbe-Elementen (Glace-Tafeln, Zeitungsständer etc.) vor den Läden. Kehrrichtkübel und Aschenbecher mussten lange Zeit im Innern der Verkaufsgebäude plaziert werden, obwohl dort Lebensmittel verkauft werden.
Die Geschäftsentwicklung in den Expo-Shops führten schliesslich Anfang Juni - auch bei der Expo-Leitung - zur Einsicht, dass das gesteckte Umsatzziel nicht erreicht werden kann. Erst die schriftliche Intervention bei Herrn Nationalrat Franz Steinegger durch die SKIV AG führte schliesslich zu einer Verbesserung der geschäftlichen Rahmenbedingungen.
Nach wochenlangen Verhandlungen willigte die Expo-Direktion schliesslich ein, dass 9 der 23 Expo-Shops geschlossen werden durften. das in den Expo-Shops angebotene Sortiment optimiert wird. die Expo-Shops eine adäquate Aussen-Beschriftung erhalten. eine Attraktivierung des Ladeninneren erfolgt. die SKIV AG berechtigt ist, auch vor den Shops geeignete Werbemassnahmen realisieren zu können.
Diese Verbesserungen konnten jedoch den Schaden nur mehr begrenzen. Die SKIV AG weist ausdrücklich darauf hin, dass das geschäftsschädigende Verhalten der Expo-Verantwortlichen den Erfolg der Expo-Shops verunmöglichte und bei der SKIV AG voraussichtlich zu einem Verlust in Millionenhöhe führen wird. Ein beim Scheitern der Nachlassverhandlungen nicht auszuschliessender Konkurs der SKIV AG hätte auch schwerwiegende wirtschaftliche Folgen für die 300 Mitglieder des Schweizerischen Kioskinhaber-Verbands (SKIV).
Kontakt:
SKIV AG
Torsten Haeffner
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