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SBB reagieren nervös auf Referendum gegen generelle Sonntagsarbeit

Bern (ots)

Die SBB haben in der heutigen NZZ einen Versuchsballon
aufgeblasen, mit dem sie ausloten wollen, ob der Schweizerische 
Gewerkschaftsbund (SGB) bereit wäre, auf sein Referendum gegen die 
generelle Sonntagsarbeit zu verzichten. Als Zückerchen für die 
Gewerkschaften signalisieren die Bundesbahnen ihre Bereitschaft, 
Mieter in ihren Sonntagseinkaufszentren zu verpflichten, einen 
Gesamtarbeitsvertrag abzuschliessen.
Dazu sind drei Dinge zu bemerken:
1. Der SGB ist erfreut über die Tatsache, dass die SBB offenbar 
einsehen, wie wichtig Gesamtarbeitsverträge zwischen den 
Sozialpartnern auch im Detailhandel sind. Er begrüsst jede 
Initiative, die zum Abschluss solcher Verträge führt. Unverständlich 
ist allerdings, dass es die SBB bisher – trotz wiederholter 
Aufforderung der Gewerkschaften – versäumt haben, entsprechende 
Schritte in ihren Bahnhofseinkaufzentren einzuleiten. Die 
Bundesbahnen haben sich bisher immer geweigert, ihren Mietern 
entsprechende Auflagen zu machen, obwohl ein Teil bereits heute auf 
Grund des Eisenbahngesetzes am Sonntag und am Abend ihre 
Detailhandelsgeschäfte offen halten dürfen.
2. Der gesamtarbeitsvertragliche Schutz der in den 
Bahnhofseinkaufszentren Beschäftigten und das Referendum des SGB 
haben nichts miteinander zu tun. Das Referendum richtet sich gegen 
die Absicht des Parlamentes, in der Schweiz die generelle 
Sonntagsarbeit einzuführen, es geht also keineswegs nur um Bahnhöfe. 
Die Gewerkschaften akzeptieren Sonntagsarbeit, dort wo sie notwendig 
ist, sie wollen aber nicht – wie es eine überwiesene Motion des 
Ständerates möchte –, dass der Sonntag zu einem generellen Werktag 
wird.
3. Aus diesem Grund haben auch zwischen dem SGB und den SBB keine 
„diskreten Gespräche“ über einen Verzicht auf das Referendum gegen 
die generelle Sonntagsarbeit stattgefunden.
Auskunft:
Regula Rytz, Tel. 031-377 01 13
Pietro Cavadini, Tel. 079-353 01 56

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