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Schweizerischer Gewerkschaftsbund SGB

Der SGB lehnt die Postpläne des Bundesrates ab: Kein grünes Licht für schlechtere Arbeitsbedingungen!

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Bern (ots)

- Hinweis: Hintergrundinformationen können kostenlos im pdf-Format
     unter http://presseportal.ch/de/pm/100003695 heruntergeladen 
   werden -
Der Bundesrat will im Eilzugtempo ein Problem lösen, das gar 
keines ist, und er übergeht dabei gar Parlament und Volk: Die 
Schweizer Post funktioniert gut, die Grundversorgung des Landes mit 
postalischen Dienstleistungen ist ausgezeichnet, das Angebot ist 
günstig, die Arbeitsbedingungen für das Personal sind für die Branche
vorbildlich, das Unternehmen erwirtschaftet Gewinn. Kein Grund also, 
das bewährte System in einer Hauruckübung zu gefährden. Der 
Schweizerische Gewerkschaftsbund ist negativ überrascht, dass der 
Bundesrat auf ein langsames, stufenweises Vorgehen verzichtet. Die 
von ihm beschlossene Senkung des Briefmonopols auf dem Verordnungsweg
übergeht Parlament und Volk. Mit seinem übereilten Vorgehen gibt die 
Landesregierung offensichtlich dem Druck für Profite privater 
Rosinenpicker in der Postbranche nach.
Heute ist die Post gesetzlich verpflichtet, mit den Gewerkschaften
einen Gesamtarbeitsvertrag (GAV) abzuschliessen. Diese Pflicht soll 
mit der vom Bundesrat angestrebten Liberalisierung wegfallen Alle 
Beispiele ausländischer Postliberalisierungen belegen, dass ohne 
flankierende Massnahmen die Löhne und Arbeitsbedingungen massiv 
verschlechtert werden. Der Schweizerische Gewerkschaftsbund fordert 
deshalb zwingend einen allgemeinverbindlichen Gesamtarbeitvertrag für
die gesamte Branche. Ohne diese Regelung für alle bringt die 
Liberalisierung nur Wettbewerb auf Kosten der Angestellten.
Positiv an der Vernehmlassungsvorlage des Bundesrates ist die 
gesetzliche Sicherung der Grundversorgung. Angesichts des 
angeschlagenen Tempos der Liberalisierung und des akzeptierten 
Diktats der Profitmaximierung für die Branche ist allerdings zu 
befürchten, dass die Grundversorgung künftig nicht mehr im bisherigen
Umfang und in der bisherigen Qualität angeboten werden wird. Die 
Mehrheit des Volkes steht hinter dem bisherigen Postsystem, sie wird 
keine Verschlechterung akzeptieren - weder bei der Qualität der 
Grundversorgung noch bei den Arbeitsbedingungen des Personals.

Kontakt:

Auskunft:
Rolf Zimmermann, Tel. 079-756 89 50

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