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Brandstifter als Feuerwehr verkleidet

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Bern (ots)

- Hinweis: Hintergrundinformationen können kostenlos im pdf-Format
     unter http://presseportal.ch/de/pm/100003695 heruntergeladen 
   werden -
Ausgerechnet diejenigen Parteien, die das AHV-Alter auf 67 Jahre 
(FDP) heraufsetzen, die AHV privatisieren (SVP) oder das 
Frauenrentenalter heraufsetzen und die periodischen Rentenanpassungen
verschlechtern wollen (CVP), werfen den Befürwortern der Initiative 
für ein flexibles AHV-Alter vor, die AHV zu ruinieren. Dabei haben 
die bürgerlichen AHV-Abbaupläne vor dem Volk regelmässig Schiffbruch 
erlitten.
Tatsachen sind:
-	Fast 60 Prozent der CVP- und fast die Hälfte der SVP-Anhänger 
sind für die AHV-Alter-Initiative (Ergebnis einer repräsentativen 
Umfrage).
-	Caritas, katholischer Frauenbund, SAH, alle 
Arbeitnehmerorganisationen und viele weitere Organisationen sind für 
die AHV-Alter-Initiative.
Wollen diese Befürworter wirklich die AHV ruinieren? Oder ist es 
nicht vielmehr so, dass die bürgerlichen PArteien an ihrer eigenen 
BAsis vorbei politisieren.
Um ihre These vom angeblichen AHV-Ruin zu stützen, schrecken SVP, 
FDP und CVP nicht einmal davor zurück, manipulierte Zahlen in die 
Welt zu setzen: Die Initiative kostet nicht wie von ihnen behauptet 
1,5 Milliarden (Ergebnis eines Taschenspielertricks*) sondern 
lediglich 779 Millionen Franken (Botschaft des Bundesrates). Werden 
diese Mehrkosten wie vorgeschlagen über den AHV-Beitrag finanziert, 
so sind das je 0,12 Lohnprozente für Arbeitnehmer und Arbeitgeber - 
oder 6.50 Franken pro Monat bei einem Durchschnittseinkommen.
Neueste IV-Statistik spricht für flexibles AHV-Alter
Wie wichtig und dringend ein flexibles AHV-Alter für 
Normalverdiener ist, zeigt unter anderem die vor zwei Tagen 
veröffentlichte IV-Statistik 2008: Darin stellt das Bundesamt für 
Statistik (BSF) fest, dass das Risiko, invalid zu werden, mit dem 
Alter stark ansteigt. «Einer von fünf Männern kurz vor der 
Pensionierung ist IV-Rentner», schreibt das BFS. Im Jahr 1992 lag die
Wahrscheinlichkeit erst bei 3,2 Prozent. Ein wichtiger Grund für den 
hohen Invalidisierungsgrad ist die Tatsache, dass viele Arbeitnehmer 
aus finanziellen Gründen gezwungen sind, bis 65 zu arbeiten, obwohl 
sie nach einem harten Berufsleben gesundheitlich erschöpft sind. 
Diesen bietet die Initiative eine würdige Ausstiegslösung aus dem 
Erwerbsleben - und der IV, der Unfallversicherung, der Sozialhilfe 
und den Pensionskassen nicht unbedeutende Einsparungen.
Logik ist nicht die Stärke der bürgerlichen Parteien
CVP, SVP und FDP werfen der Initiative vor, sie führe zu einer 
generellen Senkung des AHV-Alters auf 62. Gleichzeitig wissen sie 
ganz genau, dass niemand mit 62 ein Erwerbseinkommen gegen eine 
AHV-Rente von maximal 2200 Franken eintauscht, wenn es nicht wichtige
Gründe dafür gibt. Selbst der Bundesrat sagt, dass lediglich 30 
Prozent der Berechtigten vom AHV-Alter 62 Gebrauch machen werden.
Dass CVP, SVP und FDP wenig von der AHV und ihrem weltweit 
einzigartigen Finanzierungsmodus verstehen, beweisen sie auch mit der
wiederholten Behauptung, die AHV laufe in Defizite, weil aus 
demographischen Gründen immer weniger Erwerbstätige für immer mehr 
Rentner aufkommen müssten. 1950 seien es noch 6 Erwerbstätige auf 
einen Rentner, 2006 nur noch 3,7  auf einen Rentner gewesen. 
Verschwiegen wird regelmässig, dass die 6 Erwerbstätigen von 1950 
insgesamt durchschnittlich 29'748 Franken AHV-pflichtiges Einkommen 
erzielt haben, während die 3,7 Erwerbstätigen von 2006 insgesamt 
durchschnittlich 243'193 Franken AHV-pflichtiges Einkommen 
erwirtschafteten. Dieses Wachstum der Einkommen - und nur darauf 
kommt es bei der AHV an - ist auch der Grund, weshalb die AHV trotz 
höherer Renten, mehr Rentnern, längerer Lebenserwartung und entgegen 
aller negativen Prognosen nach wie vor schwarze Zahlen schreibt und 
das auch noch lange tun wird.
Das flexible AHV-Alter stärkt die AHV als solide 
Volksversicherung. Es ist wegen des stabilen AHV-Systems und trotz 
der Horrorszenarien von SVP, FDP und CVP auch finanzierbar.
SCHWEIZERISCHER GEWERKSCHAFTSBUND
* Bundesverwaltung und Bundesrat Couchepin behaupten neuerdings, 
die AHV-Initiative koste 1,524 Mrd. Franken. Diese höheren Kosten 
beruhten auf "aktuelleren" Berechnungen als in der Botschaft zur 
Initiative. Die Initiative ist jedoch keinen Rappen teurer geworden. 
Diese Berechnungen sind auch nicht aktueller oder genauer, sondern im
Gegenteil fiktiver. Die Bundesverwaltung hat nämlich zu einem 
Taschenspielertrick gegriffen: Bisher hat sie Durchschnittskosten für
die Jahre 2009-2020 ausgewiesen. Jetzt nimmt die Bundesverwaltung 
plötzlich und ohne Begründung den jährlichen Durchschnitt für die 
Jahre 2014-2025, sie hat den Bemessungszeitraum also weiter 
hinausgeschoben, in eine Periode, in der die Renten wegen der Lohn- 
und Preisentwicklung nominal höher sein werden als heute. Die 
Absicht: die Kosten nochmals höher darstellen, als sie wirklich sind.
Würde die Initiative sofort umgesetzt, dann würden laut demselben BSV
die Kosten 720 Millionen. (Frauenrentenalter 65) respektive 1150 
Millionen (Frauenrentenalter 65) betragen.

Kontakt:

Colette Nova, Tel. 031-377 01 24 oder 079-428 05 90
Pietro Cavadini, Tel. 031-377 01 07 oder 079-353 01 56
Rolf Zimmermann, Tel. 031-377 10 21 oder 079 756 89 50

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